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Junge Frau mit Ihrem Baby bei einer Untersuchung in einem von Ärzte der Welt unterstützten Gesundheitszentrum. Foto: Ärzte der Wel

Gesundheit in Gefahr

Gesundheit in Gefahr

 

Wir gehen dahin, wo sonst keine internationale medizinische Organisation ist: Um die Menschen im schwer zugänglichen zentralafrikanischen Bouca zu versorgen, hat Ärzte der Welt ein neues Projekt gestartet. Dabei stellt sich das Ärzte der Welt-Team in dem krisengeplagten Land viele Herausforderungen. Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende.

Nach sieben Jahren in der zentralafrikanischen Hauptstadt Bangui hat Ärzte der Welt im 320 Kilometer weiter nördlich gelegenen Bouca ein neues Projekt begonnen. „In der dicht besiedelten Gegend leben viele Vertriebene, die von der Gewalt rivalisierender Milizen betroffen sind. Es gibt dort sonst kaum eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung“, beschreibt Ärzte der Welt-Koordinatorin Caroline Chavaillaz Wandeler das Projekt. Wegen häufiger Konflikte zwischen rivalisierenden bewaffneten Gruppen müssen erkrankte Menschen lange Umwege auf sich nehmen, um sicher eine Gesundheitsstation zu erreichen. Aufgrund der instabilen Lage im Land ist die Arbeit von Ärzte der Welt geprägt von Sicherheitsabwägungen und großen Hürden bei der Logistik.

Zentralafrikanische Republik: Bouca liegt 325 km nördlich von der Hauptstadt Bangui . Karte: Google Maps
Zentralafrikanische Republik: Bouca liegt 325 km nördlich von der Hauptstadt Bangui . Karte: Google Maps
Versorgung von Frauen und Kindern im Krankenhaus

In Bouca unterstützen die Ärzte der Welt-Teams vor allem die Geburtsstation und die Pädiatrie im örtlichen Krankenhaus. Dabei kümmern sie sich auch um die Behandlung von Mangelernährung bei Babys und Kindern in einer speziellen Intensivstation. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Kleinchirurgie, zu der auch Kaiserschnitte zählen, und die sexuelle und reproduktive Gesundheitsversorgung. Erschreckend viele Frauen in der Region werden Opfer von geschlechtsspezifischer Gewalt. Für sie gibt es im Krankenhaus spezielle Betreuungsangebote, einschließlich medizinischer und psychologischer Versorgung.

Zusätzlich kümmert sich das Team um das Labor, die ambulante Sprechstunde und die Apotheke. Ärzte der Welt-Supervisoren begleiten das Personal im Krankenhaus, identifizieren Trainingsbedarf und organisieren Schulungen, um eine qualitativ hochwertige Versorgung sicherzustellen.

Mobile Versorgung im Umland leisten

Ärzte der Welt versucht, jede Woche ein mobiles Team zu fünf Standorten entlang einer Route zu schicken, auf der sich die meisten Binnenflüchtlinge in der Region befinden. Diese Standorte werden zusammen mit der Gesundheitsbehörde festgelegt und hängen auch von der Sicherheitslage entlang der Strecke ab. Das Ärzte der Welt-Team besteht aus Krankenpfleger*innen, einer Hebamme und jeweils einer Person für die psychosoziale Betreuung, die Gemeindearbeit und die Apotheke.

Zusammen mit über 30 lokalen Mitarbeiter*innen sensibilisiert Ärzte der Welt die Gemeinden außerdem für Themen rund um die Gesundheit, zum Beispiel Ernährung, Hygiene und Covid-19-Prävention.

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Victoire Koula, Fachkraft für psychosoziale Betreuung in der zentralafrikanischen Republik berichtet über die Situation im Land.

HINTERGRUND:

Die Zentralafrikanische Republik belegt den vorletzten Platz auf dem Entwicklungsindex der Vereinten Nationen. Das Land befindet sich in einer seit 2013 anhaltenden Krise. Die Sicherheitslage ist instabil, und bewaffnete Gruppen schaffen eine anhaltende Situation der Unsicherheit und schwerer Menschenrechtsverletzungen.

Dies führt regelmäßig zu massiven Migrationsbewegungen. Im Februar 2020 gab es rund 693.000 im eigenen Land Vertriebene in der Zentralafrikanischen Republik, weitere 605.000 Zentralafrikaner*innen hatten in den Nachbarländern Kamerun, in der Demokratischen Republik Kongo und im Tschad Zuflucht gesucht.

2,6 Millionen Einwohner*innen der Zentralafrikanischen Republik benötigen Schutz und humanitäre Hilfe. Das sind 52 Prozent der Gesamtbevölkerung, über die Hälfte davon sind Kinder.

Erschreckend schlechte Gesundheitslage

Auch die Gesundheitslage im Land bleibt höchst beunruhigend: Im Jahr 2020 werden voraussichtlich 2.196.000 Menschen humanitäre medizinische Hilfe brauchen, darunter rund 380.000 Kinder unter fünf Jahren, 88.000 schwangere und 66.800 stillende Frauen. Daneben besteht die Gefahr, dass Epidemien wie Cholera, Meningitis, Masern, Malaria oder Ebola ausbrechen. Im März 2020 wurden die ersten Covid-19-Infektionen gemeldet.

Mangel- und Unterernährung gehören zu den größten Gesundheitsproblemen in der Zentralafrikanischen Republik, vor allem in Vertriebenencamps.

Die unbeständige Sicherheitslage wirkt sich nicht nur auf die allgemeine Gesundheitsversorgung aus, sie ist auch einer der Hauptfaktoren für die hohe Mangelernährungsrate. Die Menschen auf der Flucht im eigenen Land verlieren oft ihre Existenzgrundlage und haben oft nur einen eingeschränkten Zugang zu primärer Gesundheitsversorgung sowie zu Trinkwasser und sanitären Anlangen.

Angst, Covid-19 könnte politisch instrumentalisiert werden

Trotz der offiziellen Fallzahl von ca. 5.000 gemeldeten Infektionen muss man wegen der mangelnden Testkapazitäten von einer weitaus höheren Zahl von an Covid-19 Erkrankten in der Zentralafrikanischen Republik  ausgehen. Darüber hinaus steht die Befürchtung im Raum, dass die Epidemie dazu missbraucht werden könnte, die für Dezember 2020 geplanten Wahlen zu verschieben und die Unzufriedenheit der Bevölkerung weiter zu erhöhen.

Ärzte der Welt setzt sich mit mehreren Maßnahmen für die Eindämmung der Corona-Pandemie ein, etwa durch

  • Schulung des Personals von Gesundheitszentren
  • Identifizierung und Isolierung von Covid-19-Verdachtsfällen
  • Training von Gemeinde-Mitarbeiter*innen zu Covid-19-Verläufen
  •  Hygienemaßnahmen im Krankenhaus, der mobilen Klinik und bei Gemeindesitzungen
  • Ausstattung des Krankenhauses mit Schutzausrüstung (PPE) und weiterem benötigten Material sowie Medikamenten

 

 

Das Projekt wird vom Auswärtigen Amt unterstützt. Dennoch sind wir dringend auf Spenden angewiesen. Bitte helfen Sie den Menschen in der Zentralafrikanischen Republik.

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