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Samira H. , Mulitplikatorin im Projekt reach.out von Ärzte der Welt, hilft anderen Frauen, ihre Rechte im Bereich Gesundheit durchzusetzen. Foto: Mike A. Yousaf

Projekt reach.out

Projekt reach.out

 

Die Situation

Alle, die in Deutschland leben, haben das Recht auf gesundheitliche Versorgung. Allerdings ist es gerade für neuankommende Menschen häufig schwierig, sich im deutschen Gesundheitssystem zurechtzufinden. Hinzu kommt, dass die medizinische Versorgung für Asylbewerber*innen in den ersten 18 Monaten ihres Aufenthalts in Deutschland eingeschränkt ist. Sie benötigen für jede ärztliche Versorgung einen so genannten Krankenbehandlungsschein, der zuerst beim zuständigen Sozialamt beantragt werden muss. In der Regel erhalten sie lediglich eine Notfallversorgung bei akuten Krankheiten und Schmerzen.

 

Geflüchtete erleben häufig ein „Kontinuum an Gewalt“. Viele Menschen müssen ihr Heimatland wegen genderbasierter Gewalt verlassen, zum Beispiel fliehen sie vor drohender Zwangsverheiratung oder Gewalt „im Namen der Ehre“. Auf den gefährlichen Migrationsrouten nach Europa sind sie ebenfalls häufig von sexueller und genderbasierter Gewalt betroffen. Aber auch in bayerischen Ankunftszentren und Sammelunterkünften werden Bewohner*innen nicht ausreichend davor geschützt. Das betrifft vor allem Frauen, Kinder und Personen mit LGBTIQ*-Identität. Der Zugang zu Unterstützungsangeboten ist oft eingeschränkt. Zahlreiche Barrieren wie mangelnde Information, fehlende Sprachmittlung, Verständigungsprobleme oder Diskriminierung erschweren den Zugang zu bedarfsgerechter Versorgung. Das kann schlimme Folgen für die körperliche und psychische Gesundheit von Betroffenen haben.

 

News

Eine der Multiplikatorinnen des Projekts in der Geschäftsstelle von Ärzte der Welt. Foto: Ärzte der Welt
26.05.2023

Migrant*innen und geflüchtete Frauen sind besonders häufig von geschlechtsspezifischer Gewalt betroffen. Das Ärzte der Welt-Projekt Reach Out soll sie darin bestärken, ihre Rechte zu kennen und wahrzunehmen sowie den Zugang zu Hilfsangeboten erleichtern. In Videointerviews zum Abschluss des Projekts berichten Betroffene und Projektmitarbeitende von ihren Erfahrungen.

Eine der Multiplikatorinnen des Projekts in der Geschäftsstelle von Ärzte der Welt. Foto: Ärzte der Welt
13.03.2023

Anlässlich des Weltfrauentags führte unsere Multiplikatorin Zarifa Raji ein Interview mit der UNO-Flüchtlingshilfe. Sie musste als afghanische Frau ihr Heimatland verlassen, um dem Krieg sowie der Unterdrückung durch die Taliban zu entkommen. Als Multiplikatorin im Projekt von Ärzte der Welt setzt sie nun ihre Erfahrung dafür ein, Menschen mit ähnlichem Schicksal zu helfen.  

Beratung für Geflüchtete im Ankerzentrum Waldkraiburg
21.11.2022

(München) Sexuelle Übergriffe, sexuelle Nötigung, Vergewaltigung – Frauen und Kinder in deutschen Sammelunterkünften für Geflüchtete werden sehr häufig Opfer solcher Straftaten. Ein zivilgesellschaftliches Bündnis fordert, sie besser zu schützen. Anlass ist eine Expert*innenanhörung zu Gewaltschutz in Flüchtlingsunterkünften am 24. November 2022 von 10-13 Uhr im Bayerischen Landtag. Vor der Anhörung treffen sich geflüchtete Frauen und Unterstützer*innen zwischen 9 und 9.45 Uhr zu einer Protestkundgebung am Maxmonument.

Durch das Projekt Reach Out soll der Zugang zu Hilfsangeboten für GBV-Betroffene verbessert werden. Foto: Ärzte der Welt
13.10.2021

Viele Frauen und Mädchen, die nach Deutschland geflüchtet sind, haben geschlechtsspezifische Gewalt erfahren oder sind ihr immer noch ausgesetzt. Es gibt Hilfsangebote, doch der Zugang zu ihnen ist für die Betroffenen oft schwierig. Ärzte der Welt arbeitet auf mehreren Ebenen daran, das zu ändern.

Umzäuntes Ankerzentrum. Foto: Bayerischer Flüchtlingsrat
23.03.2021

Die Coronapandemie hat das Thema geschlechtsbezogene Gewalt stärker in den Blickpunkt von Politik und Medien gerückt. Vertreter*innen aller Parteien betonen, wie wichtig es sei, Frauen effektiv zu schützen. Eine Anhörung im Bayerischen Landtag zum Gewaltschutz für geflüchtete Frauen in Sammelunterkünften wurde jedoch abgelehnt. Lesen Sie hier unsere gemeinsame Presseerklärung.

Unsere Hilfe

Nimm deine Rechte wahr - Wir klären Asylbewerber*innen oder Geflüchtete in Oberbayern über das Gesundheitssystem in Deutschland und ihre medizinischen Rechte während des Asylverfahrens auf. Dazu bilden wir auch Geflüchtete zu sogenannten Multiplikator*innen aus. Diese können dann Bewohner*innen in den Unterkünften zu Themen wie gesundheitliche Rechte, psychische Gesundheit und Unterstützung bei genderbasierten Gewalterfahrungen informieren und beraten.

Ärzte der Welt bietet regelmäßig Workshops und Einzelberatungen für Bewohner*innen in sogenannten Anker-Einrichtungen an. Ziel ist, die individuelle Gesundheitskompetenz zu stärken – mit besonderem Schwerpunkt auf psychische und sexuelle Gesundheit – sowie Gewaltschutz und Unterstützung von Betroffenen von genderbasierter Gewalt. Diese Workshops werden in verschiedenen Sprachen angeboten, um möglichst viele Bewohner*innen zu erreichen.

Alle Aktivitäten des Projekts werden öffentlichkeitswirksam und mit politischer Arbeit begleitet, um strukturelle Verbesserungen für potenziell betroffene Migrant*innen und Geflüchtete zu erwirken. Ein wirksames Instrument in dieser Arbeit sind die Erfahrungen und Daten, die wir (anonym) während unserer Aktivitäten in Deutschland erheben und in verschiedene Publikationen einfließen lassen.

 

 

 

 

Informationsmaterial

Informationsmaterialien für geflüchtete Menschen

Die Broschüren bieten Asylbewerber*innen oder Geflüchtete in Oberbayern einen Überblick über das Gesundheitssystem in Deutschland und ihre medizinischen Rechte während des Asylverfahrens. 

 

 

Informationen für Fachkräfte

Der Wegweiser informiert Fachkräfte und erste Ansprechpartner*innen von Betroffenen geschlechtsbezogener Gewalt über mögliches Handeln und Anlaufstellen in München.

 

Dieses Projekt wird durch die Unterstützung zahlreicher Spender*innen und mit großzügiger Förderung durch die Deutsche Fernsehlotterie ermöglicht. Auch Ihre ► Spende ist wichtig, damit unsere Teams geflüchteten Menschen in Deutschland weiterhin zu Seite stehen können. Vielen Dank!

 

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