
Unsere Hilfe in Asien
Vielfältige Herausforderungen
Asien ist der größte Kontinent der Welt. So zahlreich die Länder, so verschieden sind auch die Lebensbedingungen und Nöte der Menschen. Die Teams von Ärzte der Welt sind daher in sehr unterschiedlichen Kontexten aktiv. Was unsere Programme eint: Sie richten sich hauptsächlich an Frauen und Kinder, insbesondere mit Fokus auf die medizinische Unterstützung von Schwangeren, Mütter und ihrer Babys nach der Geburt und auf Kleinkinder.
Unsere Teams in Asien bieten medizinische und psychologische Hilfe für Geflüchtete ebenso wie Einheimische an und leisten medizinische Nothilfe in Krisenregionen.
Gleichzeitig arbeiten wir am Aufbau von dauerhaften Hilfsstrukturen, etwa durch Aus- und Fortbildung von Personal, Kooperationen mit vorhandenen, staatlichen Einrichtungen und die enge Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen.
Unsere Hilfe in Asien
Auf der Flucht: Vertreibung der Rohingya
Mitte 2017 begann eine beispiellose Vertreibung der muslimischen Minderheit der Rohingya aus Myanmar. Vor der ausufernden Gewalt der Regierungstruppen flohen Hunderttausende in Nachbarländer. In Bangladesch leben sie seit Jahren unter katastrophalen Bedingungen. Ärzte der Welt reagierte damals sofort auf die Massenflucht und verstärkte die finanzielle und technische Ausstattung seiner lokalen Partner vor Ort, damit die Patient*innen in den Gesundheitszentren und mobilen Kliniken so gut wie möglich behandelt werden können. Ebenso wurden zusätzliche Sanitäter*innen und Psycholog*innen in die Region gebracht.
Im Bezirk Cox’s Bazar befinden sich auch Anfang 2025 in mehr als 30 überfüllten Rohingya-Camps noch etwa eine Million Menschen. Nach Angaben der Vereinten Nationen bilden die Ansiedlungen zusammengenommen das weltweit größte Camp für Geflüchtete.

Gewalt und politische Instabilität
Ob Afghanistan, Myanmar oder Pakistan: Millionen von Menschen müssen jedes Jahr vor Gewaltausbrüchen zwischen konkurrierenden Gruppierungen, vor Repressalien aufgrund ihrer Herkunft oder ihres Geschlechts oder vor Verfolgung fliehen. Auch politische Veränderungen wie die Machtübernahme der Taliban in Afghanistan 2021 zwingen nach wie vor viele Menschen zur Flucht.
Teams von Ärzte der Welt versuchen, so schnell wie möglich durch medizinische und psychologische Angebote zu helfen. Daneben ist unser Ziel, durch die Zusammenarbeit mit Behörden und staatlichen Einrichtungen eine dauerhafte Versorgung aufzubauen.
Hilfe nach Naturkatastrophen
Ein weiterer Fluchtgrund sind die Folgen der Klimakrise und Naturkatastrophen. Im Sommer 2022 wurde in Pakistan zwei Drittel des Landes durch Starkregen stellenweise fast 1,5 Meter hoch überflutet. Die Infrastruktur des Landes brach zusammen, Häuser wurden weggespült oder zerstört. Nach den Überflutungen hatte Ärzte der Welt in den am stärksten betroffenen Gebieten in Khyber Pakhtunkhwa sofort gehandelt und auf die neue Situation effizient reagiert. In 13 Gesundheitsstationen wurden afghanische Geflüchtete und Einheimische behandelt, drei mobile Teams haben betroffene Regionen aufgesucht und eine medizinische Grundversorgung angeboten.
Unser Einsatz gegen HIV
HIV / Aids ist neben Malaria und Tuberkulose eines der größten Gesundheitsprobleme in Myanmar. Man geht davon aus, dass im Kachin-Staat im Norden des Landes ein Viertel oder sogar die Hälfte der Drogennutzer*innen infiziert ist. Auch viele Sexarbeiter*innen sind HIV-positiv oder an Aids erkrankt. Beiden Personengruppen haben kaum Zugang zu Prävention und Behandlung. Es gibt keine Tests für eine Diagnose und keine Mittel, um Menschen mit dem Virus adäquat versorgen zu können.
Ärzte der Welt ist unter anderem in der Präventions- und Sensibilisierungsarbeit aktiv. Wir leisten außerdem Aufklärungsarbeit bei den lokalen Behörden und Vertretern der Zivilgesellschaft. Ziel ist es, Maßnahmen zur Risikoreduzierung im Kachin-Staat zu entwickeln, Gewalt gegenüber Drogennutzer*innen abzubauen.
Wo wir aktiv sind
Ihre Hilfe kommt an: Spenden Sie jetzt für Menschen in Asien und weltweit!
Spenden mit Vertrauen:
Einblicke in unsere Arbeit in Asien
Nepal
Prem Balmiki: „Indem wir uns schützen, können wir unseren sozialen Status verbessern”

Prem Balmiki konnte aus familiären Gründen die Schule nicht beenden und hat mit 16 Jahren angefangen, als Abfallrecycler zu arbeiten. Er ist dankbar, dass Ärzte der Welt die Abfallarbeiter*innen dabei unterstützt, sich vor Krankheiten und Infektionen zu schützen.
Prem erzählt: „Indem wir uns schützen, können wir unseren sozialen Status verbessern. Jetzt fühlen wir uns sicherer. Dank der Aufklärungsarbeit von Ärzte der Welt werden wir die soziale Stigmatisierung und Diskriminierung überwinden. Ich kann ehrlich sagen, dass die Organisation mich ermutigt hat, ohne Schamgefühle zu arbeiten. Auch, weil sich die Art und Weise, wie die Gesellschaft mich sieht, stark verändert hat.”
*Symbolbild
Myanmar

Myanmar, früher als Burma oder Birma bezeichnet, ist ein Vielvölkerstaat. Seit Jahrzehnten kommt es zu politischen Konflikten und Kämpfen zwischen der Militärregierung und bewaffneten Unabhängigkeitsgruppen, die zu einer politischen und humanitären Krise geführt haben. Zudem zerstören immer wieder Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Wirbelstürme und Erdbeben große Gebiete. Erst im Juni 2024 leistete Ärzte der Welt nach starken Überschwemmungen Nothilfe. Ende März 2025 kam es zu einem Erdbeben der Stärke 7,7, durch das hunderte Menschen starben und Tausende verletzt wurden.
Ärzte der Welt ist bisher mit Projekten in den Regionen Yangon, Bago, Mandalay und Kachin aktiv und leistet hier medizinische Hilfe. Neben der Katastrophenhilfe liegt der Schwerpunkt auf der Hilfe für Sexarbeiter*innen und Drogennutzer*innen.








