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Valentin Grünwald, Network Advocacy Coordinator. Foto: Ärzte der Welt

Valentin Grünwald: Gesellschaftliche Veränderungen anstoßen

Valentin Grünwald: Gesellschaftliche Veränderungen anstoßen

 

Durch politische Arbeit gesellschaftliche Verbesserungen bewirken und international aktiv zu sein ‑ Valentin Grünwald hat bei Ärzte der Welt das gefunden, wonach er lange suchte. Wie er dazu gekommen ist und was er als Network Advocacy Coordinator genau macht, erzählt er im Interview.

Valentin, Du bist Network Advocacy Coordinator. Was für ein Netzwerk ist hier gemeint?

Ärzte der Welt ist ein Netzwerk aus Sektionen in 17 verschiedenen Ländern, die – etwas vereinfacht – in zwei verschiedenen Bereichen tätig sind: Zum einen arbeiten wir in der Not- und Krisenhilfe sowie der medizinischen Grundversorgung, weltweit und im jeweils eigenen Land. Zum anderen versuchen wir, durch politische Arbeit und Einflussnahme das große Ziel von Ärzte der Welt zu erreichen: Dass jeder Mensch sein Grundrecht auf Gesundheit durchsetzen kann und Zugang zu Gesundheitsversorgung hat.

Und was genau ist Deine Aufgabe?

Jede Sektion ist politisch aktiv, um gesellschaftliche Veränderungen anzustoßen, den Zugang medizinischer Versorgung zu erleichtern und Barrieren abzubauen. Meine Aufgabe als Koordinator ist es vor allem, die politischen Expert*innen aus den 17 Sektionen inhaltlich zusammenzubringen. Ich sorge dafür, dass die Zusammenarbeit reibungslos läuft und sich Arbeitsgruppen zu bestimmten Themen bilden. Ich organisiere Treffen und behalte für uns wichtige internationale Themen und Advocacy-Möglichkeiten im Blick. Teilweise gehört dazu auch, Ärzte der Welt nach außen hin zu vertreten, etwa bei Veranstaltungen oder Konferenzen.

Kannst Du eine Beispiel für ein aktuelles Thema geben, für das sich das Ärzte der Welt-Netzwerk einsetzt?

Ein sehr wichtiges Thema ist die Produktion und Bereitstellung von Covid-Impfstoffen. Wir versuchen, gemeinschaftlich an den richtigen Stellen Einfluss zu nehmen und Ärzte der Welt klar zu positionieren. Ziel ist es, eine weltweite Produktion zu ermöglichen und eine gerechtere Verteilung von Impfstoff sowie einen gerechteren Zugang dazu zu schaffen.

Du kanntest Ärzte der Welt schon von einem Praktikum, das Du vor einigen Jahren absolviert hast, hast aber vorher in mehreren Bereichen Erfahrungen sammeln können. Wodurch zeichnet die Advocacy-Stelle sich für Dich aus?

Ich habe Politikwissenschaften und Soziologie studiert. Migration, Flucht, der Globale Süden und die politische Dimension von Flucht waren dabei für mich zentrale Themen. Deshalb habe ich nach dem Studium ein Praktikum bei der deutschen Afrika-Stiftung und im Anschluss bei Ärzte der Welt gemacht. Nach meinem Master in Interkulturellen Europastudien war ich in Brüssel Trainee im Kabinett des Präsidenten des Ausschusses der Regionen, später wissenschaftlicher Mitarbeiter der Hanns-Seidel-Stiftung in Tunis und schließlich Projektkoordinator bei der Urbis Foundation in München.

Ich konnte viele praktische Erfahrungen sammeln und mir Wissen aneignen, aber mir fehlte die Herausforderung, politisch aktiv zu sein. Als die Stelle des Network Advocacy Coordinators bei Ärzte der Welt ausgeschrieben wurde, habe ich mich deshalb sofort beworben. Neben der politischen Arbeit im internationalen Umfeld reizt es mich sehr, mit so vielen Kolleg*innen aus verschiedenen Ländern zusammenarbeiten zu können.

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