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Raum mit bei einem russischen Raketenangriff zerstörten Fenstern. .

Ärzte der Welt hilft nach Angriffen auf Dnipro

 

Kindergärten, Krankenhäuser und andere zivile Einrichtungen gehörten zu den Zielen russischer Raketen in der ukrainischen Stadt Dnipro vergangene Woche. Über 20 Menschen kamen bei dem massiven Beschuss ums Leben, zahlreiche wurden verletzt. Ein mobiles Team von Ärzte der Welt machte sich kurz nach Angriff in die betroffene Gegend auf, um Anwohnende zu unterstützen. Gesundheitsreferentin Olena Yakovets berichtet über den Einsatz.

„Nach Rücksprache mit anderen humanitären Organisationen sind wir an den Angriffsort gefahren. Unsere  Psycholog*innen Jewgenia Serikowa und Anna Jermolaewa leisteten Überlebenden psychologische Erste Hilfe und leiteten sie für weitere Hilfsmaßnahmen an die entsprechenden Stellen der örtlichen Behörden weiter.

Die Ärztin Yulia Malik koordinierte die Arbeit der Psychologinnen und kümmerte sich um Menschen, die unter Schock standen und nicht wussten, wo sie medizinische und psychologische Hilfe suchen sollten.

Eine 60-jährige Frau, die aus der ostukrainischen Stadt Bachmut nach Dnipro geflohen war, berichtete uns, wie sie den Angriff erlebt hatte. Sie wohnte im zweiten Stock eines fünfstöckigen Gebäudes. Als die Raketen in ihrer Nähe einschlugen, flogen um sie herum Glassplitter, ihr Kleiderschrank fiel um. Ihre Ohren fühlten sich durch die Explosion an, als seien sie verstopft. Überall war Rauch und das Atmen fiel ihr schwer. Die Frau hatte bereits Angriffe in ihrer Heimatstadt überlebt und reagierte sofort. Sie sammelte wichtige Dokumente zusammen und bahnte sich zwischen umgestürzten Türen, Möbeln und Glassplittern einen Weg nach ins Freie. Aus der Nachbarwohnung drang Stöhnen. „Das alles erinnerte mich an einen Horrorfilm“, berichtete sie.

Psychologische Erste Hilfe 

Eine 64-jährige Frau saß abseits der zerstörten Gebäude und umherlaufenden Menschen, sie schien unter Schock zu stehen. Als unsere Psychologin an sie herantrat merkte sie, dass die Frau unregelmäßig atmete. Sie hatte einen starren Blick und wirkte geschwächt. Unserer Psychologin gelang es, mit ruhiger Stimme und kurzen, klaren Sätzen einen Dialog zu beginnen. Indem die beiden bestimmte psychologische Techniken, zum Beispiel Atemübungen, anwandten, gelang es, die Frau wieder zu „erden“, sie ins „Hier und Jetzt“ zu holen und sie sichtlich zu beruhigen. Zusätzlich erhielt sie Informationen, was sie tun kann, um Stress und das Risiko einer Posttraumatischen Belastungsstörung zu reduzieren.

Auf ähnliche Weise gelang es uns, zahlreiche weitere Betroffene der Angriffe zu stabilisieren, bis ihre Verwandten eintrafen und sie weitere Unterstützung erhielten.“

 

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