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Ein alter Mann im Westjordanland

Schwieriger Start der Impfkampagne

Schwieriger Start der Impfkampagne

 

Während in Israel bereits ein Viertel der Bevölkerung geimpft ist, sind in den Palästinensischen Gebieten vor Kurzem die ersten Vakzine eingetroffen. Doch es wird dauern, bis das medizinische Personal vor Ort in großem Stil mit dem Impfen beginnen kann.

„Es wird nicht einfach sein“, so der Ärzte der Welt-Koordinator im Westjordanland Mahmoud Isleem über die bevorstehende Impfkampagne in den Palästinensischen Gebieten. „Sobald die Impfstoffe ankommen, besteht die Herausforderung darin, sie zu transportieren, sie bei der richtigen Temperatur aufzubewahren und schnell einzusetzen. Was macht man an den Checkpoints oder bei Straßensperren? Wie kann man auch abgelegene Gemeinden erreichen? All diese Fragen müssen beantwortet werden. Und dafür braucht es viel Vorbereitung und ein beträchtliches Budget“, so Isleem gegenüber französischen Medien.

Anfang Februar haben die Palästinensischen Gebiete 10.000 Dosen des russischen Vakzin, genannt Sputnik V, erhalten. Zunächst sollen 50.000 Dosen verimpft werden. Insgesamt hatte Russland den Palästinenser*innen rund vier Millionen Dosen versprochen. Dank der COVAX-Inititative der Weltgesundheitsorganisation sollen sie außerdem 37.000 Dosen des Biontech- Pfizer-Impfstoffes und mehrere Tausend von Astra-Zeneca erhalten. Israel will insgesamt 5.000 Dosen zur Verfügung stellen.

Expert*innen der UN haben Israel dazu aufgerufen, den Palästinenser*innen in den besetzten Gebieten ebenso schnell Zugang zu Impfungen zu verschaffen wie der eigenen Bevölkerung. Dazu sei die Besatzungsmacht „moralisch und rechtlich“ verpflichtet.

Bis Ende Januar hatten sich in Gaza und im Westjordanland über 177.000 Menschen mit Covid-19 infiziert, fast 9.000 davon waren zu diesem Zeitpunkt aktuell erkrankt. Rund 2.000 Menschen waren im Zusammenhang mit der Krankheit gestorben. Dass die Situation nicht noch dramatischer ist, hat offenbar auch mit der Bevölkerungsstruktur zu tun. „Zurzeit sind die Intensivstationen noch nicht überlastet. Ein günstiger demographischer Faktor ist, dass ein hoher Anteil der palästinensischen Bevölkerung jung ist und der Prozentsatz der kritischen Fällen entsprechend nicht so hoch“, so der Ärzte der Welt-Koordinator für die Palästinensischen Gebiete Marco Velasco zum französischen Sender RFI.

Ärzte der Welt setzt sich in Gaza und im Westjordanland seit vielen Jahren dafür ein, die medizinische und psychosoziale Versorgung der Palästinenser*innen zu verbessern. Dabei werden wir vom Auswärtigen Amt unterstützt, sind jedoch zusätzlich auf Spenden angewiesen.

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