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Flüchtlinge auf der Insel Lesbos

Neue Regierung in Griechenland: Wenig Hoffnung für Flüchtlinge

Neue Regierung in Griechenland: Wenig Hoffnung für Flüchtlinge

 

Kaum gewählt ist die neue griechische Regierung mit einem Anstieg der Zahl auf den Ägäis-Inseln ankommender Flüchtlingen konfrontiert. Dabei warten bereits Zehntausende darauf, dass ihr Asylantrag entschieden wird. Viele von ihnen müssen währenddessen unter unmenschlichen Bedingungen in Flüchtlingscamps ausharren.

Fast 650 Bootsflüchtlinge, darunter über ein Drittel Kinder, sind vergangene Woche innerhalb weniger Stunden auf der griechischen Insel Lesbos gelandet. Dort lebt im Moria-Camp bereits die dreifache Zahl von Menschen für die es ursprünglich errichtet worden war. Wegen der katastrophalen Bedingungen kommt es dort immer wieder zu Gewalt. Bei einer Auseinandersetzung im August wurde ein 15-jähriger Junge erstochen und zwei weitere Kinder verletzt. UNICEF schlug Alarm, dass die Zahl der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge in den Aufnahmezentren auf den griechischen Inseln mit 1100 den höchsten Stand seit 2016 erreicht hat. Zusätzlich verschlechtert wird die Lage laut dem UNHCR dadurch, dass Neuankömmlinge offenbar seit kurzen keine Sozialversicherungsnummern mehr erhalten, was den Zugang zu Gesundheitsversorgung zusätzlich behindert.

„Die Situation in Moria ist schrecklich. Unter diesen Bedingungen kann niemand Respekt und Menschenwürde garantieren“, sagt Anastasios Yfantis, Operations Director von Ärzte der Welt. Die Kolleg*innen der griechischen Sektion sind auf Lesbos nicht im Moria Camp tätig, sondern bieten im Camp Kara Tepe besonders schutzbedürftigen Flüchtlingen medizinische und psychosoziale Hilfe. Auch auf dem Festland ist es für Migrant*innen schwierig, Zugang zu notwendigen Leistungen zu erhalten

Ärzte der Welt beobachtet die Situation nach dem Regierungswechsel genau und hat die neue politische Führung bereits an ihre Verpflichtung erinnert, den Zugang zu Gesundheitsversorgung auch für Asylsuchende sicherzustellen. Parallel dazu unterhalten die griechischen Kolleg*innen offene Praxen in Athen, Piräus, Thessaloniki und Patras. Daneben führen sie Projekte zur medizinischen Bildung durch und informieren Migrant*innen zu Themen wie reproduktive Gesundheit und geschlechtsbezogene Gewalt.

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