
Psychische Gesundheit
Mentale Krisen gemeinsam meistern
Die Patient*innen von Ärzte der Welt befinden sich in der Regel in schwierigen Lebenslagen. Krieg, Vertreibung, Armut und Wohnungslosigkeit sind einige der Faktoren, die nicht nur die körperliche, sondern auch die seelische Gesundheit der Menschen belasten, die wir unterstützen. Wir sind überzeugt, dass psychologische Versorgung ein zentraler Bestandteil umfassender Gesundheitsversorgung ist.
„Eine Patientin konnte vor Kurzem in der Klinik gut medikamentös eingestellt werden. Es geht ihr jetzt viel besser.“
Annemarie Weber, Projektleiterin open.med München
Angebot zur Stärkung der mentalen Gesundheit
In vielen Projekten steht die psychosoziale Versorgung im Mittelpunkt – also die Wechselwirkung der Psyche einer Person und ihrem sozialen Umfeld.
Einzelsprechstunden
psychotherapeutischen und psychiatrischen Einzelsprechstunden, die wir unter anderem in Deutschland anbieten
Innovative Methoden
wie Hibuki-Therapie für Familien oder Playback-Theater zu besseren Verarbeitung des Erlebten in der Ukraine.
In Krisengebieten
wie im Gazastreifen und im Westjordanland. Die Menschen sind zu einem großen Teil potenziell schwer traumatisierenden Erfahrungen ausgesetzt.
Immer ansprechbar
Die Menschen sollen uns als Ansprechpersonen und wahrnehmen, an die sich wenden können – nicht nur bei körperlichen, sondern auch bei psychischen Problemen.
Die heilende Kraft des Theaters
Nach mehreren Jahres des Kriegs und der Unsicherheit in der Ukraine droht eine massive Krise der mentalen Gesundheit in der Bevölkerung. Um dem zu begegnen, ist ein vielfältiger Ansatz nötig. Ärzte der Welt bietet daher ein breites Spektrum an Aktivitäten zur Prävention und Behandlung von psychischen Erkrankungen an. Dazu gehörten die Theateraufführungen der Gruppe Farba Fabra. Indem die Schauspieler*innen Geschichten aus dem Leben der Zuschauenden szenisch umsetzen, ermöglichen sie den Teilnehmenden eine neue Form der Auseinandersetzung mit schwierigen Erfahrungen und belastenden Gefühlen. Dies kann helfen, mit anderen in den Austausch zu kommen und Erlebtes zu verarbeiten.
Ein Stoffhund als Krisenhelfer
Hibuki ist ein Plüschhund mit langen Beinen und traurigen Augen. Aber es ist kein gewöhnliches Stofftier: Es wurde speziell entworfen, um Kindern dabei zu helfen, besser mit schwierigen Situationen umzugehen. Sich um ihr Hibuki zu kümmern, stärkt das Selbstbewusstsein der Kinder, während sie ihm gleichzeitig ihre Sorgen und Ängste anvertrauen können.
In diesen Ländern sind wir aktiv
Deutschland
Joseph Moussa*

Joseph Moussa war seit vier Monaten in Deutschland und lebte in einer Unterkunft für Asylsuchende, als er die Praxis von open.med in Berlin Lichtenberg aufsuchte. Er klagt zunächst über Magen- und Schlafprobleme. Im Gespräch mit dem ehrenamtlichen Arzt kam heraus, dass Moussas Mutter vor einigen Tagen in seiner zentralafrikanischen Heimat mit nur 50 Jahren verstorben war. Moussa fühlt sich schuldig, weil er sie „im Stich gelassen“ habe.
Das und die traumatischen Umstände seiner Flucht hatten dazu geführt, dass er keinen Ausweg mehr sah. Für das open.med-Team war klar: Es besteht akute Suizidgefahr. Eine Mitarbeiterin rief einen Rettungswagen, der den Patienten in das nächstgelegene Krankenhaus mit psychiatrischer Abteilung brachte. Erst, als Moussa zusammen mit dem Rettungswagen auf dem Weg dorthin war, konnte das Team durchatmen.
*Name geändert. Foto: Symbolbild
Ihre Unterstützung für Menschen weltweit
Spenden mit Vertrauen:
Türkei
Fatima Fayez*

Fatima Fayez musste vor dem Krieg in ihrer syrischen Heimat in die türkische Stadt Izmir fliehen. Die 23-Jährige hatte gerade ihr drittes Kind zur Welt gebracht, als sie Hilfe bei Ärzte der Welt suchte. Ihr Einjähriges hatte Lernschwierigkeiten und sein Wachstum war verzögert. Die Gewalt und wirtschaftliche Not, die die junge Mutter während und nach der Flucht erleben musste, hatten seelische Spuren hinterlassen. Fatima Fayez nahm an Sitzungen für Stressmanagement und zur psychosozialen Unterstützung teil. Heute sagt sie „Wo Leben ist, dort ist auch Hoffnung. Ich werde mich weiter anstrengen, für meine Kinder.“
*Name geändert. Foto: Symbolbild



