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Durch das Playback-Theater können wie hier in Dnipro traumatische Erfahrungen aufgearbeitet werden. Foto: Ärzte der Welt

Die heilende Kraft des Theaters

 

Krieg als neue Normalität – so erscheint es fast, wenn man die Situation in der Ukraine eineinhalb Jahre nach dem russischen Einmarsch betrachtet. Doch obwohl das Leben trotz allem weiter gehen muss, stehen die meisten Menschen unter permanenter Anspannung oder haben Traumatisches erlebt. Der Ukraine droht eine massive Krise der mentalen Gesundheit. Um dem etwas entgegenzusetzen, nutzt Ärzte der Welt auch die heilende Kraft des Theaters.

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Auf einer Bühne in der ukrainischen Stadt Dnipro stellt eine Gruppe von Schauspieler*innen den inneren Dialog einer Mutter dar. Diese schwankt zwischen zwei Gefühlen. Auf der eine Seite ist da die Sorge um ihre 14-jährige Tochter, die in ein Feriencamp nach Westeuropa gefahren ist. Auf der anderen die Freude, dass ihr Kind eine Pause von dem ständigen Stress bekommt, den der Krieg in ihrem Heimatland bedeutet.

Es handelt sich nicht um ein gewöhnliches Theaterstück, sondern um eine innovative Methode, belastende Gefühle oder traumatische Erlebnisse zu verarbeiten. Die dargestellte Szene basiert auf einer Begebenheit, die eine Frau aus dem Publikum zuvor mit den Schauspieler*innen und den anderen Zuschauer*innen geteilt hat. Indem die Schauspieler*innen sie umsetzen, wird die Zerrissenheit der Mutter deutlich. Es hilft ihr dabei, die Situation zu reflektieren und mit der Angst um ihr mehrere Hundert Kilometer entferntes Kind umzugehen.

Gemeinsam mit der Partnerorganisation Farba Fabra und mit Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit organisiert Ärzte der Welt regelmäßig solche sogenannten Playback-Theater-Aufführungen als Teil seiner Aktivitäten zur psychosozialen Versorgung der Menschen in der Ukraine.

„Kreative Ansätze wie diese geben Teilnehmenden die Möglichkeit, ihre Gefühle auszudrücken, auch wenn es schwierig ist, darüber zu reden. Sie helfen, mit emotionalen Konflikten umzugehen, verbessern Selbstwahrnehmung und Selbstbewusstsein sowie die soziale Kompetenz und reduzieren Ängste“, sagt Panagiotis Chondros, Koordinator für Mentale Gesundheit bei Ärzte der Welt. „Speziell das Playback-Theater erzielt durchweg positive Effekte auf die Teilnehmenden. Ihre Geschichten auf der Bühne nachgespielt zu sehen, erlaubt ihnen, aus einer anderen Perspektive heraus darüber nachzudenken.“

 

Dieses Theaterprojekt wird vom BMZ und von privaten Spender*innen unterstützt. Herzlichen Dank an alle, die sich für die Menschen in der Ukraine einsetzen!
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