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Mutter mit Kind in einem Behandlungszentrum von Ärzte der Welt in Bosaso, Somalia. Foto: Jelle Boone

Somalia: Einsatz gegen den Hunger

Somalia: Einsatz gegen die Hungerkrise

Somalia: Einsatz gegen die Hungerkrise

Alle warten auf Dayr - die Regenzeit im Oktober und November in Somalia. Bisher gab es in diesem Jahr viel zu wenig Niederschlag, komplette Ernten fielen aus, die Tiere verendeten. Laut offizieller Schätzungen sind etwa 6,2 Millionen Kinder, Frauen und Männer von humanitärer Hilfe abhängig. Unsere Kollegin Beatriz Valbuena, Ärzte der Welt-Projektleiterin für Somalia, beschreibt die Situation. 

 

„Ärzte der Welt ist seit 2011 in und um der Hafenstadt Bosaso mit mobilen Kliniken aktiv. Jeden Tag sehen wir, wie kritisch durch die langanhaltende Dürre die Lage in Somalia seit Monaten ist.

Die humanitären Helfer haben aus vergangenen Krisen gelernt und nun schneller und besser reagiert – durch die kollektiven Anstrengungen konnte eine Hungerkatastrophe wie vor sechs Jahren verhindert werden. Die FNSAU (Food Security and Nutrition Analysis Unit), eine Organisation, die die Nahrungsmittelsicherheit in Somalia analysiert und überwacht, schätzt dennoch, dass sich etwa 3,1 Millionen Menschen bis Dezember 2017 in einer bedrohlichen Versorgungslage befinden werden. Das betrifft ein Viertel der somalischen Bevölkerung!

Ebenso ist in den letzten Monaten die Mortalitätsrate gestiegen, generell und bei den Kindern unter 5 Jahren. Diese Zahlen übersteigen alle unsere Notfall-Grenzwerte und sind extrem beunruhigend.

Dürre als Fluchtursache

Die letzte Getreideernte zwischen April und Juni ist sehr schlecht ausgefallen, das Gleiche galt für die Preise für einheimisches Getreide. Viele Tiere sind durch den Wassermangel verendet. Das alles macht es für Familien sehr schwierig, Nahrungsmittel zu bekommen oder Geld zu erwirtschaften. Hundertausende verlassen deshalb ihr Zuhause und fliehen in Gegenden, wo sie bessere Chancen haben, Arbeit zu finden, um sich Essen, Medikamente oder einen Arztbesuch leisten zu können.

In den Gegenden, in denen wir verstärkt tätig sind, sind Camps mit Menschen, die aus anderen Landesteilen hierher geflohen sind. Um Bosaso befinden sich 38 Lager mit Binnenflüchtlingen, geschätzt leben dort 60.000 Menschen, die auf Hilfe von außen angewiesen sind.

Wir appellieren weiterhin: Die Humanitäre Hilfe muss weitergehen, so dass wir alle zusammen Kinder, Erwachsene, Schwangere, Alte und Kranke mit Nahrung versorgen können.“

 

Beatriz Valbuena

Projektleiterin Ärzte der Welt Somalia

 

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