sind die Müllrecycler*innen im Durchschnitt
Nepal
Spenden für Nepal: Nothilfe nach Erdbeben
Nepal
arbeiten auf Kathmandus Müllbergen
der medizinischen Infrastruktur wurden durch Erdbeben 2015 zerstört
Gesundheit und Umwelt
Nepal hat die höchste Urbanisierungsrate in Südasien. Der Anteil der Menschen, die in städtischen Gebieten leben, ist in nur 20 Jahren von 9 Prozent auf 42 Prozent gestiegen. Ein Viertel der Stadtbevölkerung, mehr als 6 Millionen Menschen, lebt im Kathmandu-Tal. Dort haben sie mit gravierenden Umweltproblemen zu kämpfen: Wachsende Müllberge und zunehmende Verschmutzung von Luft, Boden und Wasser. Immer mehr giftige Schadstoffe werden freigesetzt.
Die derzeitige Abfallwirtschaft verschlechtert die ohnehin schon mangelhafte hygienische Situation und hat katastrophale Auswirkungen auf die Gesundheit der Abfallarbeiter und der Menschen in der Hauptstadt.
Bewältigung von Naturkatastrophen
Zwei schwere Erdbeben erschütterten 2015 das Land. Ärzte der Welt war bereits seit 2007 in in Nepal aktiv und leistete Soforthilfe mit medizinischer und materieller Unterstützung für die Opfer. Das erste Erdbeben war mit einer Stärke von 7,8 das Verheerendste seit fast einem Jahrhundert. Die Erde rutschte, unzählige Häuser stürzten ein, fast 9.000 Menschen starben. Etwa 70 Prozent der Infrastruktur wurde zerstört, fast 80 Prozent davon medizinische Infrastruktur.
Bis heute hat sich die Lage bei weitem nicht stabilisiert. Das nepalesische Gesundheitssystem leidet noch immer unter den Auswirkungen der beiden Erdbeben, und die Kommunen und Gemeinden bemühen sich nach wie vor darum , wieder die frühere Normalität herzustellen.
News
Sintflutartige Regenfälle haben in Südasien vergangenen Monat zu dramatischen Überschwemmungen geführt. Hunderte Menschen kamen dabei ums Leben, Hunderttausende wurden aus ihren Häusern vertrieben. Ärzte der Welt hat umgehend reagiert.
Unsere Hilfe
Gesundheitsversorgung für die Abfallrecycler*innen
Seit 2017 arbeitet Ärzte der Welt mit der nepalesischen NGO PHASE zusammen. Gemeinsam unterstützen sie entlegene Gemeinden im Himalaya, um Armut zu bekämpfen und die Chancen der Menschen auf Gesundheit, Bildung und ein besseres Leben zu erhöhen.
Die Teams sind in den Gesundheitszentren in der Nähe der Flüsse Bishnumati und Bagmati sowie der Deponie in Sisdole aktiv.
Ziel ist, dass Gesundheitsprobleme, die durch die Arbeit auf den Müllbergen entstehen, besser medizinisch behandelt werden und die Menschen einen Zugang zu Gesundheitsdiensten bekommen. Gemeinsam arbeiten wir daran, Unfälle und Krankheiten am Arbeitsplatz von Abfallrecycler*innen und Anwohner*innen der Müllhalden zu vermeiden. Ärzte der Welt unterstützt die Bildung von Selbsthilfegruppen, um die Arbeiter*innen individuell und als Gemeinschaft zu stärken.

Wiederaufbau der Gesundheitsversorgung
Im Distrikt Sindhupalchok sind die Nachwirkungen der Erdbeben von 2015 noch enorm. Da eine gute Gesundheitsversorgung fehlt, bessert sich der Zustand der Verwundeten nicht und die Sterberate bleibt auf einem beunruhigend hohen Niveau. Eine ganze Kommune müht sich um ihren Wiederaufbau und Hunderte von Familien kämpfen um ihre Existenz.
Das langfristige Ziel des Programms besteht darin, die Gefahr zu reduzieren, dass bei neuen Katastrophen das Gesundheitssystem zusammenbricht. Ärzte der Welt arbeitet mit Einrichtungen und Verbänden vor Ort zusammen, um die Wasserqualität zu verbessern. Auch soll der Zugang zur Versorgung in der gynäkologischen und reproduktiven Medizin ausgebaut werden.
Parallel unterstützen unsere Teams die Gründung von Kooperativen und von mikrofinanzierten Gruppen. Tausende Frauen werden unmittelbar von ihren Angeboten im Bereich Gesundheitserziehung, aber auch von finanziellen Rücklagen, Darlehen und Notfallfonds für die Geburtshilfe profitieren.
Angesichts dieses alarmierenden Befundes hat Ärzte der Welt, in Partnerschaft mit der nepalesischen Regierung und dem Gesundheitsamt von Sindhupalchok, Anfang 2016 ein umfangreiches Programm gestartet. Ziel ist, das Gesundheitssystem wiederherzustellen. Unsere Teams helfen beim Wiederaufbau der Aufnahmeeinrichtungen, und sie bilden das einheimische Personal für die Versorgung von Verwundeten aus.