haben wir 2022 in unseren Praxen und Bussen durchgeführt.
Deutschland
Ärzte der Welt: Hilfe in Deutschland, die ankommt
Deutschland
lebten 2022 unter der Armutsgrenze
haben wir 2022 beraten und behandelt
In Deutschland bieten wir in unseren medizinischen Anlaufstellen kostenlose medizinische Versorgung und Beratung für Menschen an, die keinen oder nur eingeschränkten Zugang zum Gesundheitssystem haben.
KontaktInformationen, Adressen und die Öffnungszeiten unserer Anlaufstellen in Hamburg, München, Berlin und Stuttgart finden Sie hier. |
Die Hilfe ist dringend nötig: Hunderttausende Männer, Frauen und Kinder leben in Deutschland offiziell ohne Krankenversicherung, eine genaue Zahl wird nicht erfasst. Aber auch Menschen mit Krankenversicherung – zum Beispiel Wohnungslose – haben oft Schwierigkeiten beim Zugang zum Gesundheitssystem: Diskriminierungserfahrungen, administrative Schwierigkeiten und mögliche Eigenbeteiligung an den Behandlungskosten hindern sie am Arztbesuch.
News
Die Gesellschaft für Freiheitsrechte hat gemeinsam mit einem schwerkranken Kläger aus dem Kosovo und der Organisation Ärzte der Welt Verfassungsbeschwerde eingereicht, um das Recht auf Gesundheitsversorgung für Menschen ohne Papiere durchzusetzen. Angegriffen wird die europaweit einzigartige Meldepflicht, die Menschen ohne geregelten Aufenthaltsstatus davon abhält, notwendige medizinische Behandlung in Anspruch zu nehmen.
Eine große Zahl von Menschen in Deutschland droht seit dem 31. August in existenzielle Schwierigkeiten zu geraten: An diesem Tag endetet die Übergangsverordnung, durch die Menschen aus der Ukraine unabhängig ihrer Staatsangehörigkeit legal ohne Visum nach Deutschland einreisen und sich dort aufhalten durften. Welche psychischen und physischen Belastungen das für Betroffenen mit sich bringt, zeigt ein Fall aus unserer Münchner Anlaufstelle.
Ehemalige afghanische Ortskräfte sind in Deutschland mit erheblichen Barrieren konfrontiert, wenn sie medizinische und psychologische Dienste in Anspruch nehmen wollen. Ärzte der Welt fordert, die lückenlose Gesundheitsversorgung aller Geflüchteten sicherzustellen.
Kaum jemand engagiert sich schon so lange für Ärzte der Welt Deutschland wie Peter Frank: Seit 17 Jahren setzt er sich erst als Ehrenamtlicher, später als Vorstandsmitglied für den Verein ein. Wie sieht er die bisherige Entwicklung und was wünscht er sich noch für Ärzte der Welt?
Die Psychologin und Psychotherapeutin Ursula Schneider betreut seit fünf Jahren ehrenamtlich Menschen mit psychischen Problemen bei open.med München. Im Interview spricht sie über die Bedeutung und die Bedarfe in der psychologischen Gesundheitsversorgung – und über die Hürden, mit denen unsere Patient*innen konfrontiert werden.
Unsere Hilfe
Die 17 Sektionen des Ärzte der Welt Netzwerks führen Gesundheitsprogramme in ihren jeweiligen Heimatländern durch. Hauptziel unserer Projekte ist es, unsere Patient*innen mit einem niedrigschwelligen Angebot medizinisch zu versorgen.
Wir bieten eine individuelle gesundheitliche, psychosoziale oder sozialrechtliche Beratung und helfen beim Zugang zu weiterführender fachärztlicher Versorgung, dem regulären Gesundheitssystem und zusätzlichen Hilfsangeboten.
Die Angebote werden möglich durch das Engagement von zahlreichen ehrenamtlichen Helfer*innen: Ärztinnen und Ärzte, Medizinstudierenden, Pfleger*innen, Dolmetscher*innen, Sozialberater*innen, Apotheker*innen und Verwaltungskräfte.
anlaufstellen
Behandlungsbusse
In unseren Behandlungsbussen in München und Stuttgart erhalten Menschen ohne Krankenversicherung mehrmals pro Woche kostenlose medizinische Hilfe sowie soziale Beratung. Die aufsuchende Hilfe erfolgt anonym und bietet Sozialberatung für Wohnungslose, Drogennutzer*innen, Jugendliche und andere Menschen in schwierigen sozialen Lebenssituationen.
Der Gesundheitsreport von Ärzte der Welt
Im Rahmen der Projekte erheben wir (anonymisierte) Daten unserer Klient*innen. So erhalten wir Informationen, welche Menschen in Deutschland keinen oder einen erschwerten Zugang zu Gesundheitsversorgung haben, welchen Barrieren sie begegnen und in welcher Lebenssituation sie sich befinden. Diese Daten nutzen wir auf vielfältige Weise, unter anderem für das interne Qualitätsmanagement, Fördermittelanträge sowie für die politische und öffentlichkeitswirksame Arbeit. Ein wichtiges Instrument dafür ist unser jährlicher Gesundheitsreport. Dafür werten wir die erhobenen Daten in Kooperation mit der Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin des Klinikums der Universität München aus.
Der Gesundheitsreport macht auf eine Lücke in der offiziellen Datenerhebung aufmerksam und zeigt, dass viele unserer Patient*innen nicht in den offiziellen Statistiken vorkommen. Außerdem gibt Ärzte der Welt eine Reihe von Empfehlungen, wie Akteur*innen in Politik und Gesundheitswesen die existierenden Missstände beheben können.