sind weiblich.
Gender & Gewalt
Gender & Gewalt
wird statistisch gesehen eine Frau durch ihren*ihre Partner*in gefährlich körperlich verletzt.
erleben mindestens einmal im Leben körperliche und/oder sexuelle Gewalt.
Migrant*innen und Geflüchtete, vor allem Frauen, Kinder und Personen mit LGBTIQ*-Identität, sind laut zahlreichen Studien besonders häufig von geschlechtsbezogener Gewalt betroffen. Doch der Zugang zu Unterstützungsangeboten für diese Menschen ist oft eingeschränkt. Aufgrund von Barrieren wie Sprache, mangelnder Information über Hilfs- und Beratungsangebote oder Diskriminierung, werden Betroffene nicht angemessen versorgt. Das kann fatale Folgen für die körperliche und psychische Gesundheit der Betroffenen haben.
Der Begriff geschlechtsbezogene Gewalt umfasst jene Gewalttaten, in denen das Geschlecht oder die Sexualität der von Gewalt Betroffenen oder der Täter*innen eine Rolle spielen. Diese reichen von sexueller Belästigung, Diskriminierung, Vergewaltigung und Nötigung durch eine fremde oder bekannte Person sowie anderen Formen der häuslichen Gewalt bis zu Menschenhandel oder weiblicher Genitalverstümmelung. Der Begriff umfasst physische, psychische, ökonomische sowie sexualisierte Gewalt. Frauen, Kinder und LGBTIQ*-Personen sind unverhältnismäßig stark von geschlechtsbezogener Gewalt betroffen.
News
Migrant*innen und Geflüchtete sind besonders häufig von geschlechtsbezogener Gewalt betroffen. Durch das internationale Projekt Reach Out will Ärzte der Welt den Zugang zu Hilfsangeboten verbessern. Ein neuer Wegweiser zeigt Anlaufstellen in München.
Was bedeutet geschlechtsspezifische Gewalt? Welche Personen sind vorrangig betroffen? Wie kann man mehr für das Thema sensibilisieren? Diese und andere Fragen standen im Zentrum einer Schulung von Ärzte der Welt in München.
Angebote für Geflüchtete gibt es viele – doch wie erfährt man in einer Sammelunterkunft davon? Im Multiplikatorinnen-Netzwerk werden Frauen als Botschafterinnen ausgebildet, so dass sie ihr Wissen an andere Frauen in ihren Unterkünften weitergeben können.
Unsere Hilfe
Vor diesem Hintergrund engagiert sich Ärzte der Welt seit Dezember 2019 im Projekt „Reach Out“, das von der Europäischen Kommission im Rahmen des Programms "Rechte, Gleichstellung und Unionsbürgerschaft" (2014-2020) finanziert wird. Es wird in Deutschland, Belgien und den Niederlanden – jeweils durch die ansässigen Ärzte der Welt-Sektionen – sowie in Serbien durch das Serbische Rote Kreuz umgesetzt.
Die Organisationen haben sich zum Ziel gesetzt, den Zugang zu notwendigen Unterstützungsleistungen für potenziell betroffene Migrant*innen und Geflüchtete in den jeweiligen Ländern zu verbessern.
Das Projekt enthält mehrere Maßnahmen und Aktivitäten, um dieses Ziel zu erreichen:
Vernetzung:
Ein Ziel besteht darin, die Vernetzung zwischen den Akteur*innen aus den unterschiedlichsten Bereichen des Hilfesystems zu intensivieren. Bei Vernetzungstreffen werden relevante Stellen gemeinsam Lösungen für bestimmte Probleme erarbeiten. Dazu gehört beispielsweise die Frage, wie potenziell Betroffene besser identifiziert und erreicht werden können.
Das erste Vernetzungstreffen wird Anfang Oktober aufgrund der Kontaktbeschränkungen zunächst in einem kleineren Rahmen mit 25 Teilnehmenden stattfinden.
Workshops:
Neben Fachkräften ist das Reach Out-Projekt auch an Betroffene selbst gerichtet. In Kooperation mit Fachstellen und Expertinnen sollen Workshops für Bewohnerinnen in Flüchtlingsunterkünften angeboten werden. In den Workshops lernen Frauen beispielsweise ihre Rechte kennen und erhalten Informationen, wohin man sich wenden kann, wenn man Gewalt erfahren hat.
Schulungen:
Zudem werden im Zuge des Projekts Schulungen für Fachkräfte und Kulturmediator*innen organisiert. Dabei wird Wissen vermittelt zu Themen wie dem kultursensiblen Umgang mit Betroffenen von geschlechtsbezogener Gewalt, anhand welcher Indizien man sie erkennt und wie man Betroffene weitervermittelt. Geburtshelfer*innen werden dafür sensibilisiert, worauf sie bei der Behandlung von Frauen achten müssen, die von weiblicher Genitalverstümmelung betroffen sind. Fachkräfte lernen, wo Menschen Hilfe finden können, die zur Prostitution gezwungen werden.
Öffentlichkeitsarbeit:
Die Aktivitäten werden öffentlichkeitswirksam und mit politischer Arbeit begleitet. Wir wollen die Daten und Erfahrungen, die wir während des Projekts sammeln nutzen, um strukturelle Verbesserungen für potenziell betroffene Migrant*innen und Geflüchtete zu erwirken.
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