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Menschen aus Gaza, die in einer Notunterkunft zwischen Trümmern Zuflucht gefunden haben. Foto: Dawoud Abo Alkas / AFP

Palästinensische Gebiete/Gaza

Nothilfe
Rund 50%

sind von akuter Ernährungsunsicherheit bet

über 44.000

Kinder, Frauen und Männer sind seit dem 7. Oktober 2023 bei Bombenangriffen getötet worden.

1,9 Millionen

Menschen sind innerhalb des Gazastreifens auf der Flucht.

 

Gaza: Kampf ums Überleben

Gewalt und Entbehrung sind für die Menschen in Gaza schon seit Jahren eine traurige Realität. Doch die militärische Antwort Israels auf den Angriff der Hamas hat die palästinensische Zivilbevölkerung in eine bisher beispiellose humanitäre Katastrophe gestürzt.

 

Ihre Unterstützung ist wichtig, damit unsere Teams den Menschen in Gaza und anderen Krisenregionen weiterhin zu Seite stehen können. Bitte helfen Sie dabei mit einer ► Spende!

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Ärzte der Welt ist seit 1995 in den palästinensischen Gebieten tätig. Seit dem 7. Oktober 2023 sind unsere Aktivitäten jedoch stark beeinträchtigt. An diesem Tag führte die Hamas-Miliz einen groß angelegten Überfall auf die israelische Zivilbevölkerung durch, tötete knapp 1600 Menschen und nahm über 200 in Geiselhaft.
Die militärische Antwort der israelischen Regierung auf diesen Angriff hat, dem Gesundheitszentrum in Gaza zufolge, bis Juni 2025 mindestens 54.000 Palästinenser*innen das Leben gekostet. Mehr als 110.000 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt.
Dazu kommen die Toten, Verletzten und schwer Kranken durch die beispiellose humanitäre Krise, die Israels teilweise oder vollständige Beschränkung von Hilfslieferungen ausgelöst hat.
 
Am 5. November 2023 zeigte sich auf grausame Weise, dass auch  humanitäres Personal nicht vor den israelischen Angriffen sicher ist: Unser Kollege Maysara Rayyes wurde bei der Bombardierung seines Wohnhauses getötet. Er war 28 Jahre alt.
Nur wenige Monate später, am 3. Februar 2024, wurden die Büroräume von „Ärzte der Welt” in Gaza-Stadt zerstört – ein weiteres Beispiel für die vorsätzlichen Angriffe auf humanitäre Helfer*innen. Nicht nur Ärzte der Welt ist davon betroffen. Mehr als ein Drittel der in Gaza aktiven Hilfsorganisationen berichtet, dass das israelische Militär ohne Vorwarnung Einrichtungen angegriffen habe, die es sie zuvor selbst als ungefährlich eingestuft. 
 

„Wir können keine Hilfsgüter verteilen, während Bomben fallen. Wir brauchen einen dauerhaften Waffenstillstand.“ 
Sandrine Simon,
Direktorin für Advocacy und Gesundheit, Ärzte der Welt Frankreich

Unsere Hilfe

Die Mitarbeitenden von Ärzte der Welt kämpfen jeden Tag ums Überleben. Umso beeindruckender ist das, was sie in Gaza leisten. Nur dank ihres unermüdlichen Einsatzes können die Einsätze vor Ort weiterhin durchgeführt werden.
Derzeit arbeiten 150 Mitarbeiter*innen von Ärzte der Welt in Gaza (Stand Mai 2025). Unsere Teams bestehen aus Gesundheitsmitarbeitenden unterschiedlicher Fachrichtungen, beispielsweise Notärzt*innen, Spezialist*innen für Mutter-Kind-Gesundheit, Krankenpfleger*innen und Psycholog*innen.
 
  • Aktuell sind sechs Gesundheitszentren in Deir al-Balah, Khan Younis und Gaza in Betrieb. Dort bieten wir medizinische Grundversorgung an. Wegen der sich schnell verändernden Sicherheitslage oder Evakuierungsbefehlen müssen die medizinischen Zentren häufig verlegt oder sogar geschlossen werden.
  • Psycholog*innen und psychologisch geschulte Mitarbeitende bieten Nothilfe zur mentalen Gesundheit und psychischer Versorgung an und leisten psychologische Unterstützung.
  • Daneben unterstützt Ärzte der Welt auch Einrichtungen zur Basisgesundheitsversorgung, was etwa einer hausärztlichen Behandlung entspricht.
  • Unsere Spezialist*innen für Mutter-Kind-Gesundheit kümmern sich beispielsweise um die medizinische Betreuung von Schwangeren,  Frauen, die gerade entbunden haben, Neugeborenen und Babys.
  • Die Teams von Ärzte der Welt arbeiten auch mit lokalen Partnern zusammen, um eine Versorgung der Menschen besser gewährleisten zu können.
  • Ärzte der Welt verteilt Medikamente und Kits für die Menstruationshygiene.

 

Viele Menschen würden gerne besser verstehen, was in der aktuellen Situation im Nahost auf dem Spiel steht. Wir erklären Ihnen einfach den Hintergrund unserer Hilfe und haben unsere Antworten auf Ihre wichtigsten Fragen zusammengefasst (FAQ).

ZU DEN HÄUFIGSTEN FRAGEN

 

Gewalt und Hunger

Die Menschen im Gazastreifen erleben täglich unvorstellbares Leid und Zerstörung. Neben den Bombardierungen durch die israelische Armee bedroht auch der Hunger das Leben Tausender Palästinenser*innen: Nach rund eineinhalb Jahren Krieg ist die akute Unterernährung im Gazastreifen so groß wie in Ländern, die seit vielen Jahren von Krisen geplagt sind. Von Juli 2024 bis April 2025 hat Ärzte der Welt 10.740 Kinder im Alter von sechs bis 59 Monaten sowie 3.963 schwangere und stillende Frauen in sechs Gesundheitszentren in den Bezirken Deir al-Balah, Khan Yunis, Gaza-Stadt und Rafah auf ihren Ernährungszustand untersucht. Das Ergebnis: Eine von fünf schwangeren und stillenden Frauen sowie fast eines von vier Kindern litt an akuter Unterernährung oder war davon bedroht. Die Ursache für den dramatischen Ernährungszustand der Bevölkerung in Gaza ist die Blockade durch Israel. Hunger wird systematisch als Kriegswaffe eingesetzt.

 

„Mit unseren Teams vor Ort in Gaza sind wir Zeugen nicht nur einer humanitären Krise, sondern einer Krise der Menschlichkeit. Hunger als Kriegswaffe einzusetzen, ist ein Verstoß gegen das Völkerrecht“ 
Francois de Keersmaeker,
Direktor Ärzte der Welt Deutschland

Wir appellieren an die Bundesregierung, all ihren Einfluss auf die israelische Regierung geltend zu machen, um die Behinderung von humanitärer Hilfe zu beenden. Außerdem fordern wir die sofortige Freilassung aller Menschen, die seit dem 07. Oktober in Geiselhaft der Hamas sind. Ärzte der Welt verurteilt jegliche Form der Menschenrechtsverletzung aufs Schärfste.
 
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Video: Vor Ort in Rafah, Gaza

News

Die Versorgung der Menschen im Gazastreifen wird immer schwieriger. Foto: Mohammed Zaanoun
21.08.2024

Ein neuer Bericht von Ärzte der Welt, Oxfam, Care und anderen Hilfsorganisationen bildet eine dramatische Momentaufnahme der humanitären Katastrophe im Gazastreifen ab.

Medizinische Fachkräfte laufen durch Geflüchtetencamps in Gaza, Foto:Ärzte der Welt
20.08.2024

Unsere Psychologin Nour Z. Jarada teilt ihren Tagebucheintrag über die ersten Tage nach den Bombenangriffen im Gazastreifen im Oktober 2023. Sie sehnt sich nach den schönen Dingen, die Gaza früher für sie ausgemacht haben; nach dem Meer, frischem Fisch, Sandstränden, fröhlichem Beisammensein mit ihren Lieben.

 

Menschen im Gazastreifen mangelt es inzwischen an fast allem. Foto: Mohammed Zaanoun
19.08.2024

Ein neuer Bericht von Ärzte der Welt, Oxfam, Care und anderen Hilfsorganisationen bildet eine dramatische Momentaufnahme der humanitären Katastrophe im Gazastreifen ab.

Ein palästinensisches Mädchen schaut auf ein zerstörtes Haus. Foto: Mohammed Zaanoun
24.07.2024

Verstärkte Angriffe der israelischen Armee, geschlossene Grenzen, Treibstoffmangel: In einem gemeinsamen Bericht beschreiben 13 im Gazastreifen tätige Hilfsorganisationen, wie nahezu unmöglich es geworden ist, der Bevölkerung in der Enklave lebensnotwendige Unterstützung zu leisten.

Zerstörte Gebäude im Gazastreifen
16.05.2024

Trotz wiederholter Appelle an Israel von Staatschefs, UN-Beamten und humanitären NGOs, die Ausweitung der Bodenoffensive auf Rafah zu unterlassen, rückten israelische Truppen am 7. Mai in den Regierungsbezirk vor. 20 Organisationen haben sich mit einem Appell an die Weltpolitik gewandt.

Westjordanland - eine Atmosphäre der Gewalt

Auch im Westjordanland hat sich die schon zuvor enorm angespannte Situation noch mehr verschärft. Die gewalttätigen Übergriffe radikaler israelischer Siedler*innen und des israelischen Militärs gegen Palästinenser*innen nehmen zu. Entsprechend schwierig ist auch die Arbeit unserer Kolleg*innen vor Ort. Auch sie sind Anfeindungen von Siedler*innen ausgesetzt und können sich nicht frei im Westjordanland bewegen – auch aufgrund der zahlreichen Kontrollpunkte auf den Straßen.

Unsere Hilfe

 

  • Unsere mobilen Teams für psychische Gesundheit setzen ihre Aktivitäten im Westjordanland fort.
  • Es laufen Vorbereitungen für eine mobile Klinik

 

Im Westjordanland liegt unser Schwerpunkt auf der psychosozialen Erstversorgung für Betroffene von Gewalt. Ärzte der Welt-Psycholog*innen und Sozialarbeiter*innen suchen zum Beispiel Familien auf, deren Haus abgerissen wurde oder Menschen, die durch Steinwürfe radikaler Siedler oder Schüsse israelischer Sicherheitskräfte verletzt worden sind. Im Gespräch versuchen sie herauszufinden, wer welche Art von Hilfe benötigt und verweisen die Person an Selbsthilfegruppen oder andere Stellen, wo sie weiter psychologisch versorgt werden. Daneben klären sie gefährdete Personen schon vor einem möglichen Vorfall in Gruppensitzungen darüber auf, wie Erlebnisse dieser Art sich auf ihre seelische Gesundheit beziehungsweise die ihrer Kinder auswirken können und wo sie Hilfe finden. In von Ärzte der Welt organisierten Selbsthilfegruppen stärken sich die Betroffenen gegenseitig. Außerdem unterstützen wir unsere lokale Partnerorganisation Palestinian Counseling Center bei ihren Aktivitäten an Schulen, zum Beispiel durch finanzielle Zuschüsse und indem wir psycho-soziale Fortbildungen für die Mitarbeiter*innen anbieten.

 

Das Projekt wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt.

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Angriffe radikaler Siedler*innen sind im Westjordanland fast alltäglich. Diese Einschüchterungstaktik führt zu traumatischen Erlebnissen. Ärzte der Welt bietet psychologische Unterstützung an. Interview mit Ärzte der Welt-Mitarbeiterin Zakia Alqabas.

 

 

 

Rückblick
1999
Beginn des Programms für mentale Gesundheit und psychosoziale Hilfe im Westjordanland
2002
Etablierung einer Klinik für die Opfer der Zweiten Intifada. Sie wurde 2004 an das Gesundheitsministerium übergeben
2004
Versorgung mentaler Leiden in der Klinik von Rafidia, nahe Nablus
2008
Einrichtung eines kommunalen Zentrums für mentale Gesundheit in Nablus und Jenin
2009
Bau von elf Notfallstationen im Gazastreifen nach der Israelischen Militäroperation 2008/2009
2010
Integration von Einrichtungen für mentale Gesundheit in zehn Gesundheitszentren in der Region von Nablus
2011
Nothilfeausbildung von medizinischem und nicht-medizinischem Personal in der Region von Khan Younis, Gazastreifen
2013
Vorbereitung auf Notsituationen in der Region von Dair-al-Balah. Beginn eines Programms für jugendliche Diabetiker und mentale Gesundheit im Westjordanland
2014
Medizinische Notfallhilfe für die Opfer der israelischen Militäroperation "Schutzlinie"
2016
Erste-Hilfe-Schulungen für besonders vulnerable Gruppen wie Frauen, Farmer und Fischer

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