Binnenflüchtlinge in Syrien
Syrien
Nothilfe im Syrien-Krieg: Informieren, spenden und helfen
Syrien
Menschen mussten aus Syrien fliehen
Menschen sind bei den Erdbeben am 6.2.23 ums Leben gekommen.
Erbeben im türkisch-syrischen Gebiet
Mehrere Zehntausend Verletzte, Tausende Tote, umfassende Schäden an lebenswichtiger Infrastruktur: Die Nachrichten nach den schweren Erdbeben am 6. Februar 2023 im türkisch-syrischen Grenzgebiet sind schockierend. Notfall-Teams von Ärzte der Welt sind vor Ort und versuchen, so gut es unter den herausfordernden Bedingungen geht, Menschen medizinisch und psychologisch zu versorgen. Die medizinische Infrastruktur wurde schwer beschädigt und es ist schwierig, Hilfslieferungen in die betroffenen syrischen Gebiete zu bringen. Das UNHCR schätzt, dass mehrere Millionen Menschen im Erdbebengebiet obdachlos geworden sind.
Ärzte der Welt ist mit rund 250 Mitarbeitenden in der türkisch-syrischen Grenzregion aktiv und schon schon seit über zehn Jahren vor Ort tätig.
Ihre Unterstützung ist von entscheidender Bedeutung, damit unsere Teams den Menschen schnell helfen können. Bitte unterstützen Sie uns dabei mit einer Spende!
Seit dem Beginn des Bürgerkriegs 2011 nimmt in Syrien die Gewalt gegen die Bevölkerung kein Ende und die Lage wird immer komplexer. Eine politische Lösung zeichnet sich nicht ab. Zahlreiche Regionen werden regelmäßig bombardiert. Zivilisten werden immer wieder Opfer von Menschenrechtsverletzungen. Sie stehen im Kreuzfeuer zwischen den Regierungsstreitkräften, der freien syrischen Armee und extremistischen Gruppierungen.
Vor allem im Norden des Landes ist die humanitäre Situation katastrophal. Die Menschen können sich kaum vor den Kämpfen schützen. Noch dazu haben sie keinen ausreichenden Zugang zu medizinischer Versorgung, Wasser und Nahrungsmitteln. Der Bedarf an humanitärer Hilfe nimmt entsprechend weiter zu: Allein in den Regierungsbezirken Idlib und Aleppo sind über 80 % (3,4 Millionen) der 4,2 Millionen Menschen, die dort leben, auf humanitäre Hilfe angewiesen. Dies ist ein Anstieg von 2,4 Millionen gegenüber dem Jahr 2020. Über die Hälfte der vor dem Krieg rund 20 Millionen Einwohner*innen hat bereits ihre Heimat verlassen und musste entweder ins Ausland oder innerhalb des Landes fliehen.
Der seit über 10 Jahren andauernde Konflikt hat zudem zivile Infrastruktur, darunter die Gesundheitsversorgung, massiv in Mitleidenschaft gezogen. Weniger als die Hälfte der medizinischen Einrichtungen im Land sind voll betriebsfähig. Die Kriegsparteien greifen immer wieder gezielt Krankenhäuser und Gesundheitspersonal an.
Unter diesen extremen Bedingungen versucht Ärzte der Welt gemeinsam mit lokalen Partnern, die Gesundheitsstrukturen so gut wie möglich zu stärken. Schwerpunkte liegen dabei neben der medizinischen Grundversorgung der Bevölkerung auf der Behandlung von Vertriebenen und chronisch Kranken, der Schwangerschaftsvor- und Nachsorge sowie der psychologischen Unterstützung.
News
Es ist ein völlig anderes Arbeiten als es Dr. Günter Fröschl von seiner Tätigkeit am Münchner Institut für Tropenmedizin der LMU gewöhnt ist: Für vier Wochen ist das Vorstandsmitglied von Ärzte der Welt in der Türkei, um Betroffene der Erdbebenkatastrophe medizinisch zu behandeln.
Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende. Dankeschön!
Wie Zehntausende Menschen im Erdbebengebiet haben auch Esin Gül (Name geändert) aus der Provinz Hatay und ihre Familie binnen weniger Minuten fast alles verloren, was sie besaßen. Auch ihre Tochter kam bei der Katastrophe ums Leben. Hier erzählt sie, wie sie das Erdbeben und die Zeit danach erlebte.
Die Erdbeben vom 6. Februar haben eine riesige Region in der Türkei und in Syrien in eine Katastrophe gestürzt. Tausende Menschen wurden getöten, Unzählige verletzt, die Infrastruktur schwer beschädigt. Ärzte der Welt bietet in diesen Gebieten seit Jahren medizinische Versorgung an, deshalb waren die Teams sofort zur Stelle. Der aktuelle Stand unserer Hilfe.
Unsere Hilfe
Seit Oktober 2012 bietet Ärzte der Welt zusammen mit Mediziner*innen und Krankenpfleger*innen Vertriebenen in den Flüchtlingslagern von Idlib eine gesundheitliche Grundversorgung sowie sexual- und reproduktionsmedizinische Unterstützung. Ärzte der Welt ist in sieben Kliniken aktiv und unterstützt außerdem lokale syrische Partner.
Ärzte der Welt unterstützt unter anderem postoperative Gesundheitszentren auf beiden Seiten der türkisch-syrischen Grenze. Schwer verletzte Opfer der Kampfhandlungen werden dort nach chirurgischen Eingriffen weiter versorgt. Ärzte der Welt arbeitet daran, die Versorgungsqualität durch Schulung des Personals in den Zentren zu verbessern.
Die Auswirkungen der Coronapandemie:
Covid-19 hat die ohnehin schon instabile Lage in der Region noch verschärft, da die Gesundheitsinfrastruktur, Ressourcen und Laborkapazitäten in Nordwestsyrien nicht ausreichen, um auf eine solche Krise angemessen zu reagieren. Ärzte der Welt ist die einzige Nichtregierungsorganisation, die in Nordwestsyrien PCR-Tests durchführen. Zudem haben wir die Verfahren in den Gesundheitseinrichtungen angepasst, um das Ansteckungsrisiko zu minimieren.
Was wir 2020 erreicht haben:
- In Idlib und Aleppo haben wir gemeinsame mit unseren Kooperationspartnern über 384.800 Menschen medizinisch beraten und behandelt.
- Ärzte der Welt hat als einzige Nichtregierungsorganisation im Nordwesten Syriens COVID-19-Tests durchgeführt.
- Insgesamt 3.746 Binnenvertriebene in Idlib und Aleppo haben psychologische und psychosoziale Unterstützung erhalten.
Dieses Programm wird vom Auswärtigen Amt und von Sternstunden mitfinanziert.