Unsere Hilfe auf einen Blick
über 90 Patient*innen
pro Tag werden von Ärzte der Welt behandelt.
200 Mitarbeitende
von Ärzte der Welt sind aktuell in Myanmar aktiv.
623 Menschen
wurden zwischen 2014 und 2019 wegen Grauen Star operiert.
Nothilfe nach dem Erdbeben
Hintergrund und Situation
Am 28. März 2025 hat ein Erdbeben der Stärke 7,7 Südostasien erschüttert. Das Epizentrum lag in Myanmar in der Nähe der Großstadt Mandalay. Die herrschende Militärjunta hatte für sechs Regionen des Landes den Notstand ausgerufen und angesichts der Katastrophe um internationale Hilfe gebeten. Aktuellen Berichten zufolge starben über 3.800 Menschen, mehr als 5.400 wurden verletzt. Viele Menschen waren unter den Trümmern eingeschlossen. Ungefähr 20 Prozent der Gebäude in Mandalay wurden durch das Beben zerstört, darunter auch einige Krankenhäuser. In der Folgezeit schliefen viele Menschen auf der Straße – aus Angst, ihr Haus könnte über ihnen zusammenbrechen.
Unsere Hilfe nach dem Erdbeben
Ärzte der Welt ist seit 1994 in Myanmar aktiv, mit aktuell 200 Mitarbeitenden. Derzeit versorgen unsere Teams pro Tag über 90 Patient*innen.
- Mit Ihrer Unterstützung können wir Betroffene in mobilen Kliniken in der Umgebung von Mandalay versorgen und wichtige Arzneimittel und Pakete mit Notfallmedizin zur Verfügung stellen.
- Gemeinsam mit unserem Partner HI (Handicap International / Humanity and Inclusion) bieten wir psychosoziale Unterstützung an.
- Viele Krankenhäuser vor Ort sind derzeit überlastet. Wir wollen so viele wie möglich unterstützen und beim Wiederaufbau der beschädigten Einrichtungen helfen.
- Um Epidemien vorzubeugen, haben wir Hygienepakete verteilt. So kann das Risiko gesenkt werden, dass sich viele Menschen mit Krankheiten wie Cholera infizieren.
Unser Einsatz gegen HIV
HIV/AIDS stellt neben Malaria und Tuberkulose eines der größten Gesundheitsprobleme in Myanmar dar. Man geht davon aus, dass ein Viertel der Drogennutzer*innen infiziert ist. Im Staat Kachin im Norden des Landes herrscht seit Jahrzehnten ein Konflikt zwischen der Militärjunta und bewaffneten Unabhängigkeitsgruppen. In solchen abgelegenen Gebieten geht man sogar davon aus, dass etwa die Hälfte der Drogennutzer*innen HIV-positiv ist. Ärzte der Welt ist dort im Einsatz bei Menschen, die Drogen nehmen und besonders von Infektionskrankheiten betroffen sind. Zum Beispiel gibt es folgende Maßnahmen:
- Verteilung von Kondomen und sterilen Spritzen zum Schutz vor Ansteckung
- Diagnose von HIV, Tuberkulose und Hepatitiserkrankungen
- Schulungen zur antiretroviralen Behandlung, um Drogennutzende in Präventivmaßnahmen einzubinden
- Präventions- und Sensibilisierungsarbeit
- Substitutionsbehandlung mit Methadon
Ärzte der Welt führt aktuell vier Kliniken in Zusammenarbeit mit einem Team aus Gesundheitsexpert*innen und sogenannten Peer Educators. Wir leisten außerdem Aufklärungsarbeit bei den lokalen Behörden und Vertreter*innen der Zivilgesellschaft. Ziel ist es, Maßnahmen zur Risikoreduzierung im Kachin-Staat zu entwickeln, Gewalt gegenüber Drogennutzer*innen abzubauen und das Substitutionsprogramm mit Methadon zu fördern.
Menschen, die Sexarbeit leisten, gehören ebenfalls zu den stark gefährdeten Bevölkerungsgruppen. Weil sie häufig von Diskriminierung betroffen sind, haben sie kaum die Möglichkeit, Informationen zu HIV/AIDS zu bekommen sowie eine Diagnose und eventuell Behandlung zu erhalten.
Ihre Unterstützung – für medizinische Hilfe in Myanmar:
Spenden mit Vertrauen:
Unsere Hilfe für Menschen mit Sehbehinderungen
Jeder zweite erblindete Mensch in Myanmar hat sein Augenlicht durch Grauen Star verloren. In dem ostasiatischen Land gibt es nur etwa wenige hundert Augenärzte und für die meisten Menschen ist der Eingriff unbezahlbar. Im Zeitraum 2014 bis 2019 ist ein Team von Ärzte der Welt Deutschland mindestens einmal pro Jahr nach Myanmar geflogen, um Menschen mit dem Grauen Star zu behandeln: Mit einer einfachen Operation kann die Linseneintrübung behoben werden. Ärzte der Welt hat während der Projektlaufzeit in drei Eye-Camps gemeinsam mit lokalen Ärzt*innen 566 Patient*innen in ländlichen Gebieten operiert.
Am Yangon Eye Hospital bildeten unsere Teams zahlreiche Mediziner*innen und Studierende durch Lehroperationen und Schulungen aus. So konnte Wissen und Know-how langfristig weitergegeben werden und damit eine nachhaltige Verbesserung in der Versorgung weitestgehend sichergestellt werden. Ärzte der Welt wurde hierbei auch von lokalen Ärzt*innen, Behörden und Freiwilligen unterstützt.
Das Projekt wurde 2019 abgeschlossen. Es wurden elf Einsätze in verschiedenen Regionen durchgeführt, bei denen insgesamt 623 Menschen operiert wurden. Die für das Projekt angeschafften Geräte, die seit Projektbeginn in Myanmar sind und auch außerhalb der Einsätze von den burmesischen Kolleg*innen genutzt werden, wurden alle in den Besitz des Yangon Eye Hospitals übergeben.
In Myanmar wurde nach dem Erdbeben am 28. März 2025 die höchste Notfallstufe ausgerufen. In mehreren Teilen des Landes gab schwere Verwüstungen und Tausende Tote, Verletzte und Vermisste. Laut UN waren über 3 Millionen Menschen von dem Erdbeben betroffen und brauchten dringend Unterstützung.
Zudem ist das Land seit 2021 von einem Bürgerkrieg betroffen, der viele Menschenleben fordert. Vor dem Hintergrund der politischen Krise und der internationalen Isolation ist die Situation für ein Land, das bereits mit großer Armut, einem geschwächten Gesundheitssystem und der Verwundbarkeit von 3 Millionen Binnenflüchtlingen zu kämpfen hat, umso kritischer.









