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Auch Flüchtlinge in griechischen Lagern laufen Gefahr, sich mit Covid-19 zu infizieren. Foto: Reuters

Angst vor dem Virus

Angst vor dem Virus

 

Während überall auf der Welt die Menschen versuchen, Abstand voneinander zu halten, sitzen nach wie vor Tausende von Geflüchteten zusammengepfercht in Lagern in Griechenland fest. Ärzte der Welt fordert, die Camps zu schließen und die Betroffenen schnellstmöglich in geeignete Unterkünfte zu bringen.

Rund 42.000 Migrant*innen müssen aktuell in den heillos überfüllten Lagern auf den Ägais-Inseln ausharren. Die Zahl der unbegleiteten Minderjährigen ist auf 5.500 gestiegen. Und immer wieder treffen Neuankömmlinge ein ‒ allein im März mehr als 1.000. Viele werden nach ihrer Ankunft festgehalten oder direkt abgeschoben – ohne ihr Recht auf einen Asylantrag ausüben zu können. Die Menschen, die auf den Inseln festsitzen, sind unmenschlichen Lebensbedingungen und rechtsradikalen Übergriffen ausgesetzt. Auch die Gefahr verheerender Brände ist groß, wie ein Feuer im Moria-Lager auf der Insel Lesbos im März zeigte. Ein sechsjähriges Mädchen starb in den Flammen.  

Gleichzeitig nimmt die Angst zu, dass sich das Corona-Virus ausbreiten könnte. Denn die Menschen in den Lagern haben keine Möglichkeit, den empfohlenen Abstand einzuhalten, ganz zu schweigen von nötigen Hygienemaßnahmen. Das Infektionsrisiko ist entsprechend hoch. Da viele Geflüchtete unter den Umständen sowieso schon ein geschwächtes Immunsystem haben, kann das Virus sie besonders hart treffen. Zudem können Infizierte sich nicht in Quarantäne begeben beziehungsweise von anderen isolieren.

Was wir tun

Inseln:

Ärzte der Welt setzt sein Projekt im Flüchtlinslager Kara Tepe auf Lesbos fort, wo das Team sich vor allem um besonders vulnerable Flüchtlinge, wie Frauen und Minderjährige, kümmert. Gleichzeitig trifft es Vorbereitungen für den Fall, dass sich Covid-19 verbreitet. Auch auf den abgelegenen griechischen Inseln Chalki und Folegandros kann die medizinische Grundversorgung der lokalen Bevölkerung weiter fortgesetzt werden.

Festland:

Ärzte der Welt setzt den Betrieb seiner Polikliniken in Athen und Thessaloniki fort. Die Menschen, die hier ankommen, benötigen dringend medizinische Hilfe, insbesondere die Patient*innen mit chronischen Krankheiten. Doch selbst in der Hauptstadt Athen gibt es nur wenige Betten, in denen Betroffene intensivmedizinisch versorgt werden können.

Ende März kündigte das griechische Gesundheitsministerium die Zusammenarbeit mit Ärzte der Welt Griechenland an. Gemeinsame Teams werden die Einwohner*innen in der am stärksten betroffenen Gebieten über Covid-19 informieren und für Schutzmaßnahmen sensibilisieren.

Die Ärzte der Welt-Klinik in Kavala (Nordgriechenland) zur medizinischen Basisversorgung bleibt dank des Einsatzes lokaler Freiwilliger in Betrieb.

Das Ärzte der Welt-Nachtquartier in Athen, das durchschnittlich 50 Obdachlose, Flüchtlinge und Migrant*innen im Zentrum von Athen aufnimmt, bleibt offen. Auch das Ärzte der Welt-Schutzhaus für gefährdete Frauen und Überlebende geschlechtsspezifischer Gewalt setzt seine Arbeit fort.

Politische Arbeit:

Ärzte der Welt setzt sich auch auf der politischen Ebene für eine sofortige Schließung des Flüchtlingscamps Moria und eine adäquate Unterbringung der Menschen ein. Diese Forderung wird auch unter dem Hashtag #LeaveNoOneBehind in den sozialen Medien verbreitet.

Viele Menschen in Griechenland, Einheimische wie Geflüchtete, sind dringend auf die medizinische Versorgung von Ärzte der Welt angewiesen. Bitte unterstützen Sie uns dabei.

 

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