Ein kleines Mädchen steht in einem Behandlungszimmer von Ärzte der Welt in Griechenland. Vor ihr sitzt eine Mitarbeiterin von Ärzte der Welt und lächelt sie an.

Flucht & Migration
Hilfe für Vertriebene und Menschen auf der Flucht

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122,6 Millionen Menschen waren Mitte 2024 laut dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen auf der Flucht. Dabei sind laut der Internationalen Organisation für Migration im Jahr 2024 weltweit mindestens 8.938 Menschen auf Migrationsrouten ums Leben gekommen – damit war es das tödlichste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Hinzukommend sind über 72 Millionen Menschen von Krisen und Konflikten in eine andere Region des eigenen Landes vertrieben worden. Seit über einem Jahrzehnt steigt auch diese Zahl kontinuierlich. 

Gesundheitliche Versorgung für Geflüchtete – in Europa und weltweit

Ärzte der Welt leistet in zahlreichen Ländern Migrant*innen, vor allem vertriebenen und geflüchteten Menschen, medizinische, psychosoziale und juristische Unterstützung.

Weltweit

Wir arbeiten in zahlreichen Geflüchteten- und Vertriebenencamps – in Äthiopien, Syrien, Griechenland, der Ukraine und vielen anderen Standorten weltweit.

In Deutschland

Auch in unseren Projekten in Deutschland sind Migrant*innen und Geflüchtete wichtige Patient*innengruppen.

Auf politischer Ebene

Wir setzen uns mit unserer Lobby- und Kampagnenarbeit für die Rechte und den Schutz von Menschen in Migrations- und Fluchtsituationen ein.

Unterstützung für Menschen in „Ankerzentren“

Alle Menschen, die in Deutschland leben, haben laut Gesetz das Recht auf gesundheitliche Versorgung. Doch gibt es große Lücken, unter anderem was die Versorgung von Asylsuchenden angeht. Um Menschen mit besonderen Schutzbedarfen, wie Überlebende von sexualisierter Gewalt, in Geflüchtetenunterkünften besser zu unterstützen, hat Ärzte der Welt das Projekt reach.out ins Leben gerufen. In Workshops informiert das reach-out-Team Bewohner*innen sogenannter Ankerzentren in Bayern über ihre Rechte und gesundheitliche Themen. Unsere zu Multiplikator*innen ausgebildete Menschen mit eigener Fluchterfahrung tragen darüber hinaus wichtige Informationen an Asylsuchende weiter.  

In diesen Ländern sind wir aktiv

Hilfe für Geflüchtete in Griechenland

Menschen, die in Europa Schutz suchen, sind zu einem Großteil gezwungen, eine gefährliche Reise per Boot auf sich zu nehmen. Viele von ihnen landen zunächst auf den griechischen Inseln. Dort müssen sie in Lagern unter gefängnisähnlichen Bedingungen ausharren. Um ihnen wenigstens eine medizinische Grundversorgung zu gewährleisten, ist Ärzte der Welt zum Beispiel auf der Insel Lesbos aktiv. Gleichzeitig setzen wir uns auf politischer Ebene dafür ein, die Situation von Menschen auf der Flucht zu verbessern. Erfahren Sie mehr über unsere Hilfe in Griechenland. Erfahren Sie mehr über unsere Hilfe in Griechenland.

„Der neue EU-Migrationspakt ist ein Beweis dafür, dass man zunehmend Mauern bauen und Zäune verstärken will.“

Evgenia Thanou, Generaldirektorin von Ärzte der Welt Griechenland

In Äthiopien für Vertriebene im Einsatz

Zelte, soweit das Auge reicht. Qoloji ist das größte Camp für Binnenvertriebene in Äthiopien. Rund 100.000 Menschen suchen dort Schutz vor Gewalt, Dürren und Überflutungen. Ärzte der Welt bietet den Bewohner*innen gemeinsam mit seiner Partnerorganisation OWDA medizinische Grundversorgung an. Unsere Hebammen betreuen Geburten und kümmern sich auch nach der Entbindung um die Mütter und ihre Babys. Vermehrt legen wir auch einen Schwerpunkt auf mentale Gesundheit und die Unterstützung von Betroffenen sexueller Gewalt.

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Syrien

Abdul Rahim, 23 Jahre

Abdul Rahim konsultiert den Arzt des Ärzte der Welt-Teams in Nordsyrien.  © Ärzte der Welt
© Ärzte der Welt

Abdul Rahim ist 23 Jahre alt und lebt mit seinen Eltern und seinen sechs Geschwistern im Nordwesten Syriens. Aufgrund des Bürgerkriegs musste Rahim seine Heimatstadt verlassen. Er verlor fast alles, was er besaß, und musste seine Ausbildung abbrechen. Er versuchte, trotz der schwierigen Bedingungen im Handel und in der Landwirtschaft Fuß zu fassen. Doch bald wurde Rahim von Panikattacken geplagt. Er hatte Angst, seine Arbeit zu verlieren, oder dass ihm etwas Furchtbares zustoßen würde. Glücklicherweise erfuhr er von dem Angebot von Ärzte der Welt Türkei. Das Team führte eine Reihe psychologischer Beratungen mit besonderem Fokus auf Stressmanagement, den Umgang mit Angstzuständen und Entspannungstechniken mit ihm durch. Rahim gelang es, den Teufelskreis der Angst zu durchbrechen.

Abdul Rahim, Syrien

Syrien

„Das Gesundheitszentrum von Ärzte der Welt erleichtert unser Leid“

Alia Saaed (Name geändert) lebt in einem Flüchtlingscamp und ist Patientin von Ärzte der Welt. © Ärzte der Welt
© Ärzte der Welt

Die achtfache Mutter Alia Saaed musste wegen des Krieges mit ihrem Mann und ihren Kindern aus ihrer Heimat in Nordwest-Syrien fliehen. Die Familie lebt nun in einem kleinen Flüchtlingscamp. Dort ist das Leben sehr hart. Die Familie ist arm und nicht ausreichend vor Kälte geschützt. Alia Saaeds Mann versucht, als Tagelöhner Geld zu verdienen, ist aber schon seit Monaten arbeitslos.

„Das Gesundheitszentrum von Ärzte der Welt ist nur etwa zehn Minuten zu Fuß von unserem Camp entfernt. Das medizinische Personal geht sehr freundlich und entgegenkommend mit uns um und untersucht die Patient*innen sorgfältig.“

*Name geändert

Alia Saaed*, Syrien

Unsere Antworten auf Ihre häufigsten Fragen

Menschen, die aufgrund von Verfolgung, gewaltsamen Konfliten oder Naturkatastrophen innerhalb ihres Landes fliehen müssen, werden oft Binnengeflüchtete, Binnenflüchtlinge oder intern Vertriebene genannt. Der englische Ausdruck ist „internally displaced persons“, IDP.

Laut Asylbewerberleistungsgesetz haben Asylbewerber*innen Anspruch auf Behandlung akuter Erkrankungen und Schmerzzustände, auf Impfungen sowie Schwangerschaftsvorsorge, Geburtsheilkunde und U-Untersuchungen für Kinder. Versorgungslücken und Bürokratie verhindern jedoch, dass viele Geflüchtete und Asylsuchende in eine reguläre Arztpraxis gehen können. Zum Beispiel entscheidet in vielen Bundesländern nicht die Arztpraxis, wie akut eine Erkrankung ist, sondern eine Behörde. Dort brauchen Asylsuchende außerhalb eines Notfalls erst einmal einen Behandlungsschein vom Sozialamt, mit dem sie dann in die ärztliche Praxis gehen dürfen.

Die Geflüchteten in Griechenland stammen vorwiegend aus Syrien (38.9%), Afghanistan (21.6%), Ägypten (12.4%), Iraq (11.8%) und Somalia (11%). Quelle: UNHCR.

Das größte Flüchtlingscamp der Welt befindet sich auf der bengalischen Halbinsel Cox’s Bazar und heißt Kutupalong. Es beherbergt inzwischen etwa eine Million Rohingya, die nach einem Massaker in Myanmar ins Grenzgebiet geflohen sind.

Hauptursachen sind Armut sowie Korruption, autoritäre Regierungen, Inflation, Bürgerkriege, Drogenkriminalität und (Banden-)Gewalt. Fluchtursache ist auch die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlage vor allem durch die Klimakrise, oder wegen ökonomischer Interessen weniger, wie etwa die Abholzung des Regenwalds oder der großflächige Abbau von Rohstoffen wie Lithium. Gerade für letzteres sind vor allem die Interessen der Industrienationen verantwortlich.