Patient*innen wurden 2019 versorgt
Hamburg
Die NGO Ärzte der Welt e.V. hilft auch in Hamburg
Hamburg
Konsultationen im Jahr 2019
Sprechstunden gehalten
Seit der Öffnung des Arbeitsmarktes innerhalb der Europäischen Union sind hunderttausende Migrantinnen und Migranten aus Osteuropa nach Deutschland gekommen. Manche von ihnen verdienen so wenig, dass sie sich eine Krankenversicherung nicht leisten können. Ärzte der Welt bietet mit kostenloser medizinischer Versorgung in mehreren Städten Deutschlands Hilfe an. Darunter auch eine Ärzte der Welt Praxis in Hamburg.
Überdurchschnittlich oft sind Menschen aus Osteuropa – vor allem aus Bulgarien – im Niedriglohnsektor tätig. Sie arbeiten im Baugewerbe und in der Gebäudereinigung, sie pflücken Erdbeeren oder sind in der Schlacht- und Fleischverarbeitung beschäftigt. Für diese Menschen ist es besonders schwer, eine sozialversicherungspflichtige Anstellung zu finden. Daher weichen viele in die Selbstständigkeit aus und verdienen dabei so wenig, dass sie sich eine Krankenversicherung nicht leisten können.
Für Patientinnen und Patienten ohne oder mit einem erschwerten Zugang zur Gesundheitsversorgung bietet die Anlaufstelle open.med im Westend kostenlose medizinische Versorgung an.
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News
In Hamburg, Stuttgart, Berlin und München bietet Ärzte der Welt kostenlose medizinische Behandlungen an für Menschen, die keinen oder nur eingeschränkten Zugang zu Gesundheitsversorgung haben. Dass diese Angebote immer nötiger werden, zeigt der steigende Andrang von Patientinnen und Patienten. Berichte aus unseren Anlaufstellen.
Sich für Menschen einzusetzen, deren Anliegen kaum gehört werden, ist zentral für das Selbstverständnis von Ärzte der Welt. Johanna Offe (hier links im Bild) vertritt ihre Interessen in Berlin. Ein Blick hinter die Kulissen unserer politischen Arbeit.
In einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage zur medizinischen Versorgung von EU-Bürger/-innen in Deutschland hat die Bundesregierung ein Ende vergangenen Jahres in Kraft getretenes Gesetz verteidigt, das bestimmte Gruppen von Migranten de facto vom Zugang zu medizinischer Versorgung ausschließt. Ärzte der Welt kritisiert die Antwort und fordert die zukünftige Regierung dazu auf, die Missstände zu beheben.
Unsere Hilfe
In unserer Ärzte der Welt-Praxis im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg behandeln wir Migrantinnen und Migranten ohne Krankenversicherung – kostenlos und auf Wunsch anonym. Es gibt eine allgemeinmedizinische Sprechstunde und spezielle Angebote für Frauen und Kinder. Etwa 80 Prozent der Patient*innen kommen aus Osteuropa, viele leben in prekären Verhältnissen.
Damit alle bedarfsgerecht versorgt werden können, arbeiten wir eng mit etwa 50 Arztpraxen, Krankenhäusern, sozialen Einrichtungen und Apotheken zusammen. Auch zwanzig Ärzte und Ärztinnen sowie fünf Dolmetscher*innen machen die Arbeit des Projektes durch ihr ehrenamtliches Engagement möglich.
Die Dolmetscherinnen werden durch Spendengelder finanziert. Eine hauptamtliche Leiterin koordiniert das Projekt. open.med im Westend ist ein Kooperationsprojekt von hoffnungsorte hamburg und Ärzte der Welt e.V.
