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Eine Ärzte der Welt-Mitarbeiterin tröstet eine Frau, die vom Erdbeben betroffen ist. Foto: James Buck

Unsere Arbeit im Erdbebengebiet

Unsere Arbeit im Erdbebengebiet

 

Die Erdbeben vom 6. Februar haben eine riesige Region in der Türkei und in Syrien in eine Katastrophe gestürzt. Tausende Menschen wurden getöten, Unzählige verletzt, die Infrastruktur schwer beschädigt. Ärzte der Welt bietet in diesen Gebieten seit Jahren medizinische Versorgung an, deshalb waren die Teams sofort zur Stelle. Der aktuelle Stand unserer Hilfe.

TÜRKEI

Unmittelbar nach der Katastrophe vom 6. Februar wurde ein Ärzte der Welt-Team, bestehend aus Psychotherapeut*innen, Berater*innen für psychische Gesundheit, Fahrer*innen, Sexual- und Reproduktionsmediziner*innen, Gesundheitsberater*innen, Übersetzer*innen und Koordinator*innen, Logistik- und Verwaltungsfachleuten aus Izmir und Istanbul mobilisiert und in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Regierungsbehörden in die Region Antakya geschickt.

Container als Klinik

Acht Container sind inzwischen eingetroffen, die kurzfristig als sichere Unterkünfte für die Mitarbeitenden dienen werden. Langfristig sollen die Container für medizinische Dienste genutzt werden. 

Ein Container ist als Klinik umgestaltet werden. Unsere Ärzte und Ärztinnen bieten dort medizinische Versorgung an. Ebenso konnte eine Apotheke eingerichtet werden. Außerdem wurden einige Überwinterungs- und Notfallsets in das Gebiet versandt. Mit einem Emergency Health Kit können 10.000 Menschen drei Monate lang versorgt werden.

Psychologische Unterstützung für die Betroffenen

Ärzte der Welt hat damit begonnen, die vom Erdbeben betroffenen Menschen mit Einzel- und Gruppensitzungen durch psychologische Erste Hilfe zu versorgen. Mobile Teams bieten inzwischen in verschiedenen Orten von Hatay psychosoziale Unterstützung und eine grundlegende Gesundheitsversorgung an. Parallel wird derzeit der zukünftige Bedarf ermittelt, um die Aktivitäten genau planen zu können.

SYRIEN 

Die Ärzte der Welt-Büros in Afrin und Idlib sind beschädigt worden, ebenso das Gesundheitszentrum von Ärzte der Welt in Dschinderes in Afrin. In Afrin selbst sind die Zentren für eine medizinische Basisversorgung von Ärzte der Welt geöffnet, um Notfallhilfe zu leisten. Ein Teil des Personals arbeitet zudem freiwillig in den Krankenhäusern, um auf die Notlage zu reagieren.

Idlib sind die meisten Mitarbeitenden von Ärzte der Welt einsatzbereit. Alle fünf Gesundheitszentren sind geöffnet. Ein mobiles medizinisches Team befindet sich bereits in dem Gebiet und fährt Stadtviertel und neu errichtete Lager an, um Soforthilfe zu leisten. Ärzte der Welt plant, mehr Personal einzusetzen, benötigt dafür aber Unterstützung. 

Zudem arbeitet Ärzte der Welt an folgenden Plänen:

Einsatz einer mobilen Klinik in Hama, im Norden des Landes, um Menschen, die obdachlos geworden sind, Notfallhilfe zu leisten.

Durchführung einer raschen Bedarfsermittlung in den Zentren für Basisgesundheitsversorgung in Aleppo, um zu erfassen, welche Zentren in der Lage sind, Patient*innen aufzunehmen und welche medizinischen Ressourcen in Form von Ausrüstung und Material vorhanden sind.

Mobile medizinische Teams von Ärzte der Welt werden in Aleppo in die noch nutzbaren Gemeindezentren verlegt, um den Zugang der Bevölkerung zu Gesundheitsdiensten und psychologischer Betreuung zu verbessern.

Ärzte der Welt bietet auch den eigenen Teams in Syrien psychosoziale Unterstützung an, um ihr Wohlergehen zu fördern und die Kapazitäten der Mitarbeitenden zu stärken.

Ausbreitung der Cholera verhindern

Die Cholera in Nordsyrien ist nach wie vor weit verbreitet. Das Risiko einer Infektion ist in dieser Krise aufgrund der ohnehin schon schwachen Infrastruktur, die jetzt noch stärker beschädigt ist, und des strengen Winters weiter gestiegen. Ärzte der Welt stellt deshalb auch medizinische Hilfsgüter und Wintersachen zur Verfügung und arbeitet an der Cholerabekämpfung.

In Kobane, einer Stadt im Gouvernement Aleppo, führen geschulte Mitarbeiter*innen psychologische Erste-Hilfe-Sitzungen mit Menschen durch, die in Zelten rund um die Stadt leben (ca. 400 Menschen in sieben Zelten). Die Teams klären zudem über Hygienemaßnahmen und die Prävention von übertragbaren Krankheiten auf.

 

Helfer*innen tauschen sich über Hilfssmaßnahmen aus. Foto: Ärzte der Welt
Helfer*innen tauschen sich über Hilfssmaßnahmen aus. Foto: Ärzte der Welt

Aktuelle Situation

TÜRKEI

Die Städte Hatay und Antakya sind nach wie vor nur schwer zu erreichen. Der größte Teil der Städte ist zerstört, einige Straßen sind durch das Erdbeben unpassierbar. Es gibt keinen Strom, so dass die Städte nachts im Dunkeln liegen, und die Wetterbedingungen sind unerträglich kalt. Immerhin konnte der Flughafen wurde am 12. Februar für Flugzeuge geöffnet werden, was den Transport von Hilfslieferungen erleichtert.

Mehr als 158.000 Menschen wurden aus den vom Beben betroffenen Gebieten evakuiert. Syrische Geflüchtete wurden nach Izmir und Istanbul umgesiedelt.

Die Überlebenden benötigen sichere Unterkünfte wie etwa Zelte sowie Non-Food-Items wie etwa Decken, Hygienemittel und Notfallausrüstungen. Viele Krankenhäuser sind beschädigt und können die hohe Zahl der Verletzten nicht aufnehmen.

SYRIEN

In Syrien sind nach Angaben der Vereinten Nationen 8,8 Millionen Menschen betroffen, wobei die meisten Opfer in Aleppo, Hama, Latakia und Tartus zu beklagen sind.

Viele Krankenhäuser in der Region sind beschädigt und überlastet. Viele Gesundheitsdienste können nicht mehr arbeiten, gleichzeitig besteht ein hoher Bedarf an medizinischer Notfallversorgung. So werden vor allem medizinische Kits, Erste-Hilfe-Kits mit Verbandsmaterial, chirurgisches Verbrauchsmaterial, Bettdecken und Matratzen benötigt. Wegen fehlender geeigneter Unterkünfte steigt die Gefahr von Unterkühlung und Atemwegserkrankungen für die Menschen. Krankheiten wie Cholera drohen sich auszuweiten.

Aber es gibt eine gute Nachricht: Am 14. Februar stimmte die syrische Regierung der Öffnung von zwei zusätzlichen Grenzübergängen zwischen Kilis und Aleppo (Bab Al-Salam und Al Ra'ee) für einen Zeitraum von drei Monaten zu, um die rechtzeitige Lieferung von humanitärer Hilfe zu ermöglichen.

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