Haiti:
Haiti

Nach dem verheerende Erdbeben im Januar 2010 grassierte auf Haiti die Cholera. Obwohl ihre Ausbreitung eingedämmt werden konnte, ist sie nach wie vor eine der größten Gefahren für die Gesundheit der Haitianer*innen. Nach dem Wirbelsturm Matthew im Oktober 2016 erkrankten erneut zahlreiche Menschen. Im Südwesten der Insel bricht die Krankheit vor allem in der Regenzeit und in abgelegenen Regionen immer wieder aus. Doch die Cholera ist nur eines von vielen Problemen, denn aufgrund der politischen Situation bahnt sich gerade eine humanitäre Katastrophe an.

Eskalierende Bandengewalt macht flächendeckende Hilfe unmöglich

Seit der Ermordung von Präsident Jovenel Moïse im Juli 2021 hat die extreme Gewalt rapide zugenommen. Haiti befindet sich seit Jahren in einer Spirale aus Gewalt, Armut und politischer Misswirtschaft. Die öffentliche Ordnung ist komplett zusammengebrochen. Die Bandenkriminalität hat 2024 einen neuen Höhepunkt erreicht. Bewaffnete Gangs haben die Kontrolle über die Hauptstadt Port-au-Prince, wichtige Überlandstraßen und selbst entlegene Städte und Regionen übernommen. Sie bekämpfen sich gegenseitig, zerstören wichtige Infrastruktur, nehmen Geiseln und terrorisieren die Bevölkerung. Kinder werden durch grausame Methoden gezwungen, als Kindersoldaten oder Dienstleister für die Banden zu arbeiten. Tausende Frauen und Mädchen werden Opfer sexueller Gewalt von bisher ungeahnter Brutalität.

Humanitäre Helfer*innen wie unsere Kolleg*innen vor Ort sind zunehmend gefährdet. Sie leisten dringend benötigte medizinische und humanitäre Hilfe, werden dabei aber selbst zur Zielscheibe der Gewalt.

Fehlende internationale Hilfe trotz massiver humanitärer Krise

Trotz des großen Bedarfs an humanitärer Hilfe mangelt es an internationaler Unterstützung:

Für das erste Jahr (Beginn 2025) einer Multinational Security Support (MSS)-Mission, die auch die haitianische Polizei unterstützen sollte, werden 600 Millionen US-Dollar benötigt. Bisher wurden jedoch nur 97,4 Millionen US-Dollar von internationalen Gebern bereitgestellt. Ebenso sollten 2.500 Beamte entsandt werden, tatsächlich sind es bisher jedoch nur etwa 400.

Bitte helfen Sie den Menschen weltweit mit einer ► Spende!

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