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Frauen in den Flüchtlingscamps sind besonders gefährdet. Foto: Arnaud Finistre

Bangladesch: Gewalt gegen Frauen in den Camps

Bangladesch: Gewalt gegen Frauen in den Camps

 

Die Situation der geflüchteten Rohingya in Bangladesch bleibt weiterhin besorgniserregend – vor allem für Mädchen und Frauen, die besonders häufig sexueller Gewalt ausgesetzt sind. Ärzte der Welt hilft Betroffenen mit mehreren Projekten und baut langfristige Strukturen für Prävention und Versorgung auf.

Die miserablen Bedingungen in den Flüchtlingscamps von Bangladesch verschärfen ein in dem Land ohnehin massives Problem: Gewalt gegen Frauen. Die notdürftigen und beengten Verhältnisse erzeugen Aggressivität, die vor allem Männer oft an Frauen und Kindern auslassen. Auch Kinder- und Zwangsehen kommen häufig vor und Polygamie nimmt unter den Rohingya zu. Frauen und Mädchen sind zudem verstärkt dem Risiko ausgesetzt, Opfer von Zwangsprostitution und Menschenhandel zu werden.

Die Folgen geschlechtsbezogener Gewalt sind gravierend: Sexuell übertragbare Krankheiten, unerwünschte Schwangerschaften, unsichere Abtreibungen, chronische Schmerzen oder gar tödliche Verletzungen. Ebenso tiefgreifend sind die psychischen Auswirkungen. Viele Betroffene leiden unter posttraumatischen Belastungsstörungen, Depressionen, Scham- und Schuldgefühlen.

Ärzte der Welt baut langfristige Strukturen zur Hilfe und Prävention auf

Nach einem Jahr der Notfallversorgung in den Flüchtlingscamps in Cox’s Bazar richtet Ärzte der Welt seit Juli 2018 seine Einsätze auf die Stärkung der vorhandenen Strukturen aus. Die Teams geben spezielle Schulungen und verbreiten Handlungsempfehlungen für den Umgang mit geschlechtsspezifischer Gewalt und zur psychischen Versorgung von Betroffenen.

Im November und Dezember 2018 hat das Experten-Team für geschlechtsspezifische Gewalt in mehrtägigen Schulungen insgesamt 32 Teilnehmer von 15 Organisationen ausgebildet. Weitere Schulungen werden folgen. Das Team für psychische Gesundheit hat Lehrmaterial entwickelt und wird das erste Training im Januar 2019 durchführen.

Das Programm zur Ausbildung und Stärkung der lokalen Kräfte wird in den kommenden Monaten um ein Zentrum zur Ressourcenstärkung für geschlechtsspezifische Gewalt und psychische Gesundheit im Distrikt Cox’s Bazar erweitert.

Medizinische und juristische Unterstützung für Frauen

In Gazipur, in der Nähe der Hauptstadt Dhaka, leistet Ärzte der Welt gemeinsam mit dem lokalen Partner BNLWA weiblichen Überlebenden geschlechtsbezogener Gewalt medizinische und psychologische Hilfe. Die Frauen und Mädchen können in dem speziellen Zentrum auch juristische Unterstützung bekommen. Auch Schulungen zum Thema sexuelle Gewalt werden dort angeboten, um so Präventionsstrukturen vor Ort aufzubauen.

Acht neue mobile Teams

Seit Dezember 2018 unterstützt Ärzte der Welt in Zusammenarbeit mit der Nicht-Regierungsorganisation Friendship zwei Gesundheitsstationen und acht neue mobile Teams im Camp Kutupalong. Die Projektmitarbeiter sollen in den kommenden Monaten spezielle Schulungen zu sexueller und Geschlechtsbezogener Gewalt erhalten.

 

Ärzte der Welt ist an mehreren Orten in Bangladesch aktiv.
Ärzte der Welt ist an mehreren Orten in Bangladesch aktiv.

 

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