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Medizinische Grundversorgung von Schwangeren, Müttern und Kindern in Haiti. Foto: Olivier Papegnies

Haiti

> 9.900
Menschen

wurden durch das Erdbeben im August 2021 verletzt.

4
Frauen

sterben jede Woche an Komplikationen während der Schwangerschaft oder bei der Geburt.

11,4
Prozent

der Kinder unter 5 Jahren leiden an chronischer Unterernährung.

 

Die Situation

Nach dem verheerende Erdbeben im Januar 2010 grassierte auf Haiti die Cholera. Obwohl ihre Ausbreitung eingedämmt werden konnte, ist sie nach wie vor eine der größten Gefahren für die Gesundheit der Haitianer. Nach dem Wirbelsturm Matthew im Oktober 2016 erkrankten erneut zahlreiche Menschen. Im Südwesten der Insel, im Departement Grand’Anse, bricht die Krankheit vor allem in der Regenzeit und in abgelegenen Regionen immer wieder aus.

Cholera muss sofort behandelt werden, wenn erste Symptome auftreten, andernfalls kann sie schnell lebensbedrohlich werden. Um sie flächendeckend behandeln zu können, mangelt es vor allem an medizinischem Personal, Material und Medikamenten.

 

RISIKOREICHE GEBURTEN

Haiti ist eines der Länder mit der höchsten Müttersterblichkeit auf dem amerikanischen Kontinent. Die Hauptursache ist das Fehlen einer flächendeckenden Versorgung. Durchschnittlich benötigen Frauen drei Stunden, um die nächste Gesundheitsstation zu erreichen. Weitere Hindernisse sind hohe Kosten für medizinische Leistungen, niedrige Qualitätsstandards und dass die Bevölkerung nicht ausreichend über Gesundheitsthemen informiert ist.

 

GEFÄHRLICHE SCHWANGERSCHAFTSABBRÜCHE

Moderne Verhütungsmittel sind vielen Frauen bekannt und in den Gesundheitsstationen verfügbar, aber nur 35 Prozent benutzen sie. Das liegt vor allem an weit verbreiteten falschen Vorstellungen über ihre Nebenwirkungen.
So kommt es, dass die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche hoch ist, obwohl sie in Haiti illegal sind. Ein Drittel der Patientinnen in den Geburtshilfeeinrichtungen sucht diese aufgrund von Schwangerschaftsabbrüchen auf. Und ein Drittel der Todesfälle in den Geburtshilfeeinrichtungen ereignen sich in der Folge von Schwangerschaftsabbrüchen.

Ein Mädchen erhält eine Behandlung gegen die Cholera im Ärzte der Welt Zentrum. Foto: Benoît Guénot
Ein Mädchen erhält eine Behandlung gegen die Cholera im Ärzte der Welt Zentrum. Foto: Benoît Guénot

News

Die Menschen in Haiti leiden unter Bandenkriminalität und einer kollabierenden Wirtschaft. Foto: Berthony Raymond
09.08.2024

Bandenkriminalität und politische Instabilität haben Haiti ins Chaos gestürzt. Doch es gibt auch positive Entwicklungen.

Die Gewalt in Haiti eskaliert immer mehr und erschwert humanitäre Hilfe. Foto: Clarens Siffroy/AFP
14.03.2024

Ärzte der Welt ist alarmiert über die Eskalation der Gewalt und über die humanitäre, politische und wirtschaftliche Situation in Haiti, die sich in alarmierendem Tempo verschlechtert.

Patient*in in einer Gesundheitsstation in Haiti
31.10.2022

Die Cholera grassiert wieder in Haiti. Doch Gewalt auf den Straßen, Bandenkriege und Energie-Engpässe machen eine Versorgung der Menschen schwierig und gefährlich. Trotz allem sind die Teams von Ärzte der Welt weiter für die Bevölkerung da.

Eine Frau und ihr Baby in einem vom Erdbeben betroffenen Gebiet in Haiti. Foto:Berthony Raymond.
17.02.2022

Auch sechs Monate nach dem verheerenden Erdbeben in Haiti versetzen regelmäßige Nachbeben die Bevölkerung im Umkreis des Departement Nippes in Unruhe und Angst. Viele Menschen schlafen noch im Freien, aus Furcht, dass ihnen das Dach über dem Kopf zusammenbrechen könnte. Doch es ist beeindruckend, wie die Gemeinden die Situation meistern. Erfahren Sie in der Slideshow mehr über die Erfahrungen Betroffener und wie Ärzte der Welt ihnen zur Seite steht.

Das Erdbeben im Süden Haitis hat weite Teile des Landes zerstört. Foto: Oliver Papegnies
18.08.2021

Der Süden Haitis war am Samstag, 14. August, erneut von einem Erdbeben erschüttert worden. In der Nacht zu Dienstag traf nun der Tropensturm „Grace“ auf den Karibikstaat und sorgte für Überschwemmungen und weitere Verwüstungen. Ärzte der Welt ist vor Ort, um den Menschen beizustehen und schnelle Hilfe zu ermöglichen.

Unsere Hilfe

Das Team von Ärzte der Welt ist seit über 20 Jahren in den Departements Ouest, Nord-Ouest, Artibonite und Nippes in Haiti tätig. Es gibt je ein Büro in Port au Prince, Nippes, Petit Goâve und Port de Paix.
Ärzte der Welt arbeitet seit Jahren mit den Akteuren der Gemeinschaft und den lokalen Organisationen zusammen und ist stolz auf das Vertrauen, das mit den Gesundheitsdirektionen der Departements und den Gemeinschaften aufgebaut wurde.

Durch seine verschiedenen Projekte in den Bereichen Gesundheitsversorgung, Ernährung, Umgang mit geschlechtsspezifischer Gewalt (GBV) und Epidemiebekämpfung verfügt Ärzte der Welt über eine solide Erfahrung bei der Reaktion auf Krisensituationen im Land sowie bei grundlegenden Gesundheitsdiensten wie der reproduktiven und primären Gesundheitsversorgung (PHC).
 

 

     

    Im Laufe der Jahre hat Ärzte der Welt ein starkes Netz von Partnerschaften mit dem MSPP (Ministère de la Santé Publique et de la Population, dem Gesundheitsministerium) und anderen Akteuren des Gesundheitswesens in den Gemeinden aufgebaut.

    Seit Beginn der Erdbebenkatastrophe am 14. August 2021 ist Ärzte der Welt auch in den Koordinierungsmechanismus zwischen dem MSPP, der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation (PAHO), der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) eingebunden.

    Ärzte der Welt kann auf ein Team von mindestens 80 Personen in dem Land zählen.

    Ärzte der Welt setzt sich für eine kostenlofreie Gesundheitsversorgung für schwangere Frauen und Kinder unter fünf Jahren ein. Foto: Benoît Guenot
    Ärzte der Welt setzt sich für eine kostenlofreie Gesundheitsversorgung für schwangere Frauen und Kinder unter fünf Jahren ein. Foto: Benoît Guenot

    Frauen & Kinder

    Familienplanung und Selbstbestimmung

      Unser Projekt zur Aufklärung heranwachsender Mädchen und Jungen in vier Schulen zielt darauf ab, Teenagerschwangerschaften - und damit einen möglichen Schulabbruch von Mädchen - sowie sexuell übertragbare Infektionen zu verhindern. Dazu bilden wir auch junge Menschen zu Multiplikator*innen aus, um andere Jugendliche zu diesen Themen zu informieren.

       

       

       

      Medizinische Grundversorgung von Schwangeren, Müttern und Kindern in Haiti. Foto: Olivier Papegnies
      Medizinische Grundversorgung von Schwangeren, Müttern und Kindern in Haiti. Foto: Olivier Papegnies

      Corona

      Präventivmaßnahmen gegen COVID-19:

       

      Unsere Teams auf Haiti setzten sich weiter dafür ein, den Zugang zu Gesundheitsversorgung zu gewährleisten. Ein intaktes Gesundheitssystem ist zur Bekämpfung von COVID-19 jetzt noch wichtiger. Zusammen mit lokalen Partnern informieren wir Familien über das Virus, verfolgen dessen Ausbreitung und leisten vor allem in abgelegenen Orten, wo die Ausbreitung des Virus schwerwiegende gesundheitliche und soziale Folgen mit sich bringen würde, medizinische Hilfe. Außerdem stellen wir Schutzausrüstungen für lokale Institutionen bereit.

      1
      Haiti: Unsere Arbeit unter Corona
      Rückblick
      1989
      Programm zur Reduzierung der Kindersterblichkeit in Grand'Anse
      1994
      Programm zu geschlechterbasierter Gewalt in Port-au-Prince
      2010
      Nothilfe in sechs Vierteln von Port-au-Prince gegen Cholera-Epidemie nach Erdbeben
      2012
      Ärzte der Welt intensiviert Aktivitäten nach Wirbelsturm Sandy
      2013
      Hilfe bei Wiederaufbau der medizinischen Infrastruktur
      2014
      Start des Programms für ungewollte Schwangerschaften in Port-au-Prince
      2016
      Nothilfe nach Hurrikan Matthew, 1,5 Millionen Menschen benötigen humanitäre Hilfe
      2021
      Erdbeben der Stärke 7,2 zerstört den Süden Haitis. Tausende müssen medizinisch versorgt werden.

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