Rohingya in einem Flüchtlingscamp in Bangladesch. © Ärzte der Welt

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Bangladesch

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Unsere Hilfe auf einen Blick

wurden durch Ärzte der Welt schätzungsweise in Kutupalong unterstützt.

von geschlechtsspezifischer Gewalt konnten wir mit psychologischer und psychosozialer Betreuung begleiten.

wurden von uns über geschlechtsspezifische Gewalt, sexuelle und reproduktive sowie psychische Gesundheit informiert.

Versorgung im größten Flüchtlingscamp der Welt

Bangladesch ist einer der am dichtesten besiedelten Flächenstaaten der Erde. Seit Herbst 2017 beherbergt Bangladesch zusätzlich etwa eine Million Rohingya, eine muslimische Minderheit, die nach grausamen Massakern in Myanmar ins Grenzgebiet fliehen musste. Da ihnen in Myanmar weiter Verfolgung und Diskriminierung drohen und von ihren Heimatdörfern kaum etwas übrig geblieben ist, können sie nicht mehr in ihre eigentliche Heimat zurück. Die UN stuft die Rohingya als die am stärksten verfolgte Bevölkerungsgruppe der Welt ein und spricht über die Massaker von einer ethnischen Säuberung.

Hintergrund und Situation

Im Jahr 2017 zwangen andauernde Gewalt die Rohingya im myanmarischen Rakhine-Staat zur Flucht. In Myanmar werden Rohingya seit Jahrzehnten systematisch unterdrückt und verfolgt. Myanmars Militär ermordete zehntausende Zivilist*innen, vergewaltigte systematisch Frauen und Mädchen und brannte Siedlungen zu Boden. Fast eine Million Menschen flohen, um Sicherheit im benachbarten Bangladesch zu suchen. Viele von ihnen haben keinen offiziellen Flüchtlingsstatus, über die Hälfte der Geflüchteten sind Kinder.

Heute befinden sich etwa eine Millionen Rohingya im südlichen Cox’s Bazar, im inzwischen größten Flüchtlingscamp der Welt: Kutupalong. Weitere 35.000 Menschen wurden auf Bhasan Char umgesiedelt, eine Insel vor der bengalischen Küste. Die Bedingungen in den überfüllten und unhygienischen Camps sind katastrophal, die Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt. Es mangelt an sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen, sodass viele aus Reisfeldern oder Pfützen trinken. Über verunreinigtes Wasser breiten sich Krankheiten rasant aus.

Besonders Frauen und Kinder haben mit den Zuständen in den Camps zu kämpfen. Etwa 15 Prozent der Rohingyakinder sind unterernährt und somit besonders von Krankheiten bedroht. Die Kinder haben keinen Zugang zu formaler Bildung und werden häufig Opfer von Kinderarbeit und Menschenhandel. Mädchen sind zusätzlich einem erhöhten Risiko von Kinderheirat, Zwangsprostitution und sexuellen Übergriffen ausgesetzt. 

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Unsere Hilfe und Wirkung in Bangladesch

Ärzte der Welt war von 2017 bis 2021 in den Camps Kutupalong und Unchiprang vor Ort, um die Vertriebenen medizinisch zu versorgen. Hier konnten wir bis zu 700 Patient*innen pro Tag behandeln. Im Fokus stand die Betreuung von schwangeren Frauen und Kindern. Ebenso standen wir geflüchteten Rohingya mit psychosozialer Unterstützung zur Seite, insbesondere Patient*innen, die geschlechtsspezifische Gewalt erfahren haben. Unsere Bildungskampagnen informierten Rohingya über die Bedeutung von Impfungen, die Übertragung von Infektionskrankheiten, psychische Erkrankungen, Familienplanung und Schwangerschaft. Der Einsatz erfolgte in Kooperation mit unserem regionalen Partner Gonoshasthaya Kendra.

Wegen fehlender Finanzierung konnten wir unsere Hilfe nicht weiterführen und mussten unsere Projekte einstellen.

Im Rahmen unserer Projekte haben wir…

  • Schätzungsweise 2.177 Haushalte im Flüchtlingscamp Kutupalong erreicht.
  • 56 Gemeindegruppen dabei unterstützt, Zugang zu medizinischer Versorgung zu erhalten, geschlechtsspezifische Gewalt zu bekämpfen und den Bedarf an psychosozialer Unterstützung zu bewältigen
  • 202 von geschlechtsspezifischer Gewalt mit psychologischer und psychosozialer Betreuung begleitet
  • 10.064 Rohingya über geschlechtsspezifische Gewalt, sexuelle und reproduktive Gesundheit sowie psychische Gesundheit informiert

Das Projekt ist inzwischen eingestellt. Doch rund um den Globus wird vielerorts medizinische Hilfe benötigt. Wir sind weiterhin in über 70 Ländern für Menschen in Not aktiv. Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende!

Die Rohingya sind eine ethnisch-religiöse Minderheit. Die Regierung erkennt sie nicht als offizielle einheimische Bevölkerungsgruppe an und betrachtet sie als illegale Flüchtlinge, obwohl viele seit Generationen im Land leben.

Das größte Flüchtlingscamp der Welt befindet sich auf der bengalischen Halbinsel Cox’s Bazar und heißt Kutupalong. Es beherbergt inzwischen etwa eine Million Rohingya, die nach einem Massaker in Myanmar ins Grenzgebiet geflohen sind.

Der Klimawandel verschärft die Häufigkeit und Schwere von unberechenbaren Umweltkatastrophen wie Wirbelstürmen und Überschwemmungen. Für den Katastrophenfall hat Bangladesch zwar Evakuierungsprotokolle für die einheimische Bevölkerung entwickelt, die Rohingya in den Flüchtlingscamps können solchen Extremwetterereignissen jedoch kaum etwas entgegensetzen. Ihre provisorischen Unterkünfte aus Bambusstangen und Planen bieten kaum Schutz.

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