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Psychologin im Gespräch mit Patienten in Beirut. Foto: Ärzte der Welt

Leben mit der Angst im Bauch

Leben mit der Angst im Bauch

 

Seit der Explosion im Hafen von Beirut leiden die Menschen auch unter den seelischen Folgen der Katastrophe. Ein Ärzte der Welt-Team für psychische Gesundheit führt nun Hausbesuche bei den Betroffenen der Katastrophe durch.

Die Detonationen am 4. August haben haben 6.500 Menschen verletzt, 190 Menschen getötet und Teile der Stadt völlig verwüstet. Die Menschen müssen nicht nur mit der Zerstörung, den Verlusten und Verletzungen zurecht kommen, sondern auch mit Traumata und neuen Ängsten. Noelle Jouane leitet das Programm für psychische Gesundheit im Libanon. Zusammen mit einer Sozialarbeiterin, Psychologen und Krankenpfleger*innen geht sie in Karantina, einem von der Explosion am stärksten betroffenen Viertel Beiruts, von Tür zu Tür:

„Wir bieten psychologische Versorgung für die Menschen, die durch die Explosion traumatisiert worden sind“, sagt die Psychologin. „Die erste Woche war der Bedarfsanalyse gewidmet und wir stellten schnell fest, dass die Menschen über das, was sie durchgemacht haben, sprechen mussten. Wir haben dann mit stark auf Familien bezogene psychologischer Versorgung begonnen. Zumal viele der Kinder, die die Tragödie miterlebt haben, jetzt mit der Angst im Bauch leben. Einige haben Schlafprobleme oder nässen ihre Betten ein. Andere haben Angst, nach draußen zu gehen und auf verletzte Menschen zu treffen.“

Auch mit einer mobilen Klinik Psycholog*innen im Einsatz. Daneben haben unsere Kolleg*innen eine Hotline eingerichtet, über die Expert*innen für psychische Gesundheit telefonische Beratung anbieten. Im der Rafik-Hariri-Universitätsklinik hat Ärzte der Welt Informationsveranstaltungen zu den psychologischen Auswirkungen der Katastrophe durchgeführt.

Insgesamt hat Ärzte der Welt mehr als  mehr als 200 Personen psychologisch betreut (Stand 21. August). Unter den am häufigsten festgestellten Symptome waren Angst, Hoffnungslosigkeit, Traurigkeit und Wut. Viele Patient*innen litten auch unter Flashbacks, also einem Wiedererleben ihrer traumatischen Erlebnisse.

Langjährige Präsenz:

Ärzte der Welt ist seit 1990 im Libanon aktiv. Neben der psychologischen und medizinischen Notfallversorgung bieten wir auch Basisgesundheitsversorgung an.

Wir haben

  •  20.000 medizinische Notfallkits nach Beirut geschickt
  • dazu beigetragen, dass die chronisch Kranke weiter versorgt werden und Impfkampagnen weitergeführt werden können
  • dabei geholfen, dass Covid-19-Präventionsaktivitäten fortgesetzt können
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Ein Bericht zu unserem Einsatz in Beirut

Um diese Nothilfemaßnahmen aufrechtzuerhalten, benötigen wir Ihre Unterstützung: Mit Ihrer Spende helfen Sie unseren Teams vor Ort dabei, rasch auf die Bedürfnisse der Betroffenen zu reagieren.

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