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Einweihung des neuen MedMobil in Stuttgart

Stuttgart: Neues MedMobil hilft Obdachlosen vor Ort

MedMobil: Ein Fest fürs neue Fahrzeug

MedMobil: Ein Fest fürs neue Fahrzeug

 

Am Freitag, den 3. Februar 2017, wird das neue Ambulanzfahrzeug für das Projekt MedMobil feierlich eingeweiht. Das Fest beginnt um 16 Uhr im Stuttgarter Haus der Diakonie im Innenhof der Evangelischen Gesellschaft (Büchsenstraße 34/36). Träger des Projektes, das Menschen am Rande der Gesellschaft medizinisch versorgt, sind die Vereine Ärzte der Welt und Ambulante Hilfe.

Neben Grußworten von Sozialamtsleiter Stefan Spatz, Ärzte der Welt-Direktor François De Keersmaeker sowie von Mitarbeitenden von MedMobil gibt es die Möglichkeit, das neue Ambulanzfahrzeug zu besichtigen und das Angebot MedMobil näher kennenzulernen. Für musikalische Unterhaltung sorgen La Fleur Bleue.

Das Fest gilt vor allem den zahlreichen Spenderinnen und Spendern, die den Kauf der neuen mobilen Praxis innerhalb kürzester Zeit ermöglicht haben sowie dem großen Kreis an Unterstützerinnen und Unterstützern. Nachdem die Mittel für die Projektfinanzierung Ende 2015 aufgebraucht waren, übernahm die Stadt Stuttgart im Januar 2016 die Regelfinanzierung und beauftragte die Projektträger Ambulante Hilfe und Ärzte der Welt, Spenden für ein dringend benötigtes neues Fahrzeug zu sammeln. Insgesamt kamen über 100.000 € zusammen.

Dank der neuen mobilen Praxis, die mit einer Behandlungsliege, Schränken für Verbandsmaterial, mit kleineren Geräten für Untersuchungen und Behandlungen sowie nichtverschreibungspflichtigen Medikamenten ausgestattet ist, kann MedMobil weiterhin in den Straßen von Stuttgart präsent sein.

HINTERGRUND

Seit 2009 bietet das Angebot MedMobil im Rahmen der Wohnungsnotfallhilfe wohnungslosen und armen Menschen in Stuttgart medizinische Versorgung und soziale Beratung an – kostenlos, anonym und unbürokratisch. Bis zu sieben Mal pro Woche fährt das MedMobil zu den Tagesstätten der Wohnungsnotfallhilfe oder sucht öffentliche Orte auf. Auch wenn 60 Prozent der Menschen, die das Angebot nutzen, versichert sind, erschweren strukturelle und individuelle Barrieren den Zugang zum regulären Gesundheitssystem. So hindern beispielsweise fehlende finanzielle Mittel, bürokratische Hürden, aber auch mangelndes Vertrauen in medizinische Versorgung und Angst vor offen gezeigter Ablehnung viele Betroffene daran, zum Arzt zu gehen.
Um den Zugang zu erleichtern und die Menschen an eine adäquate medizinische Versorgung anzubinden, ist MedMobil auf eine enge Kooperation mit niedergelassenen Praxen angewiesen. Derzeit arbeiten insgesamt 15 Praxen eng mit dem Projekt zusammen. Noch mehr unterstützende Praxen werden jedoch laufend gesucht.

MEDMOBIL IN ZAHLEN

2016 hat MedMobil 292 Sprechstunden angeboten. Dabei konnten 2064 Konsultationen sowie 422 Erstkontakte verzeichnet werden. Im Vergleich zu den Vorjahren ist die Tendenz kontinuierlich leicht steigend. 27 ehrenamtliche Mitarbeitende, darunter Ärztinnen und Ärzte, Krankenpfleger/-innen, Dolmetscher/-innen und ein Buswart ermöglichen die medizinische Versorgung. Die soziale Beratung sowie die Koordination von MedMobil erfolgt durch drei Sozialarbeiter/-innen, unterstützt von drei Helferinnen.