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Im Münchner Kälteschutz können Patienten im Behandlungsbus versorgt werden. Foto: Ärzte der Welt

Bei Wind und Wetter

Bei Wind und Wetter

 

Keinen festen Wohnsitz, keine Krankenversicherung: Wer sorgt sich um die medizinische Versorgung von Obdachlosen im Winter? Ein Einblick in die Arbeit von Ärzte der Welt beim Kälteschutz.

Es ist kalt. Die Scheinwerfer des Behandlungsbusses leuchten auf den dunklen Asphalt. Das Gelände der Münchner Bayernkaserne ist weitläufig und wirkt verlassen. Nur in wenigen Fenstern brennt ein Licht. Vor dem Eingang des Gebäudes versammelt sich eine Gruppe von Menschen. Sie warten auf den Einsatz von Ärzte der Welt.

Einmal wöchentlich unterstützt das mobile Team aus ehrenamtlichen Ärzt*innen, Medizinstudierenden, Dolmetscher*innen und Projektreferent*innen hier diejenigen, die im Winter Nacht für Nacht Zuflucht vor den eisigen Temperaturen suchen. Seit drei Jahren bietet Ärzte der Welt in der Bayernkaserne Wohnungslosen medizinische Hilfe sowie soziale Beratung an. Der Bedarf an Unterstützung ist groß, denn die Zahl der Menschen, die in Deutschland kein Dach über dem Kopf haben, steigt.

In einem beheizten Container führt die Projektreferentin Aufnahmegespräche mit neuen Patient*innen. Wenn Sprachbarrieren auftreten, helfen die Dolmetscher*innen bei der Verständigung.

Eine ehrenamtliche Ärztin behandelt einen Patienten im Behandlungsbus. Foto: Ärzte der Welt
Eine ehrenamtliche Ärztin behandelt einen Patienten im Behandlungsbus. Foto: Ärzte der Welt

Erschöpft betritt ein Patient den Behandlungsbus und erzählt seine Geschichte. Früher litt er unter Alkoholsucht, heute sind es schwere Schlafstörungen, die ihn plagen. Er hat keinen festen Wohnsitz und ist auf die medizinische Betreuung von Ärzte der Welt angewiesen. Wie viele Wohnungslose fühlt er sich sozial isoliert und ist froh, dass die Ärztin ihm zuhört.

Draußen wartet eine Frau mit ihren zwei kleinen Töchtern. Sie benötigt Unterstützung bei Behördenangelegenheiten. Auch hier kann das Team beratend zur Seite stehen. Den Menschen geht es nicht besonders gut, doch sie zeigen sich stets dankbar für die Hilfe, wenn sie den Bus wieder verlassen. Nach etwas mehr als drei Stunden ist der Einsatz beendet. Nicht alle Patient*innen konnten heute behandelt werden, doch nächste Woche wird der Bus von Ärzte der Welt bei Wind und Wetter wieder zur Bayernkaserne fahren. 

 

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