Patient*innen wurden 2019 versorgt
Hamburg
Die NGO Ärzte der Welt e.V. hilft auch in Hamburg
Hamburg
Konsultationen im Jahr 2019
Sprechstunden gehalten
Seit der Öffnung des Arbeitsmarktes innerhalb der Europäischen Union sind hunderttausende Migrantinnen und Migranten aus Osteuropa nach Deutschland gekommen. Manche von ihnen verdienen so wenig, dass sie sich eine Krankenversicherung nicht leisten können. Ärzte der Welt bietet mit kostenloser medizinischer Versorgung in mehreren Städten Deutschlands Hilfe an. Darunter auch eine Ärzte der Welt Praxis in Hamburg.
Überdurchschnittlich oft sind Menschen aus Osteuropa – vor allem aus Bulgarien – im Niedriglohnsektor tätig. Sie arbeiten im Baugewerbe und in der Gebäudereinigung, sie pflücken Erdbeeren oder sind in der Schlacht- und Fleischverarbeitung beschäftigt. Für diese Menschen ist es besonders schwer, eine sozialversicherungspflichtige Anstellung zu finden. Daher weichen viele in die Selbstständigkeit aus und verdienen dabei so wenig, dass sie sich eine Krankenversicherung nicht leisten können.
Für Patientinnen und Patienten ohne oder mit einem erschwerten Zugang zur Gesundheitsversorgung bietet die Anlaufstelle open.med im Westend kostenlose medizinische Versorgung an.
|
News
Sie kennt Krankenhäuser in Hamburg genauso wie in Ghana oder Südindien, hat viel praktische Erfahrung und fundiertes Wissen zur öffentlichen Gesundheitsversorgung. Jacqueline Evers ist seit Januar 2021 Projektleiterin der open.med-Anlaufstelle in Hamburg. Hier beschreibt sie, was sie antreibt.
Ohne sie würden in Deutschland vielerorts die Erdbeeren an den Sträuchern und der Spargel in der Erde bleiben: Die rund 250.000 Saisonarbeitenden, die nach Schätzungen des Deutschen Gewerkschaftsbundes hierzulande Jahr für Jahr auf Feldern Schwerstarbeit leisten – nicht selten unter ausbeuterischen Bedingungen. Ein Gespräch mit Projektleiterin Jacqueline Evers über diese Patient*innengruppe, die unsere Hamburger Anlaufstelle für Menschen ohne Zugang zum regulären Gesundheitssystem aufsuchen.
Viele Arztpraxen und Anlaufstellen für Menschen mit keinem oder nur eingeschränktem Zugang zum regulären Gesundheitssystem haben ihr Angebot wegen Corona reduziert oder ganz eingestellt. Um unsere Patient*innen weiterhin versorgen zu können, bietet open.med Hamburg regelmäßig eine Fenstersprechstunde an.
Unsere Hilfe
In unserer Ärzte der Welt-Praxis im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg behandeln wir Migrantinnen und Migranten ohne Krankenversicherung – kostenlos und auf Wunsch anonym. Es gibt eine allgemeinmedizinische Sprechstunde und spezielle Angebote für Frauen und Kinder. Etwa 80 Prozent der Patient*innen kommen aus Osteuropa, viele leben in prekären Verhältnissen.
Damit alle bedarfsgerecht versorgt werden können, arbeiten wir eng mit etwa 50 Arztpraxen, Krankenhäusern, sozialen Einrichtungen und Apotheken zusammen. Auch zwanzig Ärzte und Ärztinnen sowie fünf Dolmetscher*innen machen die Arbeit des Projektes durch ihr ehrenamtliches Engagement möglich.
Die Dolmetscherinnen werden durch Spendengelder finanziert. Eine hauptamtliche Leiterin koordiniert das Projekt. open.med im Westend ist ein Kooperationsprojekt von hoffnungsorte hamburg und Ärzte der Welt e.V.
