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Essensausgabe in Palästina

Aushungern oder Beschuss ist keine humanitäre Reaktion

 

Ärzte der Welt und mehr als 170 weitere  Nicht-Regierungsorganisationen fordern sofortige Maßnahmen zur Beendigung des israelischen Verteilungsprogramms, einschließlich der Gaza Humanitarian Foundation, im Gazastreifen.

Der Appell der unterzeichnenden Nicht-Regierungsorganisationen ist klar: Es muss umgehend zu den bestehenden, von den Vereinten Nationen geleiteten Koordinierungsmechanismen zurückgekehrt werden. Zudem muss die von der israelischen Regierung verhängten Blockade für Hilfsgüter und kommerzielle Lieferungen aufgehoben werden.

Während des vorübergehenden Waffenstillstands im Gazastreifen gab es 400 Verteilungsstellen für Lebensmittel und Hilfsgüter. Diese sind nun durch nur vier vom Militär kontrollierte Verteilungspunkte ersetzt worden, wodurch zwei Millionen Menschen in überfüllte und militarisierte Zonen gezwungen werden. Bei dem Versuch an Lebensmittel zu gelangen, werden die hungernden Menschen täglich beschossen, es kommt zu zahlreichen Verletzungen, Todes- und Unfällen. Auch andere Hilfsgüter werden den Menschen verweigert.

Wir, die unterzeichnenden Organisationen, rufen erneut alle Drittstaaten dazu auf

  • konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um die qualvolle Belagerung zu beenden und das Recht der Zivilbevölkerung in Gaza auf sicheren Zugang zu Hilfsgütern und Schutz zu wahren,
  • die Geber dazu zu drängen, keine militärischen Hilfsprogramme zu finanzieren, die gegen das Völkerrecht verstoßen, die humanitären Grundsätze nicht einhalten, das Leid verstärken und die Gefahr einer Mitschuld an Gräueltaten bergen
  • die Wiederherstellung eines einheitlichen, von den Vereinten Nationen geleiteten Koordinierungsmechanismus' zu unterstützen, der sich auf das humanitäre Völkerrecht stützt und der das UNRWA, die palästinensische Zivilgesellschaft und die gesamte humanitäre Gemeinschaft einbezieht, um den Bedürfnissen der Menschen gerecht zu werden.

Ebenso bekräftigen wir unsere dringenden Forderungen nach einem sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand, der Freilassung aller Geiseln und willkürlich festgehaltenen Gefangenen, uneingeschränktem humanitärem Zugang in großem Umfang und einem Ende der allgegenwärtigen Straflosigkeit, die diese Gräueltaten ermöglicht und den Palästinenser*innen ihre grundlegende Würde verwehrt.

 

Lesen Sie hier das Statement in englischer Sprache:

GAZA: Starvation or Gunfire - This is Not a Humanitarian Response