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Menschen in Somalia, Äthiopien und Yemen leiden unter Hunger und der Cholerakrise. Foto: Jelle Boone

Ärzte der Welt trotzt am Horn von Afrika Hunger, Cholera und Krieg

Krise am Horn von Afrika und im Jemen

Krise am Horn von Afrika und im Jemen

 

Mehrere afrikanische Länder, darunter Äthiopien und Somalia, und der Jemen sind zurzeit mit der schlimmsten Hungerkrise seit Jahren konfrontiert. Der Ausbruch der Cholera verschlimmert die Situation erheblich. Ärzte der Welt erweitert die Hilfsmaßnahmen und ruft die Internationale Gemeinschaft zum sofortigen Handeln auf. Helfen auch Sie mit Ihrer Spende.

Jemen
Die Cholera-Epidemie im Jemen wütet bereits seit letztem Oktober, mit über 20.000 Verdachtsfällen und mehr als 100 Toten. Laut Weltgesundheitsorganisation hat sich die Lage jetzt noch einmal sehr verschärft: in nur elf Tagen sind 34 Choleratote gezählt worden.
Im Jemen sind vor allem der jahrelange Krieg und die zahlreichen politischen Konflikte verantwortlich dafür, dass Felder kaum noch bestellt werden, Menschen hungern und in großer Zahl fliehen müssen. Die Cholera breitet sich vor allem an Orten aus, an denen die Gesundheitsversorgung der Menschen bereits eingeschränkt ist. „Die Situation ist schon schwer genug, jetzt mit der Cholera verschlechtert sich nochmal alles“, sagt Wafa’a Alsaidy, Koordinatorin des Jemen-Einsatzes von Ärzte der Welt, „wir bündeln alle unsere Kräfte, um die Choleraepidemie einzudämmen. Zum Beispiel bauen wir gerade in dem Ort Bait Aloasaili ein Cholera-Zentrum in den Bergen auf, weil die Kranken nicht mehr zu den ländlichen Krankenhäusern gebracht werden können. Hier hat uns die Gemeinde eine Schule zur Verfügung gestellt, schon über 150 Kranke wurden dort medizinisch versorgt.“
Unsere Teams beliefern außerdem in der Hauptstadt Sana’a und den umliegenden Gebieten die Krankenhäuser und Gesundheitsstationen mit Medikamenten. Darüber hinaus ist Ärzte der Welt Teil einer Task Force von mehreren Nicht-Regierungsorganisationen, die die medizinische Hilfe und Maßnahmen gegen die Cholera koordiniert.

 

Äthiopien
Äthiopien erlebt seit mehreren Monaten immer neue Ausbrüche von Cholera. Seit Januar 2017 wurden fast 29.000 Fälle in der Somali-Region festgestellt. „Diese Region ist geschwächt von dem anhaltenden militärischen Konflikt zwischen der äthiopischen Regierung und der Unabhängigkeitsbewegung. Wir beobachten eine massive Ausbreitung der Epidemie und rechnen  mit  40.000 Verdachtsfällen in den nächsten drei Monaten. Das Ausmaß dieser Krise droht das bereits fragile Gesundheitssystem in der Somali-Region endgültig zu destabilisieren”, befürchtet François De Keersmaeker, Direktor von Ärzte der Welt.
Aufgrund der Dringlichkeit der Situation wird Ärzte der Welt ein Team einsetzen, um die regionalen Behörden zu unterstützen. Hier werden Hygiene-Kits verteilt sowie Medikamente und medizinische Ausrüstung an die Krankenhäuser geliefert. Weiterhin  identifizieren und behandeln die Teams aber auch Fälle von Mangelernährung.

 

Somalia
Auch in Somalia sind fast 36.000 Cholerafälle aufgetreten, mehr als 500 Menschen sind seit Januar 2017 an der Krankheit gestorben. “Durch die Dürre ist das Trinkwasser knapp. In bestimmte Gebiete kann wegen der bewaffneten Konflikte keine Hilfe gelangen, was die Zivilbevölkerung und die lokalen Gemeinschaften umso mehr schwächt. In der Regenzeit wird es Überschwemmungen geben und wir sind extrem besorgt, dass dadurch die Zahl der Choleratoten steigen wird“, so François de Keersmaeker.
Ärzte der Welt bietet seit 2011 in Bosaso Basisgesundheitsprogramme an und hat kürzlich sein Hilfsprogramm um zwei mobile Teams vergrößert, um auf die steigende Zahl von Cholerafällen und die Mangelernährung vieler Menschen reagieren zu können. Ärzte der Welt unterstützt die Behandlungen der Menschen im Krankenhaus der Stadt und in acht Gesundheitszentren.

Angesichts der Notsituation in diesen drei Ländern ruft Ärzte der Welt die Internationale Gemeinschaft dringend dazu auf, Finanzhilfen und Ressourcen für die Cholera geplagten Staaten zu erhöhen: Die Seuche einzudämmen und die Versorgung der Zivilbevölkerung sicherzustellen, muss oberste Priorität haben. Es müssen aber auch alle politischen Anstrengungen unternommen werden, um die Konflikte in den Ländern beizulegen.

 

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