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Große Regionen in Nordostsyrien sind in den letzten Jahren bombardiert worden. Foto: Ärzte der Welt / Medicos del Mundo

Eine Region unter Beschuss

Eine Region unter Beschuss

 

Seit 2011 ist Syrien nicht zu Ruhe gekommen. Die zwölf Jahre des bewaffneten Konflikts haben das Land und seine Bewohner*innen schwer gezeichnet. Nun sind die Menschen im Nordosten seit Oktober erneut Attacken der türkischen Luftwaffe ausgesetzt. Sie harren in einer humanitären Notlage aus, inmitten einer teils völlig zerstörten Infrastruktur. Umso wichtiger ist es, dass Ärzte der Welt vor Ort ist und auch 2024 weiter hilft.

Es ist eine Krise, die derzeit kaum öffentlich wahrgenommen wird: Syrien, nach wie vor eine der komplexesten humanitären Notsituationen der Welt. Die Lage in Nordostsyrien hat sich seit Ende 2022 stark destabilisiert, was zu deutlich schlechteren Lebensbedingungen geführt hat. Zudem haben eine anhaltende Dürre und wirtschaftliche Probleme die Situation verschärft.

Unsere Arbeit in 2024

Die Teams von Ärzte der Welt konzentrieren sich auf vulnerable Bevölkerungsgruppen, also Kinder, Schwangere und Stillende, Menschen mit Behinderung und ältere Menschen. 2024 werden unsere Kolleg*innen in zwölf Gesundheitseinrichtungen tätig sein. Das Projekt zielt vor allem darauf ab, den Zugang zu umfassenden primären Gesundheitsdiensten zu verbessern, das entspricht etwa der Versorgung bei einem Hausarzt oder einer Hausärztin.

Unsere Arbeit soll die Widerstandsfähigkeit der von Konflikten betroffenen Gemeinden in Nordostsyrien stärken: Gesundheitsdienste sollen besser verfügbar und zugänglicher werden, die Bevölkerung soll diese noch stärker akzeptieren und auch in die Qualität der Dienste soll weiter steigen. Über einen Zeitraum von 35 Monaten werden sich die Teams auf zentrale Aspekte der primären Gesundheitsversorgung, sexuellen und reproduktiven Gesundheit, psychischen Gesundheit, psychosozialen Unterstützung und Ernährung konzentrieren.

Die Ziele sind hochgesteckt. Denn neben einem verbesserten Zugang zu medizinischer Versorgung zählen dazu folgende Aspekte:

  • Die Gesundheit von Gemeinschaften soll gestärkt werden, etwa indem Community Health Workers und Gesundheitsfachkräfte Schulungen anbieten. Ziel ist es, der Mehrheit der befragten Bevölkerung ein verbessertes Wissen und Verhalten im Bereich Gesundheit, Ernährung und psychosoziales Wohlbefinden zu vermitteln.
  • Ebenso sollen die Dienstleistungen in den Gesundheitsstationen (Primärversorgungszentren) verbessert werden, indem unsere Teams beispielsweise medizinisches Personal schulen und fortbilden, wie bei Notfällen, etwa bei erneuten Choleraausbrüchen oder anderen Epidemien, reagiert werden muss.
  • Wir wollen bestehende humanitäre Programme und Unterstützungsangebote mit unseren Dienstleistungen komplementieren, nicht ersetzen. So können Strukturen gestärkt werden, die zur langfristigen Nachhaltigkeit von Gesundheitsdiensten in der Region einen wichtigen Beitrag leisten.

Das alles wird in enger Abstimmung mit den lokalen Akteur*innen und Stakeholdern erfolgen, um Verbesserungen so dauerhaft wie möglich zu etablieren.

Versorgung eines Babys in Nordostsyrien. Foto: Ärzte der Welt / Medicos del Mundo
Versorgung eines Babys in Nordostsyrien. Foto: Ärzte der Welt / Medicos del Mundo
Wie Sie helfen können

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Die aktuelle Situation: Bombardierungen und zerstörte Infrastruktur

Seit Anfang Oktober bombardiert und beschießt die Türkei Infrastruktur in Nordostsyrien und Irak. Diese Region ist hauptsächlich unter kurdischer Verwaltung. Luftangriffe und Artillerie haben massiven Schaden angerichtet.

  • Die nun fehlende oder eingeschränkte Strom- und Wasserversorgung hat direkte Auswirkungen auf den Gesundheitssektor und somit auch die medizinische Versorgung der lokalen Bevölkerung im Nordosten des Landes. Schon jetzt sind  sie für Kinder, schwangere und stillende Frauen, Personen mit chronischen Krankheiten, ältere Menschen und Menschen mit einer Behinderung gravierend. Leider bedeutet dies oft auch langfristige Folgen für die Betroffenen.
  • Dreißig Gesundheitseinrichtungen in den Städten Qamischli und Dêrik können wegen des Strommangels nur eingeschränkt arbeiten. Seit dem Beginn der türkischen Angriffe im Oktober gibt es zudem erneut erhebliche Engpässe bei medizinischen Materialien, zum Beispiel für chirurgische Eingriffe oder um Verletzungen zu behandeln. Das belastet zusätzlich die noch aktiven Gesundheitseinrichtungen, vor allem im Gouvernement Al Hassakeh.

 

 

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