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Die Menschen in den marokkanischen Erdbebengebieten sind auf die Versorgung von außerhalb angewiesen. Foto: Marc Ferra

Hilfe durch Kooperation

 

Nach dem zerstörerischen Erdbeben in Marokko unterstützt Ärzte der Welt lokale Nicht-Regierungsorganisationen dabei, die Gesundheitsversorgung im betroffenen Gebiet aufrecht zu erhalten. Wir haben mit Dr. Tarik Oufkir gesprochen, dem Leiter der Organisation Maroc Solidarité Médico-Sociale (MS2) einem langjährigen Partner von Ärzte der Welt.

Bitte unterstützen Sie die medizinische Hilfe in Marokko! Herzlichen Dank.

Was brauchen die Menschen zurzeit und in den kommenden Tagen am dringendsten?

Jetzt ist die Versorgung der Geretteten mit lebenswichtigen Gütern wie Zelten, Nahrungsmitteln, Hygieneprodukten, Wasser und Licht entscheidend.

Ebenso ist es eine große Aufgabe, die Betroffenen des Unglücks psychologisch zu begleiten. Auch Ersthelfer*innen, Psycholog*innen und medizinisches Personal und alle die, die im direkten Kontakt im Einsatz sind, benötigen dringend psychologische Unterstützung.

Ihre Organisation MS2 konzentriert zusammen mit Ärzte der Welt ihre Hilfe besonders auf die abgelegenen Dörfern und die schwer zugänglichen Bergregionen? 

Diese wurden am stärksten von der Katastrophe getroffen. Da sie oft weit von grundlegenden Hilfsangeboten entfernt sind, ist hier der Bedarf am größten. Die humanitäre Hilfe muss jetzt vorrangig in diese Gebiete fließen.

Welche Gruppen werden prioritär behandelt?

Das Erdbeben hat auch die Krankenhäuser und Gesundheitsstationen zerstört. Unsere oberste Priorität ist es jetzt, besonders vulnerable Gruppen wie Kinder, Frauen und Menschen mit chronischen Krankheiten oder Behinderungen medizinisch zu versorgen. Das betrifft auch die Behandlung von Diabetiker*innen, Dialysepatient*innen und schwangeren Frauen. Um sexuell übertragbare Krankheiten und ungewollte Schwangerschaften zu verhindern, stellen wir den Zugang zu Verhütungsmitteln und Kondomen sicher.

Zusätzlich fokussieren wir uns auch auf Opfer von geschlechtsbezogener Gewalt, Obdachlose, Migrant*innen, Sexarbeiter*innen und Drogenkonsument*innen. Sie konnten bereits vor der Katastrophe Gesundheits- und Schutzangebote kaum wahrnehmen. Die humanitäre Krise macht sie noch verwundbarer.

Welche mittelfristigen Gefahren befürchten Sie?

In diesen Krisenzeiten ist es schwierig, die Bevölkerung wenigstens grundlegend zu versorgen. Das kann dann tatsächlich zu Epidemien und Seuchen führen, die mit mangelnder Hygiene und schlechter Nahrung wie verunreinigtem Trinkwasser zusammenhängen. Wir müssen die Grundversorgung sicherstellen und strenge Hygienestandards einführen.

Und wie sieht es mit der psychischen Gesundheit aus?

Die psychische Gesundheit spielt in Krisenzeiten eine entscheidende Rolle, auch wenn sie oft vernachlässigt wird. Traumata sind häufig unsichtbar, können aber langfristige Auswirkungen auf die körperliche und mentale Gesundheit der Betroffenen haben. Um Traumata zu bewältigen und Resilienz zu stärken, ist daher psychologischer Beistand unerlässlich.

Wie sieht die Kooperation von lokalen und internationalen Akteuren aus?

Um die enorme Nachfrage nach Hilfe zu bewältigen, müssen alle Akteure mobilisiert werden. Die Expertise und das Wissen der marokkanischen NGOs über die Situation im Land und in einer Region ist von unschätzbarem Wert. Ärzte der Welt wiederum hat großes generelles Fachwissen zur Gesundheitsversorgung in humanitären Katastrophen. Die enge Zusammenarbeit ist entscheidend für eine effektive, koordinierte und nachhaltige humanitäre Hilfe.

Tarik Oufkir, medizinischer Koordinator für Marokko. Foto:Clément Deridder
Tarik Oufkir, medizinischer Koordinator für Marokko. Foto:Clément Deridder

 

Jede Spende ist eine wichtige Unterstützung dabei, den Menschen im Katastrophengebiet beizustehen!
 

 

 

 

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