Menschen leiden unter Nahrungsmittelknappheit
Südsudan
Südsudan
sterben vor ihrem 5. Lebensjahr
der Geflüchteten sind Frauen und Kinder
Die Republik Südsudan rief am 9. Juli 2011 ihre Unabhängigkeit vom Sudan aus, kurz danach entbrannte ein Bürgerkrieg, der zu massiven Vertreibungen führte. Seit Mitte April 2023 kämpfen im Sudan rivalisierende Fraktionen des herrschenden Militärs des Landes gegeneinander; die Sudanesischen Streitkräfte (SAF) und die Rapid Support Forces (RSF). Millionen Menschen sind deshalb in den Südsudan geflohen.
Doch das Land befindet sich in einer schweren humanitären Krise.
Wie die Hilfsmission der Vereinten Nationen in der Republik Südsudan (UNMISS) dokumentiert, nimmt die Gewalt gegen die Zivielbevölkerung immer größere Züge an. Dazu gehören willkürliche Tötungen, Entführungen, sexuelle Gewalt vor allem gegen Frauen, Folter, Misshandlungen, Zwangsrekrutierungen durch das Militär sowie Plünderungen und Zerstörung von Zivileigentum.
Außerdem ist der Südsudan eines der weltweit am stärksten von Naturkatastrophen wie Dürren und Überschwemmungen betroffenen Länder.
In Anbetracht der humanitären Krise, der schwachen öffentlichen Gesundheitsdienste und der fehlenden finanziellen Mittel weist das Land einige der schlechtesten Gesundheitsindikatoren der Welt auf:
- hohe Säuglingssterblichkeit sowie gravierende Unterernährung bei Kindern
- eine der höchsten Müttersterblichkeitsraten der Welt (789 Todesfälle pro 100.000 Lebendgeburten)
- weniger als die Hälfte der Gesundheitseinrichtungen sind betriebsfähig. Vier von fünf Gesundheitszentren werden von Nichtregierungsorganisationen betrieben und sind von der Verfügbarkeit humanitärer Gelder abhängig.
- Epidemien wie Cholera, Malaria, Masern, Meningitis oder hämorrhagisches Fieber grassieren
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News
Das sowieso schon instabile Gesundheitssystem im Südsudan kämpft nun auch noch gegen die Corona-Pandemie. Ärzte der Welt ist vor Ort tätig und hat seine Projekte für die Eindämmung des Virus entsprechend erweitert.
Nur ein funktionierendes Krankenhaus gibt es im südsudanesischen Bundesstaat Jonglei − auf einem Gebiet eineinhalbmal so groß wie Österreich. Das Gesundheitssystem in dem Krisenland ist in einem desaströsen Zustand. Ärzte der Welt unterstützt 28 Kliniken im ganzen Bundesstaat und leistet in entlegenen Gemeinden medizinische Versorgung für Mütter und Kinder.
Seit mehr als 4 Jahren wütet im Südsudan ein Bürgerkrieg – mit gravierenden Folgen für die Bevölkerung: Sieben Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Im Bezirk Bor im Zentrum des Landes unterstützen Ärzte der Welt die medizinische Versorgung der Menschen.
Unsere Hilfe
Ärzte der Welt war vor allem im Bundesstaat Jonglei aktiv, welcher nicht nur am stärksten von bewaffneten Konflikten, sondern auch von Überschwemmungen betroffen war. Dort hatten die Teams mehrere Maßnahmen im Krankenhaus der Provinzhauptstadt Bor durchgeführt, um die Mütter- und Säuglingssterblichkeit zu senken und die Ernährungs- und Reproduktionsgesundheit zu verbessern. 2019 hatte Ärzte der Welt seine Unterstützung durch neue Projekte zudem in den Distrikten Duk und Twic East erweitert. Die Aktivitäten waren darauf ausgerichtet, das geschwächte öffentliche Gesundheitssystem zu stärken und neue Dienste für psychische Gesundheit und psychosoziale Betreuung einzurichten.
In Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium und den lokalen Organisationen hatte Ärzte der Welt im staatlichen Krankenhaus von Bor und in drei weiteren Gesundheitseinrichtungen unterstützt, etwa durch die Ausbildung von Gesundheitspersonal oder durch die Versorgung mit wichtigen Medikamenten und medizinischem Material. Außerdem half Ärzte der Welt dabei, die Gesundheitsversorgung von besonders schutzbedürftigen Personen an abgelegenen und schwer zugänglichen Orten durch mobile medizinische Einheiten aufrechtzuerhalten.
Wie wir geholfen haben
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Bereitstellung basismedizinischer Gesundheitsdienste in den Distrikten Dux, Twic East und Bor
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Bereitstellen von Fachpersonal, Material und technischer Hilfe
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Sanierung von Gesundheitszentren
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Zusammenarbeit bei der Behandlung schwerer akuter Unterernährung und daraus resultierender Komplikationen bei Babys und Kindern
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Impfungen für Mütter und ihre Kinder
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Maßnahmen in der Geburtshilfe und Prävention von Neugeboreneninfektionen
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Behandlung von Kranken und Menschen, die bei Angriffen oder auf der Flucht verletzt worden waren.
Unsere Zielgruppen waren
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Kinder unter 5 Jahren
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Frauen im gebärfähigen Alter
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Überlebende sexueller Gewalt
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Menschen auf der Flucht
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Gewaltopfer
Unsere Ärzte der Welt-Projekte im Südsudan sind inzwischen abgeschlossen.