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Foto: Brendan Bannon

Der Humanitäre Kongress 2019

Der Humanitäre Kongress 2019

 

Der Klimawandel ist längst keine abstrakte Bedrohung mehr, sondern löst bereits heute humanitäre Krisen aus oder verstärkt deren Folgen. Dürren, Hungersnöte, Veränderungen von Krankheitsüberträgern und häufigere extreme Wetterereignisse treffen vor allem arme und besonders schutzbedürftige Menschen. Der diesjährige Humanitäre Kongress  „A Perfect Storm: Humanitarian Impacts of Climate Change" am 17. und 18. Oktober in Berlin stellt deshalb überlebenswichtige Fragen: Was sind die Konsequenzen des Klimawandels? Und welche Zusammenhänge bestehen zwischen Klimawandel, Gesundheit, Migration und Sicherheit? Melden Sie sich jetzt an!

Die humanitären Folgen von Klimawandel und Umweltzerstörung sind unumkehrbar, komplex und oft nicht klar erkennbar. Steigende Temperaturen bedrohen Felder und Vieh und machen extreme Wetterereignisse wie Dürre oder sintflutartige Regenfälle wahrscheinlicher. Diese können zu Ernährungsunsicherheit führen, die wiederum Hungersnöte, Migration, Urbanisierung und Konflikte verursachen oder verstärken kann, wenn Menschen um begrenzte Ressourcen konkurrieren. Ebenso beeinflussen Temperaturschwankungen die Ausbreitung von Mücken. Veränderungen in der geografischen Verbreitung und Häufigkeit von Malaria sind in Ländern wie Äthiopien oder Kolumbien bereits zu beobachten. Auch extreme Witterungsbedingungen können negative gesundheitliche Folgen haben. So können zum Beispiel Überschwemmungen die Versorgung mit sauberem Wasser verhindern und zu Choleraausbrüchen führen.

Am meisten leiden arme, marginalisierte und besonders schutzbedürftige Menschen unter den Auswirkungen des Klimawandels. Die betroffenen Länder haben oft Schwierigkeiten, auf die Veränderungen und Herausforderungen zu reagieren, die er mit sich bringt. Doch auf lokaler Ebene werden bereits Maßnahmen ergriffen, oft  ohne Hilfe internationaler humanitärer Akteure. Es ist bittere Ironie, dass gerade die Länder die negativen Auswirkungen des Klimawandels am stärksten zu spüren bekommen, die zu den Ländern mit den niedrigsten Treibhausgasemissionen gehören. Der Klimawandel ist das Ergebnis unseres derzeitigen Wirtschafts- und Industriesystems. Auf Seiten des humanitären Sektors besteht Nachholbedarf. Er muss einen Teil der Verantwortung für die Bekämpfung des Klimawandels übernehmen. Die menschliche Gesundheit unabhängig von einer gesunden Umwelt zu betrachten, greift heute zu kurz. 

Umweltaktivist*innen aus der ganzen Welt haben sich schon seit Jahrzehnten zu diesem Thema geäußert. Doch ebenso wie humanitäre Akteure werden sie immer häufiger überwacht und kriminalisiert. Aktivist*innen werden zunehmend quasi als Terrorist*innen gebrandmarkt und manche setzen täglich ihr Leben aufs Spiel. Es ist daher von zentraler Bedeutung, dass sich humanitäre Helfer*innen mit anderen Akteuren zusammenschließen und zu einer gemeinsamen Bewegung beitragen. Klimawandel und Umweltzerstörung entgegenzutreten ist kein Akt der Solidarität mehr, sondern eine gemeinsame Verpflichtung. 

Im Mittelpunkt des diesjährigen Kongresses stehen die Auswirkungen des Klimawandels. Reagiert der humanitäre Sektor ausreichend auf die aktuellen und zukünftigen gesundheitlichen Folgen von Klimawandel und Umweltzerstörung? Müssen wir unsere Standardpraktiken überdenken und anpassen? Müssen wir bei der Bekämpfung des Klimawandels und seiner Folgen besser mit Akteuren aus anderen Bereichen zusammenarbeiten? Wie können wir dazu beitragen, die am schlimmsten betroffenen Bevölkerungsgruppen zu schützen? Welche Auswirkungen haben unsere eigenen Aktivitäten und berücksichtigen wir unseren eigenen ökologischen Fußabdruck ausreichend? Wie nachhaltig ist unsere Arbeit beziehungsweise inwiefern tragen wir zu dem Problem bei?

Neben einem klaren Fokus auf die humanitären Auswirkungen des Klimawandels werden auch die Gespräche des Humanitären Kongresses Berlin im vergangenen Jahr aufgegriffen, um Themen wie die sich verändernde Machtdynamik im humanitären Sektor, lokal geführte humanitäre Maßnahmen sowie unbewusste Vorurteile zu erörtern.

Wir freuen uns, in diesem Jahr mit Expert*innen von Greenpeace zusammenzuarbeiten.

Hier können Sie sich schon jetzt für den Humanitären Kongress anmelden.