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Ärzte der Welt-Teams verpacken in Czernowitz medizinische Hilfsgüter. Foto: Olmo Calvo

Medizinische Kits: Hilfe in Kisten

Medizinische Kits: Hilfe in Kisten

 

Immer wieder schreiben wir von medizinischen Kits, die wir in Krisensituationen, wie gerade in der Ukraine, verteilen. Woraus bestehen diese Notfallkits und wofür genau sind sie gedacht? Eine kleine Erläuterung.

Was enthalten die Interagency Emergency Health Kit (IEHK), die medizinische Notfallkits?

Jedes dieser sogenannten Interagency Emergency Health Kit (IEHK) Kits enthält die medizinische Grundversorgung für 10.000 Menschen für drei Monate.

Es ist für den Einsatz in der Frühphase einer Notfallsituation gedacht und so konzipiert, dass es eigenständig verwendet werden kann, also ohne weitere zusätzliche Hilfsmittel. Es besteht aus einem Basismodul zur Verwendung durch Gesundheitspersonal mit begrenzter Ausbildung und einem Ergänzungsmodul für Ärzt*innen oder medizinisch versierte Mitarbeiter*innen im Gesundheitswesen.

Wofür sind die Notfallkits gedacht?

Das IEHK ist in erster Linie darauf ausgerichtet, die vorrangigen Gesundheitsbedürfnisse der von Notfällen betroffenen Bevölkerung abzudecken, die nur begrenzten Zugang zu Gesundheitsdiensten haben. Das Kit ist für lebensrettende Zwecke und den Notfall konzipiert, nicht für eine dauerhafte Versorgung der Menschen. Es soll unmittelbare medizinische Lücken füllen, kann aber fehlende Versorgungs- und Lieferketten, funktionierende Krankenhäuser und Gesundheitsstationen nicht ersetzen.

Woraus besteht ein medizinisches Kit?

Das IEHK wird regelmäßig den aktuell verfügbaren Informationen angepasst.

Das Basiskit enthält neben Medikamenten medizinische Materialien wie Handschuhe, Masken, Waschlösung, Pflaster, Bandagen und Kompressen zur Wundversorgung. Ebenso Handbücher, aber auch Hilfsmittel wie Sterilisationsboxen, Scheren, Flaschen, Operationsbesteck oder Thermometer.

Im Ergänzungsmodul sind beispielweise Medikamente enthalten zur Behandlung von Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen, verschreibungspflichtige Schmerzmittel, Antiallergene oder Antiepileptika sowie Antibiotika.

Ebenso sind Psychopharmaka Teil des Ergänzungsmoduls sowie Medikamente zur Behandlung von Atemwegserkrankungen und Durchfall. Es enthält auch größere Mengen an Handschuhen, Nadeln und Spritzen, Skalpelle, Boxen zur Entsorgung von Spritzen sowie Schläuche, Stethoskope, Schürzen und Operationsbesteck.

Ebenso gibt es spezielle Kits für die Versorgung von Menschen in Malaria-Gebieten.

Wofür sind diese Kits nicht gedacht?

Der Inhalt des Kits ist nicht darauf ausgelegt, den Bedarf an Immunisierung (Impfungen) und Ernährung, reproduktive Gesundheitsangebote, die Versorgung von HIV/AIDS, Tuberkulose oder Lepra sicherzustellen, ebenso wenig wie die Behandlung von chronischen, nichtübertragbaren Krankheiten oder die Durchführung von größeren chirurgischen Eingriffen. Deshalb ist es nötig, Gesundheitsstrukturen vor Ort unbedingt zu erhalten oder so schnell wie möglich wieder aufzubauen.

Wie groß ist so ein IEHK?

Basis- und Ergänzungsmodul des Kits wiegen zusammen etwa 915 kg (ohne Malaria-Kit). Die 60 Kisten beanspruchen zusammen ca. 6,1 Kubikmeter. Dementsprechend aufwendig sind Transport und Lagerung.

Was ist ein Trauma-Kit?

Sogenannte Trauma Kits wurden an Intensivstationen geliefert. Mit ihrem Inhalt können 50 Intensivpatient*innen in Notsituationen versorgt werden. Sie enthalten unter anderem Materialien zur chirurgischen Versorgung von Verletzungen. Das Wort Trauma bezieht sich hierbei auf physische Verletzungen, entstanden etwa durch einen Unfall oder durch Gewalteinwirkung.

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