Weltweiter Hunger
Shemeles Haile ist besorgt. Waqas Ahmed ebenfalls. Der eine arbeitet für Ärzte der Welt in Äthiopien, der andere im Jemen, und doch machen beide ähnliche Beobachtungen. „Viele Schwangere, Frauen, ihre Babys und Kleinkinder kommen in einem schlechten Ernährungszustand zu uns“, sagt Shemeles Haile. „Die Menschen haben oft nicht einmal eine Mahlzeit pro Tag“, sagt Waqas Ahmed.
Die beiden erleben die derzeitige Hungerkrise unmittelbar. Immer mehr Menschen weltweit wissen nicht, woher sie ihre nächste Mahlzeit nehmen sollen. Das schadet der Gesundheit, denn Hunger schwächt unter anderem das Immunsystem. Für kleine Kinder können z.B. Durchfallerkrankungen dann schnell gefährlich werden. Und auch Schwangere sind besonders betroffen: Mangelernährung erhöht das Risiko, dass sie die Geburt nicht überleben.
Helfen Sie jetzt mit! Damit Mütter die Geburt gesund überstehen und Kinder stark durchs Leben gehen.
Mehr Infos über die Hungerkrise und darüber, wie Ärzte der Welt gegen die medizinischen Folgen kämpft, finden Sie weiter unten.
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Shemeles Haile, Landeskoordinator in Äthiopien |
Mit einfachen Mitteln ist oft schon viel geholfen. Gemeinsam können wir die Gesundheit der Menschen stärken – indem wir Schwangere begleiten, indem wir Mütter und Kinder auf Mangelernährung untersuchen und sie medizinisch versorgen, wenn sie krank sind.
Mehr Infos zum Thema
Warum wird der Hunger immer größer? Was sind seine medizinischen Folgen und wie stärkt Ärzte der Welt die Gesundheit der Menschen? Lesen Sie hier mehr.
Gründe für den Hunger
Globale Krisen verschlimmern die Lage in vielen Ländern: erst kam die Pandemie, dann der Krieg in der Ukraine, die Eskalation in Gaza und die weltweit gestiegenen Preise. Vielerorts gibt es Versorgungsengpässe, unter denen besonders arme Menschen leiden. Im nächsten Jahr könnte es noch schlimmer werden, wenn Lebensmittel für immer mehr Menschen unerschwinglich werden.
Besonders Klimaereignisse und Konflikte bewirken vielerorts, dass Menschen keinen Zugang zu Nahrungsmitteln haben. Davon sind vor allem Länder in Afrika und Asien betroffen:
Afrika
- In Äthiopien beispielsweise hat es seit mehr als drei Jahren keine ausreichenden Niederschläge mehr gegeben. Die schlimmste Dürre seit 40 Jahren! Mit katastrophalen Folgen: Viele Tiere sind gestorben, die Felder verdorrt, die Brunnen ausgetrocknet.
- In Nigeria wird die Bevölkerung durch Gruppen wie Boko Haram terrorisiert, viele müssen fliehen und verlieren dadurch ihre Lebensgrundlage. Hinzu kommen Wetterereignisse, die die Situation verschlimmern: Auch dieses Jahr gab es starke Überschwemmungen, wodurch Menschen Acker und Vieh verloren haben.
- Im Südsudan tobte bis 2018 ein schrecklicher Bürgerkrieg, dessen Nachwirkungen bis heute andauern: Bis zu 18 Millionen Menschen sind von der Hungersnot im Land betroffen.
Asien
- Im Jemen sind durch den Krieg große Teile des Landes zerstört. Doch es gibt immer weniger Hilfsgelder. Gleichzeitig sind die Lebensmittelpreise stark gestiegen, Hilfsrationen des Welternährungsprogramms mussten bereits auf die Hälfte reduziert werden.
- In Gaza hat sich seit der Eskalation Ende 2023 die Situation für die Bevölkerung immer weiter verschlimmert: Mindestens 50 Prozent sind von einer Hungersnot bedroht – die Lage ist katastrophal.
- Seit der Machtübernahme der Taliban ist die Situation in Afghanistan für internationale Hilfsorganisationen äußerst schwierig. Laut UNICEF droht eine Hungersnot, die 15 Millionen Menschen betrifft.