Mitarbeiter unserer mobilen Einheit untersucht einen Jungen in der Macarena Gegend. © Berg Andida

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Menschen unter Präsenz, Einfluss oder Kontrolle bewaffneter Gruppen

 Kolumbianer*innen sind von klimabedingten Katastrophen bedroht – 84 Prozent der Bevölkerung

Mehr Krieg als Frieden

Kolumbien hat ein halbes Jahrhundert blutigen Bürgerkriegs hinter sich – und bleibt bis heute einer der fragilsten Staaten des südamerikanischen Kontinents.. 

Vor fast einem Jahrzehnt unterzeichneten die kolumbianische Regierung und die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) einen Friedensvertrag. Seither hat die ehemalige Guerillagruppe ihre Kampfhandlungen zwar offiziell eingestellt. Gleichzeitig haben weitere rivalisierende kriminelle Banden und Kartelle ihre Kämpfe jedoch intensiviert. Sie kämpfen um Territorien und Ressourcen sowie Einnahmen aus dem Drogenhandel.

Besonders in kleinbäuerlich geprägten Regionen, die von bewaffneten Gruppen kontrolliert werden,  ist die humanitäre Situation besorgniserregend. Die Einwohner*innen können sich kaum frei bewegen. Vielerorts fehlt es an entscheidender Infrastruktur wie Schulen und Krankenhäusern. 20 Prozent der Bevölkerung haben einen eingeschränkten Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen sowie zum Gesundheitssystem. 

Kolumbien hat mit den Folgen sogenannter Klimaschocks zu kämpfen. Besonders in den Küstenregionen kommt es immer häufiger zu Überschwemmungen und schweren Regenfällen. Durch das El-Nino-Phänomen kommt es zu Waldbränden, intensiven Trockenphasen sowie Wasserknappheit. Die Ernährungs- und Einkommensquelle vieler Kleinbäuer*innen bricht infolge von klimabedingten Ernteverlusten ein. 

Zusätzlich beherbergt Kolumbien 2.8 Millionen venezolanische Geflüchtete und Migrant*innen. Hunderttausende Venezolaner*innen nutzen Kolumbien als Transitland, um in andere süd- und mittelamerikanische Länder zu kommen. Bis vor kurzem war auch die USA eines dieser Ziele, seit der aktuellen politischen Entwicklung ist dies jedoch kaum noch der Fall. Auf ihren Fluchtrouten sind sie in den Grenzgebieten vielen Gefahren ausgesetzt –  Entführungen, Vergewaltigungen, Zwangsprostitution, Menschenhandel und Mord. In Kolumbien bleibt die Situation für die Geflüchteten weiterhin prekär: Sie können von kriminellen Banden rekrutiert, zum Kämpfen gezwungen oder in den Kokainhandel verstrickt werden.

Der UNHCR verzeichnet immer mehr Massaker und Morde, die sich hauptsächlich gegen indigene Gemeinschaften und zivilgesellschaftliche Sprecher*innen richten.

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Ärzte der Welt ist Teil eines humanitären Konsortiums aus mehreren NGOs. Unser Ziel ist es, die Bereiche Gesundheit, WASH (Wasser, Sanitäres und Hygiene), Schutz und Unterkunft sowie Ernährung deutlich zu verbessern. Hierfür entsenden wir Ärzt*innen, Psycholog*innen, Sozialarbeiter*innen und weitere Spezialist*innen. Um die Verfügbarkeit von sauberem Trinkwasser zu verbessern, verteilen wir Wasserfilter an die Bevölkerung und führen Informationsveranstaltungen in Schulen und Familien durch. 

In unserer Partnerschaft konzentrieren wir uns auf Soforthilfe nach Krisen, vor allem in den Bereichen Allgemeinmedizin, sexuelle und reproduktive Gesundheit sowie psychosoziale Unterstützung.

Wir koordinieren unseren Einsatz mit den Behörden vor Ort, um bereits bestehende Institutionen einzubeziehen und beständige Hilfsstrukturen zu schaffen. Unser Projekt wird von der Europäischen Union über die Kommission für humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz (ECHO) finanziert. 

Unsere Antworten auf Ihre häufigsten Fragen

Innerhalb Südamerikas auszuwandern, führt selten zu einer Verbesserung der Situation. Die USA und Kanada waren deshalb bisher das häufigste Ziel der Flüchtenden. 

Der Weg von Süd- nach Nordamerika ist durch die geografischen Gegebenheiten festgelegt. Zwischen Kolumbien und Panama müssen die Menschen dabei durch den Darién Gap, eine extrem gefährliche und beschwerliche Route durch den Regenwald. Gerade Frauen laufen dort Gefahr, Opfer von Bandengewalt zu werden.

Hauptursachen sind Armut sowie Korruption, autoritäre Regierungen, Inflation, Bürgerkriege, Drogenkriminalität und (Banden-)Gewalt. Fluchtursache ist auch die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlage vor allem durch die Klimakrise, oder wegen ökonomischer Interessen weniger, wie etwa die Abholzung des Regenwalds oder der großflächige Abbau von Rohstoffen wie Lithium. Gerade für letzteres sind vor allem die Interessen der Industrienationen verantwortlich.

Der Darién-Dschungel ist ein Regenwaldgebiet zwischen Kolumbien und Panama. Er ist ein wichtiger Korridor für Flüchtlinge und Vertriebene, die versuchen, die Vereinigten Staaten zu erreichen. Gleichzeitig gilt der Darién-Dschungel als die gefährlichste Fluchtroute auf dem amerikanischen Kontinent.

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