
Unsere Hilfe im Nahen Osten
Region im humanitären Ausnahmezustand
Der Nahe Osten ist Schauplatz eines der erbittertsten und scheinbar unlösbarsten Konflikte der jüngeren Weltgeschichte: dem Kampf um das Westjordanland und den Gazastreifen. Auch der Jemen befindet sich seit Jahren in einem humanitären Ausnahmezustand. Und die Zukunft Syriens ist nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Baschar al-Assad ungewiss.
Dank unserer langjährigen Erfahrung in der Region kann Ärzte der Welt auch in komplexen und häufig gefährlichen Gegebenheiten effektiv Hilfe leisten:
Im Gazastreifen sitzt die Bevölkerung unter schlimmsten Bedingungen und auf engstem Raum fest. Dort leisten wir beispielsweise medizinische und psychologische Unterstützung. Auch die Palästinenser*innen im Westjordanland können sich nicht frei bewegen und sind häufig Übergriffen durch radikale Siedler*innen oder das israelische Militär ausgesetzt. Ihnen leisten wir vor allem psychosoziale Hilfe.
Die Gesundheitssysteme in Syrien und Jemen sind nach vielen Jahren Krieg extrem geschwächt. Ärzte der Welt stärkt die lokalen Strukturen unter anderem, indem wir medizinische Grundversorgung anbieten. Auch Geld und Sachleistungen stellen wir zur Verfügung.
Beispiele für unsere Hilfe im Nahen Osten
Palästinensische Gebiete
Kampf ums Überleben: Im Gazastreifen steht die Zivilbevölkerung – darunter auch unsere Mitarbeitenden – fast ständig unter Beschuss. Es gibt kaum Lebensmittel oder sauberes Trinkwasser und die oft schon zum wiederholten Mal vertriebenen Menschen kämpfen buchstäblich ums Überleben. Wir helfen mit mobilen medizinischen Teams, Material für Hygiene und Medizin sowie mit Lebensmittelpaketen. Wir führen auch Impfungen durch, was besonders wichtig ist, weil sich Krankheiten wie Polio auszubreiten drohen.
Im Westjordanland liegt unser Schwerpunkt auf der psychosozialen Unterstützung von Palästinenser*innen, die von den Folgen der israelischen Besatzung besonders schwer betroffen und häufig mit Gewalt konfrontiert sind. Außerdem setzen wir uns für die Prävention von geschlechtsbezogener Gewalt ein.
Syrien
Gesundheitssystem stärken: Auch nach dem Sturz des Machthabers Assad sind die medizinischen Bedarfe in Syrien enorm. Durch den langjährigen Krieg sind die Strukturen zur Gesundheitsversorgung stark beschädigt. Zahlreiche Menschen leben noch in Flüchtlingscamps, Hunderttausende sind auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Ärzte der Welt arbeitet mit lokalen Partnerorganisationen daran, die Gesundheitsstrukturen zu stärken. Wir bieten der Bevölkerung eine medizinische Grundversorgung und konzentrieren uns besonders auf die Behandlung von Vertriebenen und chronisch Kranken. Ein weiterer Fokus ist die Frauengesundheit, vor allem Schwangerschaftsvor- und Nachsorge. Daneben bieten unsere Psycholog*innen Unterstützung und Hilfe an.
Wo wir aktiv sind
Spenden mit Vertrauen:
Einblicke in unsere Arbeit im Nahen Osten
Syrien
„Das Gesundheitszentrum von Ärzte der Welt erleichtert unser Leid“

Die achtfache Mutter Alia Saaed musste wegen des Krieges mit ihrem Mann und ihren Kindern aus ihrer Heimat in Nordwest-Syrien fliehen. Die Familie lebt nun in einem kleinen Flüchtlingscamp. Dort ist das Leben sehr hart. Die Familie ist arm und nicht ausreichend vor Kälte geschützt. Alia Saaeds Mann versucht, als Tagelöhner Geld zu verdienen, ist aber schon seit Monaten arbeitslos.
„Das Gesundheitszentrum von Ärzte der Welt ist nur etwa zehn Minuten zu Fuß von unserem Camp entfernt. Das medizinische Personal geht sehr freundlich und entgegenkommend mit uns um und untersucht die Patient*innen sorgfältig.“
*Name geändert
Alia Saaed*, Syrien
Syrien
Abdul Rahim, 23 Jahre

Abdul Rahim ist 23 Jahre alt und lebt mit seinen Eltern und seinen sechs Geschwistern im Nordwesten Syriens. Aufgrund des Bürgerkriegs musste Rahim seine Heimatstadt verlassen. Er verlor fast alles, was er besaß, und musste seine Ausbildung abbrechen. Er versuchte, trotz der schwierigen Bedingungen im Handel und in der Landwirtschaft Fuß zu fassen. Doch bald wurde Rahim von Panikattacken geplagt. Er hatte Angst, seine Arbeit zu verlieren, oder dass ihm etwas Furchtbares zustoßen würde. Glücklicherweise erfuhr er von dem Angebot von Ärzte der Welt Türkei. Das Team führte eine Reihe psychologischer Beratungen mit besonderem Fokus auf Stressmanagement, den Umgang mit Angstzuständen und Entspannungstechniken mit ihm durch. Rahim gelang es, den Teufelskreis der Angst zu durchbrechen.
Abdul Rahim, Syrien






