Jetzt Spenden

Ein Junge spielt mit seinem Drachen in einem Flüchtlingscamp, Bangladesch. Foto: A. Finistre

Jahresbericht 2017

Ärzte der Welt: Jahresbericht 2017

Der Bedarf an internationaler humanitärer Krisen- und Überbrückungshilfe sowie Entwicklungszusammenarbeit wächst seit Jahren, so auch im Jahr 2017.
 

Besonders dramatisch war der erzwungene Massenexodus der rund 700.000 Rohingya aus Myanmar. Ärzte der Welt unterstützte die Menschen in den Flüchtlingscamps in Bangladesch mit medizinischer und psychologischer Versorgung.

 

Im Jemen nahmen die Auswirkungen des ethnisch-religiösen und geopolitischen Konflikts auf die Zivilbevölkerung durch die Blockaden der Luft-, Land- und Seewege zu. Nicht nur der Hunger breitete sich aus, sondern auch Krankheiten wie Cholera und Diphterie. Ärzte der Welt ist es gemeinsam mit Partnern gelungen, in den unterstützten Gemeinden die Cholera-Sterblichkeit auf Null zu senken. Dennoch bleibt der Hilfebedarf der Menschen enorm hoch.

 

In Syrien wurden weiter Zivilisten und zivile Einrichtungen, nicht zuletzt Ärzte und Krankenhäuser, angegriffen. Der Einsatz chemischer Waffen verdeutlicht, dass es in diesem Krieg schon lange keine völkerrechtlichen Tabus mehr gibt. Wir haben von dem Konflikt Betroffene im Land selbst, während der Flucht und in den Aufnahmeländern versorgt.

 

Und in Deutschland ? Nach wie vor gab und gibt es viel zu tun. Eine gewisse Verrohung des politischen Diskurses macht sich bemerkbar und verschärft die Not von vielen Menschen. Nachdem Anfang des Jahres das sogenannte Leistungsausschlussgesetz in Kraft trat, das viele EU-Bürger / -innen vom Zugang zu Gesundheitsversorgung ausschließt, ist die Zahl unserer Patient(inn)en um bis zu 30 Prozent gestiegen.

 

Mit unserer Lobbyarbeit konnten wir jedoch regional Verbesserungen des Zugangs zum medizinischen System für diese Zielgruppe erreichen. Diese anwaltschaftliche Arbeit ist Teil unseres Selbstverständnisses und im aktuellen Kontext in Deutschland genauso wie in Krisenregionen immer notwendiger.

 

Trotz der immensen Herausforderungen zeigen unsere Erfolge, dass wir gemeinsam mit Ihnen, unseren Spender(inne)n und Unterstützer(inne)n vieles erreicht haben. Jedes Leben, das wir retten oder zumindest ein wenig lebenswerter machen konnten und können, motiviert uns zum Weitermachen.