Ein gerechter Zugang zu Arzneimitteln, ermöglicht durch ein gerechteres System für biomedizinische Forschung und Entwicklung (F&E), ist immer noch nicht erreicht. Dies zeigte vor allem die Coronapandemie. Die Europäische Allianz für verantwortungsvolle Forschung und Entwicklung und erschwingliche Arzneimittel fordert Gesetzgeber auf globaler, europäischer und nationaler Ebene dazu auf, das derzeitige System pharmazeutischer Anreize so auszubalancieren, dass es durch einen patientenorientierten Ansatz dem öffentlichen Interesse dient.
Wir fordern
1. Verfügbare, erschwingliche und zugängliche Arzneimittel sicherstellen
2. Anreize für neue Antibiotika schaffen, die die Kosten für Investitionen in Forschung und Entwicklung von den Preisen und Verkaufsmengen abkoppeln
3. Höhere Standards für die Patentierbarkeit durch das Europäische Patentamt festlegen
4. Legislative und regulatorische Hindernisse für die Nutzung der TRIPS-Flexibilitäten beseitigen
5. Transparenz von F&E- und anderen Kosten sowie der Nettopreise von Arzneimitteln fördern
6. Gesetze, Verordnungen und Bedingungen für die öffentliche Finanzierung verabschieden, die sicherstellen, dass die Ergebnisse aller klinischen Versuche veröffentlicht werden
7. Transparenz und Rechenschaftspflicht bei politischen Entscheidungen der EMA und HERA gewährleisten
8. Öffentliche Mittel zur Unterstützung eines bedarfsorientierten Ansatzes in der pharmazeutischen Forschung und Entwicklung und zur Deckung des ungedeckten Bedarfs bereitstellen
9. Arzneimittelengpässe verhindern und deren Auswirkungen auf Patient*innen und Gesundheitsdienstleister verringern
10. Mitgestaltung der europäischen Arzneimittelpolitik gewährleisten, indem die sinnvolle Einbeziehung von Patient*innen, Verbraucher*innen, Angehörigen der Gesundheitsberufe und der Zivilgesellschaft erleichtert wird
11. Bestehende Rechtsvorschriften über die menschenrechtlichen Pflichten von Pharmaunternehmen in Bezug auf den Zugang zu Arzneimitteln in der EU stärken
Wir sind zuversichtlich, dass die politischen Entscheidungsträger*innen der Gesundheit Vorrang einräumen werden, um aus den jüngsten Krisen wirklich zu lernen.
Lesen Sie hier das Statement im englischen Original:
Die unterzeichnenden Organisationen:
Acceso Justo al Medicamento
Access to Medicines Ireland
Action against AIDS Germany
AIDES
AIDS Action Europe
ARAS – Romanian Association Against AIDS
BUKO Pharma-Kampagne
EKPIZO
European AIDS Treatment Group
European Public Health Alliance (EPHA)
France Assos Santé
Global Health Advocates
Health Action International (HAI)
Just Treatment
Médecins du Monde International Network / Internationales Netzwerk von Ärzte der Welt
Oxfam
Pharmaceutical Accountability Foundation
Prescrire
Public Eye
Salud por Derecho
SOMO
UAEM Europe
Wemos