
Frauen und Kinder
Für das Recht auf Schutz und medizinische Versorgung
Schwangere, Mütter und Kinder sind oft nur unzureichend medizinisch versorgt, leiden unter Armut und sind von Gewalt bedroht. Ärzte der Welt liegen Frauen und Kinder besonders am Herzen. Wir setzen uns dafür ein, dass sie eine bessere Gesundheitsversorgung erhalten und ihre Rechte gestärkt werden.
Die Situation weltweit
700 Frauen
sterben laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) täglich an Komplikationen während der Schwangerschaft und bei der Geburt. Viele dieser Todesfälle sind vermeidbar.
5 Millionen Jungen und Mädchen
unter fünf Jahren sterben jedes Jahr an leicht behandelbaren Krankheiten wie Lungenentzündung, Durchfall oder Mangelernährung.
Schlecht versorgt – auch in Deutschland
Aber nicht nur in Ländern des Globalen Südens, sondern auch in Deutschland kann die Situation für Frauen und Kinder problematisch sein. Ist die betroffene Person zum Beispiel nicht krankenversichert oder ist ihr Aufenthaltsstatus ungeklärt, wird auch die medizinische Betreuung häufig nicht gewährleistet. Für Schwangere bedeutet das ein erhöhtes Risiko für Komplikationen, Frühgeburten oder chronische Erkrankungen.
Wo unsere Hilfe wirkt
Deutschland und weltweit
Mit unseren Projekten in Deutschland und weltweit setzen wir uns für die Gesundheit von Frauen, Müttern und Kindern ein. Wir behandeln Krankheiten, begleiten Schwangerschaft und Geburt, impfen und klären auf über Familienplanung.
Frauen mit Gewalterfahrung
Frauen, die Gewalt erlebt haben, erhalten von uns umfassende Hilfe. Neben medizinischer Versorgung bieten wir psychosoziale Begleitung und juristische Beratung an. Mit Öffentlichkeitsarbeit und politischer Lobbyarbeit machen wir zudem auf die Situation der Betroffenen aufmerksam.
Politische Arbeit
Auf politischer Ebene setzen wir uns für strukturelle Veränderungen ein. Denn nur der uneingeschränkte Zugang zum Gesundheitssystem und ein umfassender Schutz vor Gewalt können langfristig und nachhaltig die Lebensrealität von Frauen und Kinder verbessern.
Deutschland
Gesundheit darf kein Zufall sein

Awa Hassoumi (Name geändert) aus Burkina Faso war in der 32. Woche schwanger, als sie zum ersten Mal unsere Moving.Clinic aufsuchte, einen zur mobilen Praxis für Geflüchtete umgebauten Bus. Sie wohnte in einer Berliner Erstaufnahmeeinrichtung, hatte dort jedoch keinen Zugang zu Schwangerschaftsvorsorge. Unser Team vermittelte Awa Hassoumi an eine Gynäkologin, die die dringend nötigen Untersuchungen und Beratungen durchführte. Außerdem wurden in der Erstaufnahmeeinrichtung Termine für die Geburtsvorbereitung organisiert. Inzwischen hat Awa Hassoumi ihr Kind zur Welt gebracht, und beiden geht es gut.
Hilfe bei geschlechtsbezogener Gewalt
Geflüchtete Frauen und Kinder sowie Personen mit LGBTIQ*-Identität sind besonders häufig von geschlechtsbezogener Gewalt betroffen: von sexueller Belästigung und häuslicher Gewalt, von Vergewaltigung, Menschenhandel oder weiblicher Genitalverstümmelung.
Doch der Zugang zu Unterstützungsangeboten ist oft eingeschränkt. Aufgrund von Barrieren wie Sprache, mangelnder Information über Hilfs- und Beratungsangebote oder Diskriminierung werden Betroffene nicht angemessen versorgt. Das kann fatale Folgen für die körperliche und psychische Gesundheit der Betroffenen haben.Im Rahmen unseres Münchner Reach-Out-Projekts verbessern wir den Zugang zu medizinischer, psychosozialer und rechtlicher Unterstützung. Unser Ziel: Schutzräume zu schaffen, Barrieren abzubauen und Betroffene zu stärken – für ein Leben in Würde und Sicherheit.
In diesen Ländern sind wir aktiv
In Krisen und Katastrophen gehören Frauen und Kinder zu den am stärksten betroffenen Gruppen. Sie sind nicht nur physisch gefährdet durch Gewalt, Flucht oder mangelnde medizinische Versorgung, sondern auch in der sozialen und emotionalen Belastung. Frauen tragen oft die Hauptverantwortung für die Versorgung der Familie. Kinder verlieren in solchen Situationen nicht nur ihr Zuhause, sondern auch den Zugang zu Bildung, was ihre Entwicklung langfristig beeinträchtigen kann.
Ihre Unterstützung für Frauen & Kinder weltweit
Spenden mit Vertrauen:
Deutschland
Krebskrank – und nicht versichert

Als Alina Radu (Name geändert) unseren Behandlungsbus aufsuchte, litt sie unter starken Blutungen und Schmerzen. Die damals 32-Jährige Rumänin arbeitete regelmäßig in Deutschland, war jedoch in keinem der beiden Länder krankenversichert. Der Rettungsdienst, an den sie sich zuvor gewandt hatte, führte ihre Beschwerden auf ihre Periode zurück, allerdings ohne die Patientin untersucht zu haben. Unsere Ärzt*innen erkannten den Ernst der Lage und wiesen Alina Radu als Notfall ins Krankenhaus ein. Dort wurde Gebärmutterhalskrebs im fortgeschrittenen Stadium festgestellt.
Unsere Antworten auf Ihre häufigsten Fragen
Ja, wir behandeln je nach Standort auch an speziellen Tagen Schwangere und Frauen mit gynäkologischen Fragen, sowie Kinder und Jugendliche oder Menschen mit psychischen Problemen (z. B. Depression, Angst, Traumata). Schauen Sie oben bei Ihrem Standort, ob und wann die Sprechstunden stattfinden.
Auch hier beraten wir medizinisch und sozial und vermitteln bei Bedarf an Fachstellen weiter.
Viele geflüchtete Frauen und Migrant*innen erleben Gewalt. Das Ärzte der Welt-Projekt reach.out hilft ihnen, ihre Rechte in Deutschland kennenlernen und passende Hilfe zu finden. Falls Sie selbst betroffen sind, melden Sie sich gerne bei uns unter +49 1578 5040294.
In unseren medizinischen Anlaufstellen bieten wir Menschen, die keinen oder nur einen eingeschränkten Zugang zum Gesundheitssystem haben, kostenlose und auf Wunsch anonyme medizinische Versorgung und Beratung an. Bei Bedarf kann eine Sprachmittlung hinzugezogen werden.
Obwohl in Deutschland eine Krankenversicherungspflicht gilt, gibt es Menschen, die nicht versichert sind und somit keinen Zugang zu Gesundheitsversorgung haben. Welche Personen das betrifft, wie es dazu kommt und was Ärzte der Welt dagegen tut, können Sie auf unserer Projektseite Deutschland nachlesen.



