Der Bürgerkrieg unter der Terrorherrschaft der Roten Khmer vom 1975 bis 1979 hat in der kambodschanischen Gesellschaft tiefe Spuren hinterlassen, von denen sie sich bis heute noch nicht vollständig erholt hat. Bis zur endgültigen Auflösung der Roten Khmer 1998 starben Schätzungen zufolge zwischen 1,7 und 2,2 Millionen Menschen. Die Menschen sind verarmt und gesundheitlich unterversorgt. Viele leiden an Traumata.
Dennoch ist ein Aufschwung zu beobachten: Inzwischen besteht in den urbanen Gebieten Kambodschas eine fast ununterbrochene Stromzufuhr und immer mehr Menschen haben Zugang zu sauberem Trinkwasser. Auch in den ländlichen Gebieten, in denen rund 75 Prozent der Bevölkerung leben, verbessern sich die Lebensumstände, wenn auch langsam.
15 Prozent der Kambodschaner waren bis 2007 von Minenunfällen betroffen.
Das Erbe von 40 Jahren ist noch immer spürbar. Während des benachbarten Vietnamkrieges von 1955 bis 1975 warf das amerikanische Militär über eine halbe Millionen Tonnen Minen und Streubomben über Kambodscha ab. Rund fünf Millionen aktive Sprengkörper werden noch in dem Land vermutet – eine große Gefahr für die Menschen und vor allem auch für Kinder. Kriegsverletzungen, Missbildungen und Krankheiten sind Gründe für die soziale und wirtschaftliche Ausgrenzung in Kambodscha.


