
Unsere Organisation
über 400
Projekte führt Ärzte der Welt weltweit durch
11 Mio.
Menschen haben weltweit von der Hilfe unserer Teams 2024 profitiert.
12.000
ehrenamtlich und hauptliche Mitarbeitenden engagieren sich mit Ärzte der Welt
Ärzte der Welt setzt sich dafür ein, dass alle Menschen weltweit und in Deutschland ihr Recht auf ein gesundes Leben geltend machen können. Der Verein ist die deutsche Sektion der internationalen medizinischen Hilfsorganisation Médecins du Monde/Doctors of the World.
Dank vieler Unterstützer*innen leisten wir medizinische Hilfe im In- und Ausland: mit ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter*innen, mit mehr als 400 Projekten in knapp 80 Ländern. Wir unterstützen ausgegrenzte Menschen und Gruppen dabei, ihr Recht auf Gesundheitsversorgung einzufordern, und kämpfen auch auf politischer Ebene für einen freien Zugang zu notwendigen medizinischen Leistungen für alle.
Mit unserer Arbeit verfolgen wir klare Prinzipien. In unseren Leitsätzen haben wir formuliert, wofür Ärzte der Welt steht.
Das internationale Ärzte der Welt-Netzwerk ist in 17 Ländern vertreten: Argentinien, Belgien, England, Frankreich, Griechenland, Italien, Japan, Kanada, Luxemburg, Niederlande, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, Türkei, USA.
Deutscher Verein „Ärzte der Welt e. V.“
Ärzte der Welt e. V. ist organisiert als ein gemeinnütziger, politisch und konfessionell unabhängiger Verein, der im Verbund mit dem weltweiten Netzwerk Médecins du Monde/Doctors of the World arbeitet. Erfahren Sie mehr über die Arbeit des deutschen Vereins.
Unsere Geschichte
Das Engagement einer kleinen Gruppe von Ärzt*innen, die die beobachteten Menschenrechtsverletzungen nicht länger verschweigen wollten, markiert den Beginn der Arbeit der internationalen humanitären Organisation „Médecins du Monde” (dt. Ärzte der Welt)
1979: Île de Lumière

Bei der Massenflucht vietnamesischer Boat People Ende der 70er Jahre lenkten 15 Ärztinnen den Blick der Weltöffentlichkeit auf die humanitäre Tragödie auf hoher See. Gemeinsam mit Journalistinnen retteten sie in einer spektakulären Aktion viele der vom sicheren Ertrinkungstod bedrohten Geflüchteten. Im März 1980 gründete die Gruppe die Organisation Médecins du Monde.
1980: Afghanistan

Bei der Massenflucht vietnamesischer Boat People Ende der 70er Jahre lenkten 15 Ärztinnen den Blick der Weltöffentlichkeit auf die humanitäre Tragödie auf hoher See. Gemeinsam mit Journalistinnen retteten sie in einer spektakulären Aktion viele der vom sicheren Ertrinkungstod bedrohten Geflüchteten. Im März 1980 gründete die Gruppe die Organisation Médecins du Monde.
1984: Brasilien

Die indigene Bevölkerung in den Wäldern Brasiliens leidet unter dem Raubbau der Industrie. Die Kontakte mit den Plünder*innen sind meist gewaltvoll, Vergewaltigungen und die Verbreitung sexuell übertragbarer Krankheiten nehmen zu. Viele Kinder sind mangelernährt. Ärzte der Welt eröffnet ein Gesundheitszentrum im Territorium der Yanomami; eine weitere Versorgungsstation wird in Boa Vista eingerichtet. Ärzte der Welt führt Gespräche mit brasilianischen Ministerien, um einen Nothilfeplan für die indigene Bevölkerung aufzustellen.
1986: Südafrika

In Südafrika herrscht die Apartheid. Die rassistische Unterteilung der Bevölkerung verwehrt unzähligen Menschen den Zugang zu medizinischer Versorgung. Ärzte der Welt nimmt 1985 ein Programm in Südafrika zugunsten der unterdrückten Bevölkerungsgruppen auf und bietet in den Townships eine medizinische Basisversorgung, fließendes Wasser und Strom. Ärzte der Welt kooperiert mit einer lokalen Organisation und versorgt freigelassene Gefangene. Nachdem Nelson Mandela 1990 freigelassen wird und die Apartheid-Gesetze abgeschafft werden, bildet Ärzte der Welt Gesundheitshelfer*innen aus, um den Weg zu einem gleichberechtigten Gesundheitssystem zu ebnen.
1988: Kambodscha

Rund zehn Jahre nach dem Sturz des blutigen Pol Pot-Regimes öffnet sich Kambodscha für internationale Hilfen. In einem ehemaligen französischen Krankenhaus in Phnom Penh nimmt Ärzte der Welt die Arbeit auf, um einen Beitrag zum Wiederaufbau des Landes zu leisten. Gleichzeitig beteiligt sich Ärzte der Welt an einem Programm, um lokale medizinische Fachkräfte aus- und weiterzubilden. In diesem Zuge wird 1989 die Aktion Lächeln ins Leben gerufen.
1989: Mauerfall

Der Kalte Krieg endet. Viele regionale Konflikte flammen weltweit wieder auf. Die Blauhelme der Vereinten Nationen (UN) beginnen mit humanitären Einsätzen, da Zivilisten immer häufiger zur Zielscheibe werden. Ärzte der Welt setzt sich verstärkt für die Einhaltung von humanitärem Völker- und Menschenrecht, sowie für die mentale Gesundheit in Konflikten ein.
1989: Rumänien

Ärzte der Welt ist die erste humanitäre Organisation, die am Tag nach dem Sturz und der Hinrichtung des Diktators Ceausescu in Rumänien die Arbeit aufnimmt. Ein medizinisches Team entdeckt massiv überfüllte Waisenhäuser, viele der Kinder sind mit HIV infiziert. Psychiater*innen von Ärzte der Welt berichten von nicht reparablen psychischen Schäden, die durch Gewalt und Verwahrlosung entstanden sind.
1990: Europäische Charta der humanitären Hilfe

Am 31. März 1990 verabschieden Mediziner*innen aus Europa die Krakauer Charta der humanitären Hilfe und definierten so, warum sie sich der humanitären Hilfe verpflichtet fühlen. Sie stellen fest, dass humanitäre Hilfe ein unverzichtbarer Bestandteil der politischen Struktur jeder Demokratie ist, dass humanitäre Hilfe allen Menschen in der Nähe und in der Ferne, zu Hause und im Ausland, zusteht. Die Unterzeichner verpflichten sich, allen Opfern von Natur-, Umwelt- und politischen Katastrophen im In- und Ausland zu helfen.
1992: Somalia

1992 herrscht in Somalia bereits seit mehreren Jahren Krieg, eine Hungersnot verschlimmert die Situation der Menschen immer weiter. Humanitäre Nichtregierungsorganisationen werden aufgrund der gefährlichen Lage von bewaffneten Sicherheitsleuten begleitet. Ärzte der Welt versucht das Hilfsprogramm so lange wie möglich durchzuführen, um das Land beim Wiederaufbau zu unterstützen. Nach wenigen Monaten müssen die Teams Somalia wegen der anhaltenden Konflikte verlassen. 1993 werden die Hilfseinsätze wieder aufgenommen.
1993: Jugoslawien

1991 beginnt der Zerfall Jugoslawiens. Ärzte der Welt ist in Bosnien und Herzegowina und Kroatien aktiv, versorgt die notleidende Bevölkerung in den betroffenen Gebieten mit Medikamenten und kümmert sich um die Geflüchteten – die Nothilfe dauert sechs Jahre an. Angesichts der Gewalt und der gezielten Aggression gegen ganze Bevölkerungsgruppen startet Ärzte der Welt eine politische Kampagne, um die Verbrechen gegen die Menschlichkeit in den serbischen Gefangenenlagern öffentlich anzuprangern. Im Jahr 1995 veröffentlicht Ärzte der Welt eine Dokumentation der serbischen Kriegsverbrechen vor dem Internationalen Strafgerichtshof.
1994: Ruanda

In den rund 100 Tagen, die der ruandische Völkermord andauert, verlieren etwa 800.000 Menschen ihr Leben. Humanitäre Organisationen können aufgrund der massiven Gewalt nur punktuell aktiv werden. Ärzte der Welt entsendet wenige Tage nach Beginn des Genozids ein Ärzt*innen-Team für Notoperationen. Die Massenmord dauern bis 1994 an. Ärzte der Welt unterstützt nach Beendigung der Massaker ländliche Kliniken mit medizinischem Materia; Psychiater*innen behandeln verwaiste Kinder, die durch den Tod oder das Verschwinden ihrer Eltern Traumata davongetragen haben.
1995: Tschetschenien

Im Dezember 1994 greift das russische Militär Tschetschenien an. Ärzte der Welt übernimmt die Leitung von sechs Flüchtlingszentren. 1996 wird die Hilfe durch ein Programm zur mentalen Gesundheit ergänzt, da viele unter Posttraumatischen Belastungsstörungen leiden. Als 1999 die russische Armee erneut Angriffe startet, ist Ärzte der Welt die einzige Nichtregierungsorganisation, die humanitäre Hilfe für die rund 250.000 Geflüchteten leistet.
1999: Kosovo

Ärzte der Welt muss den Kosovo verlassen, weil die NATO mit Luftangriffen beginnt. Die Notfall-Teams verlagern ihre Aktivitäten in Richtung der Grenzen zu Mazedonien, Albanien und Montenegro, wo die größten Flüchtlingsströme ankommen. Nach den Bombenangriffen versorgt Ärzte der Welt die Bevölkerung im Inland. Ärzte der Welt vertritt klar den Standpunkt, dass Luftangriffe kein legitimes Mittel zum Schutz der Zivilbevölkerung sind.
2000: Gründung der deutschen Sektion

Der deutsche Zweig des internationalen Netzwerks Médecins du Monde eröffnet unter dem Namen Ärzte der Welt ein Büro in München. Die in Frankreich entstandene Bewegung der „French doctors“ ist schon lange ein internationales Phänomen geworden. In Deutschland setzt sich eine Gruppe von Mediziner*innen – viele von ihnen sind ehemalige Projektmitarbeitende – zusammen und gründen Ärzte der Welt Deutschland.
2000: Gaza

Am 28. September 2000 besucht der ehemalige israelische Premierminister Ariel Scharon den Tempelberg in Jerusalem. Auf gewaltsame Auseinandersetzungen folgt die Zweite Intifada. Ärzte der Welt entsendet Notfallteams und chirurgisches Material, um die Kliniken in Gaza und im Westjordanland zu unterstützen und Verletzte zu versorgen.
2001: Aktion Lächeln

Die „Aktion Lächeln“ ist das erste Auslandsprojekt, an dem sich der deutsche Zweig von Ärzte der Welt beteiligt. Europäische Ärzt*innen operieren in Kambodscha kostenfrei Kinder mit angeborenen Fehlbildungen. Gleichzeitig werden die kambodschanischen Ärzt*innen weitergebildet, um die lokalen medizinischen Strukturen nachhaltig zu stärken.
2002: Palästinensische Gebiete
Ärzte der Welt startet ein Programm, um die lokalen Gesundheitsstrukturen für den Notfall vorzubereiten. Später wird sich das Auswärtige Amt an dem Programm beteiligen.
2004: Indonesien
240.000 Menschen verlieren durch den Tsunami am zweiten Weihnachtsfeiertag 2004 ihr Leben. Ärzte der Welt beginnt mit einem Noteinsatz, um Verletzte zu versorgen, medizinische Strukturen wieder aufzubauen und mögliche Ausbrüche von Epidemien zu überwachen. Auch in Sri Lanka versorgt Ärzte der Welt die erletzten und unterstützt die Stadt Batticaloa beim Wiederaufbau eines Krankenhauses.
2006: Sudan
Obwohl die Friedensverhandlungen im Süden Sudans fast abgeschlossen sind, entstehen erneut Spannungen in der Region Darfur, es geht um den Zugang zu Land und Wasser. Ärzte der Welt nimmt ein Hilfsprogramm im Osten des Landes auf, um die vom Bürgerkrieg betroffenen Menschen medizinisch zu versorgen.
2006: Deutschland
Das erste Inlandsprojekt wird eröffnet. In der Münchner Anlaufstelle open.med können sich Menschen ohne Krankenversicherung kostenlos behandeln und beraten lassen. Das Hauptziel von open.med ist es, den Zugang zu medizinischer Grundversorgung für alle Menschen in Deutschland zu verbessern – unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus oder Einkommen.
Ärzte der Welt Deutschland darf das Spenden-Siegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) führen. Das Siegel schafft aufgrund der strengen Prüfkriterien Vertrauen und Transparenz. Von bundesweit ca. 20.000 Spendenorganisationen tragen es rund 260 Organisationen.
2007: Horn von Afrika
Millionen Menschen hungern während der Dürrekatastrophe in Ostafrika. Auch die anhaltenden Kämpfe zwischen der äthiopischen Armee und islamistischen Warlords verschlechtern die humanitäre Lage. Ärzte der Welt betreibt Gesundheitsprogramme für Geflüchtete und die lokale Bevölkerung.
2009: Stuttgart
Ein umgebauter Ambulanzwagen, das MedMobil, fährt zum ersten Mal in Stuttgart öffentliche Plätze an und bietet Menschen in schwierigen Lebenssituationen kostenlose medizinische Hilfe und soziale Beratung.
2010: Haiti und Pakistan
Nach dem Erdbeben in Haiti und der Flutkatastrophe in Pakistan leistet Ärzte der Welt Soforthilfe und unterstützt die lokalen Gesundheitsstrukturen. Das Erdbeben hat das bereits angeschlagene Land verwüstet und rund 200.000 Tote gefordert. Rund 20 Millionen Menschen sind von den Überschwemmungen in Pakistan betroffen.
2011: Syrien
Der syrische Bürgerkrieg bricht aus. Zehntausende sterben, Millionen sind auf der Flucht. Rund 13 Millionen Menschen benötigen laut UNHCR humanitäre Hilfe. Ärzte der Welt versorgt Kriegsflüchtlinge in den Anrainerstaaten und in Syrien.
2012: Togo
Ärzte der Welt startet ein Projekt zur Ausbildung von Hebammen, um die hohe Mütter- und Kindersterblichkeit zu senken. Mehr als ein Drittel der Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren ereignet sich in den ersten 28 Tagen ihres Lebens.
2012: Myanmar
Im Rahmen eines neuen Projektes behandeln deutsche Ärzt*innen Menschen mit Augenkrankheiten und operieren vor allem Patient*innen mit Grauem Star. Bei einem zweiwöchigen Einsatz konnten hunderte Patient*innen versorgt und 60 Operationen durchgeführt werden.
2013: Philippinen
Der Taifun Hayan richtet verheerende Zerstörungen an. Ein Notfallteam von Ärzte der Welt leistet medizinische Akutversorgung und unterstützt beim Wiederaufbau. Durch ein Regionalbüro in Manila kann die Hilfe schnell und effektiv umgesetzt werden.
2014: Westafrika
Die Ebola-Epidemie breitet sich immer weiter aus. Ärzte der Welt hilft durch Prävention und Aufklärung und behandelt Patient*innen in Gesundheitszentren in Sierra Leone, Liberia und Guinea. Über 4.000 Menschen sind an der Krankheit gestorben.
2014: Hamburg
Ärzte der Welt beginnt die Kooperation mit dem Verein hoffnungsorte hamburg, der Menschen medizinisch versorgt, die sich eine Krankenversicherung nicht leisten können. Der Bedarf ist groß: Jährlich werden ca. 1000 Konsultationen durchgeführt.
2014: Griechenland
Das Gesundheitssystem des Landes steht kurz vor dem Kollaps, immer mehr Menschen haben keine Krankenversicherung, Geflüchtete bleiben unversorgt. Im ganzen Land sind Teams von Ärzte der Welt tätig, um medizinische Hilfe zu leisten.
2015: Nepal
Nachdem ein Erdbeben weite Teile der Himalayaregion zerstört hat, versorgt Ärzte der Welt die Verletzten und baut Gesundheitsstationen wieder auf. Fast 9.000 Tote und über 22.000 Verletzte sind die Bilanz der Naturkatastrophe.
2015: Frankreich
Katastrophale Zustände herrschen im Flüchtlingscamp Calais, dem „Dschungel“. Ärzte der Welt betreibt eine Gesundheitsstation und bietet psychosoziale Beratung an. Vor der Räumung des „Dschungels von Calais“ halten sich rund 6.000 Migrant*innen in dem Camp auf. Ein neues Camp in Grande-Synthe entsteht.
2015: Deutschland
Angesichts wachsender Flüchtlingsbewegungen weitet Ärzte der Welt das Engagement in Deutschland und Europa aus und hilft bei der medizinischen Versorgung der Schutzsuchenden. In Deutschland, besonders um den Münchner Hauptbahnhof und den Zentralen Omnibusbahnhof, ist der Bedarf an medizinischer Hilfe groß.
2015: Ukraine
Seit Juni 2015 ist Ärzte der Welt in der Ostukraine aktiv, wo seit 2014 ein Konflikt mit Russland herrscht. Ärzte der Welt stärkt mit Teams vor Ort das lokale Gesundheitssystem sowohl in dem von der ukrainischen Regierung kontrollierten Gebiet (GCA, government controlled area), als auch in dem nicht von der Regierung kontrollierten Gebiet (NGCA, non-government controlled area) jenseits der Kontaktlinie. In den Regionen Luhansk und Donezk bieten die Teams allgemeine medizinische Behandlungen, lebensrettenden medizinischen Hilfsgütern, Maßnahmen zur psychischen Gesundheit und psychosoziale Unterstützung sowie Sprechstunden zur sexuellen und reproduktiven Gesundheit für die am meisten gefährdete Bevölkerung an.
2016: Berlin
Ärzte der Welt eröffnet ein zweites Büro in Berlin und etabliert eine Advocacy Abteilung. So wird die politische Arbeit intensiviert und die Anliegen von Ärzte der Welt gezielt an die deutsche Politik herangetragen.
2017: Bangladesch
Das Militär in Myanmar geht mit einer brutalen Offensive gegen Rohingya vor. Hunderttausende Menschen fliehen ins benachbarte Bangladesch und leben dort in überfüllten Lagern. Fast 80 Prozent der Geflüchteten sind Frauen, darunter viele Schwangere, und Kinder unter fünf Jahren. Ärzte der Welt leistet an mehreren Orten Ersthilfe vorrangig für Frauen und Kinder.
2019: München
Ärzte der Welt startet das Projekt reach.out, das Geflüchtete stärkt, die geschlechtsspezifische Gewalt (GBV) erfahren haben. Ziel des Projekts ist es, dass mehr Flüchtlinge, die von GBV betroffen sind, sich ihrer Rechte bewusst werden und die Unterstützung erhalten, die sie benötigen und auf die sie Anspruch haben.
2020: Covid-19 Pandemie
Die Covid-19 Pandemie hat die Welt im Griff. Ärzte der Welt inkludiert in alle Projekte weltweit spezielle Covid-19 Maßnahmen und sorgt dafür, dass auch während der Pandemie die Versorgung so gut wie möglich aufrecht erhalten wird, sowohl im In- und wie im Ausland. Open.med München bietet eine spezielle Impfsprechstunde an und impft Patient*innen, damit auch Menschen ohne Krankenversicherung eine Covid-Impfung bekommen können.
2021: Neues Projekt in Äthiopien
Ärzte der Welt ist seit 1986 in Äthiopien tätig, um der massiven Hungersnot und humanitären Katastrophe etwas entgegenzusetzen. Dabei arbeitet Ärzte der Welt eng mit Partnerorganisationen vor Ort zusammen. In 2021 startet ein neues Projekt, um die Mutter-Kind-Gesundheit zu verbessern.
2021: Haiti
Der Süden Haitis ist erneut von einem verheerenden Erdbeben erschüttert worden und kurz darauf sorgt der Tropensturm „Grace“ für Verwüstungen. Etwa 30.000 Familien sind obdachlos und 2.200 Menschen gestorben. Ärzte der Welt ist vor Ort, um den Menschen beizustehen und schnelle Hilfe zu ermöglichen.
2021: Afghanistan
Seit der Machtübernahme der Taliban ist die Zahl der Menschen in Not in Afghanistan rapide gestiegen. Die Situation ist besonders für Frauen und Kinder dramatisch. Ärzte der Welt unterstützt Gesundheitseinrichtungen in Kabul und der Provinz Wardak mit lebenswichtigen Medikamenten und medizinischer Ausrüstung.
2021: Zentralafrikanische Republik
Gewalt, Plünderungen, Massenvertreibungen – der Bürgerkrieg hat die Zentralafrikanische Republik ins Elend gestürzt. Über eine Million Menschen sind auf der Flucht, über zweieinhalb Millionen auf Nothilfe angewiesen. Ärzte der Welt ist im extrem instabilen Norden des Landes tätig und konnte unter anderem in einem Distriktkrankenhaus in Bouca die Entbindungsstation und Pädiatrie, die Notfallchirurgie und das Labor mit medizinischem Material und Medikamenten ausstatten.
2022: Ukraine
Im Februar 2022 eskaliert der völkerrechtswidrige Krieg Russlands auf die Ukraine. Ärzte der Welt hat seine Hilfe auf das ganze Land ausgeweitet und versorgt ukrainische Geflüchtete in Deutschland. Die Teams arbeiten jeden Tag daran, die Versorgung zu verbessern, denn die allgemeine Gesundheitsversorgung verschlechtert sich rapide. Lebenswichtige Infrastruktur, zahlreiche Gesundheitsstationen und Krankenhäuser sind beschädigt, es mangelt oft an grundlegender Ausstattung. Auch die psychische Belastung der Bevölkerung in den Kriegsgebieten nimmt stark zu. Besonders ältere Menschen, Kinder, Schwangere und Menschen mit Behinderung oder chronischen Krankheiten leiden unter der schlechten Versorgung.
2022: Deutschland
Im Jahr 2021 startete Ärzte der Welt die Kampagne #gleichbehandeln. Gemeinsam mit über 85 Organisationen macht Ärzte der Welt darauf aufmerksam, dass in Deutschland durch das Aufenthaltsgesetz Menschen ohne geregelten Aufenthaltsstatus faktisch von der Gesundheitsversorgung ausgeschlossen sind. 2022 wurde bei einer Protestaktion vor dem Bundestag eine Petition mit über 26.000 Unterschriften übergeben. Die Kampagne hat bewirkt, dass die Abschaffung der Übermittlungspflicht für den Gesundheitsbereich im Koalitionsvertrag verankert wurde und die Ausschüsse des Bundestags sich dem Thema gewidmet haben.
2023: Syrien und Türkei
Zwei Erdbeben der Stärke 7,8 und 7,6, sowie mehrere Nachbeben erschüttern am 6. Februar 2023 die syrisch-türkische Grenzregion, einem Gebiet so groß wie Deutschland. Zehntausende Tote sind zu beklagen, unzählige Menschen wurden teils schwer verletzt, lebenswichtige Infrastruktur zerstört. Eisige Temperaturen und nasskaltes Wetter verschlechtern die Lebensbedingungen für Millionen von Menschen, die nun obdachlos geworden sind.
Teams von Ärzte der Welt mit rund 250 Mitarbeitenden sind an mehreren Orten des Epizentrums im Einsatz und setzen alles daran, Menschen medizinisch und psychologisch zu versorgen. Ärzte der Welt ist schon seit über 10 Jahren in der Region tätig, denn schon vor dem Erdbeben war die Situation dort dramatisch. Auch langfristig werden wir den (Wieder-)Aufbau der medizinischen Infrastruktur mit aller Kraft unterstützen.
2023: Berlin
2023 öffnet die neue Anlaufstelle open.med Berlin-Lichtenberg für Menschen ohne Krankenversicherung oder mit eingeschränktem Zugang zu Gesundheitsversorgung. Wie auch in München, Hamburg und Stuttgart bieten wir in Berlin-Lichtenberg eine allgemeinmedizinische Sprechstunden durch ehrenamtliche Ärzt*innen an. Seit 2024 wird das Angebot durch eine gynäkologische Sprechstunde ergänzt.
2023: Gaza
Gewalt und Entbehrung sind für die Menschen in Gaza schon seit Jahren eine traurige Realität. Doch die militärische Antwort Israels auf den Angriff der Hamas hat die palästinensische Zivilbevölkerung in eine bisher beispiellose humanitäre Katastrophe gestürzt. Seit dem 7. Oktober 2023 sind unsere Aktivitäten stark beeinträchtigt, das Bürogebäude von Ärzte der Welt in Gaza-Stadt wurde zerstört. Ein Mitarbeiter, der Notfallarzt Maysara Rayyes, und mehrere Familienmitglieder sind bei der Bombardierung seines Wohnhauses in Gaza getötet worden. Dennoch sind unsere Teams weiterhin im Gazastreifen aktiv und unterstützen, wo sie können.
2024: Magdeburg
Im November 2024 eröffnet Ärzte der Welt eine neue open.med Anlaufstelle in Magdeburg. Wie auch an unseren anderen Standorten ist das Ziel, neben einer ersten medizinischen Versorgung, möglichst viele der Patient*innen wieder in das reguläre Gesundheitssystem zu integrieren.