2015 hatte die Zahl der in Serbien ankommenden Flüchtlinge ihren Höhepunkt erreicht: Hunderttausende Menschen zogen durch das Land auf dem Weg nach Nord- und Westeuropa. Nach der Schließung der Balkanroute Anfang 2016 ist die Zahl der Neuankömmlinge zwar signifikant gesunken, aber noch immer versuchen viele Geflüchtete, in die EU zu gelangen – doch die Grenzen sind geschlossen. Einige Menschen suchen alternative, illegale Wege über die grüne Grenze und erfahren zum Teil schwere Gewalt durch Polizei und Sicherheitskräfte.
Die Mehrheit der Menschen, die in Serbien oder in Bosnien-Herzegovina auf eine Weiterreise warten müssen, haben nur einen erschwerten oder gar keinen Zugang zum Gesundheitssystem. Es fehlt an passender Infrastruktur und oftmals auch am politischen Willen. Vor allem seit Ausbruch der Corona-Pandemie hat sich die Situation der Geflüchteten entschieden verschlechtert.
