Rückblick auf ein erfolgreiches Projekt
Nach einer langen Zeit des Krieges entwickelt sich Kambodscha dynamisch weiter: Die Armut ist deutlich gesunken, die Wirtschaft wächst und das Gesundheitssystem stabilisiert sich. Doch das war nicht immer der Fall. Ärzte der Welt war von 1998 bis 2023 vor Ort und hat zahlreiche Patient*innen in medizinisch versorgt. Unser größtes Projekt in Kambodscha war Die „Aktion Lächeln”. Ein Rückblick.
Die Situation damals
Der Bürgerkrieg unter der Terrorherrschaft der Roten Khmer zwischen 1975 und 1979 hat die kambodschanische Gesellschaft schwer getroffen. Schätzungsweise 2,2 Millionen Menschen starben infolge des Krieges. Auch die Folgen des Vietnamkriegs (1995 -1975) waren lange spürbar. Es werden immer noch aktive Sprengkörper in Kambodscha vermutet, die auch heute noch eine große Gefahr für die dort lebenden Menschen darstellen. Die körperlichen Folgen des Krieges umfassen Verletzungen, Fehlbildungen und Krankheiten. Zahlreiche Bürger*innen waren verarmt und gesundheitlich unterversorgt. Bis heute haben sich die Kambodschaner nicht vollständig von dieser schrecklichen Zeit erholt.
Unser Einsatz
Das Gesundheitssystem litt lange Zeit unter den Folgen politischer Spannungen. Staatliche Gesundheitseinrichtungen standen insbesondere den Menschen in ländlichen Regionen nur in begrenztem Umfang zur Verfügung. Private Arztbesuche waren für viele Menschen in Kambodscha nicht bezahlbar. Deshalb hat Ärzte der Welt in den vergangenen Jahren Bürger*innen unentgeltlich behandelt.
Insbesondere Fehlbildungen bei Kindern traten häufig auf. In Südostasien werden überdurchschnittlich viele Kinder mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalte geboren. Gleichzeitig gab es in vielen Ländern Asiens lange keine Ärzt*innen, die diese operieren konnten. 1998 gründete Ärzte der Welt Frankreich daher das Projekt „Aktion Lächeln”. Zwischen 2001 und 2023 sind ehrenamtliche OP-Teams von Ärzte der Welt Deutschland regelmäßig nach Kambodscha gereist, um Patient*innen, vor allem Kinder, zu operieren. Gleichzeitig haben sie Kolleg*innen vor Ort geschult und zur Weiterentwicklung des Gesundheitssystems beigetragen.
Aktion Lächeln
Eine Lippen-Kiefer-Gaumenspalte ist eine sehr häufige, angeborene Fehlbildung. Bei den Betroffenen sind Oberlippe, Oberkiefer und Gaumen teilweise oder komplett von einem Spalt durchzogen. Die Lippen-Kiefer-Gaumenspalte behindert oftmals die Atmung und Nahrungsaufnahme.
Unter anderem konnten diese medizinische Erfolge mithilfe der wertvollen Arbeit unsere Teams im Rahmen der “Aktion Lächeln” erreicht werden:
- Zwischen 2011 und 2023 haben deutsche Teams über 2.400 Patient*innen operiert.
- Ehrenamtliche medizinische Teams aus Frankreich, Deutschland, Holland und Japan haben insgesamt mehr als 15.000 Patient*innen behandelt.
- Unterschiedliche Schulungen und Weiterbildungen wurden zusammen mit kambodschanischen Kolleg*innen in Phnom Penh durchgeführt.
- Unterstützung durch medizinische Ausstattung, wie Ultraschallgeräte

Die Situation heute
Einheimische Chirurg*innen operieren mittlerweile selbst. Lokale Partnerorganisationen zu stärken und die Nachhaltigkeit der Arbeit zur gewährleisten, war eine zentrale Aufgabe des Projekts „Aktion Lächeln”. Mit der kambodschanischen Organisation Smile Cambodia und dem Khmer-Soviet Friendship Hospital in Phnom Penh waren zwei wichtige Partnerorganisationen in das Projekt eingestiegen. 2023 wurde das Projekt erfolgreich abgeschlossen.

„Ein Gesundheitssystem profitiert von den einzelnen Menschen, die in diesem arbeiten. Mein Wissen an Kolleg*innen im Ausland weiterzugeben, ermöglicht mir, eine nachhaltige Verbesserung der Gesundheitsversorgung vor Ort voranzutreiben.“
Prof. Dr. Carl-Ludwig Schönfeld, Ehrenamtlicher Chriurg
Das Projekt wurde 2023 erfolgreich abgeschlossen. Herzlichen Dank an alle, die Aktion Lächeln in den vergangenen Jahren unterstützt und die Hilfe möglich gemacht haben!
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